Marmorierter Panzerwels

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Marmorierter Panzerwels

Marmorierter Panzerwels (Corydoras paleatus)

Systematik
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Unterordnung: Loricarioidei
Familie: Panzer- und Schwielenwelse (Callichthyidae)
Unterfamilie: Panzerwelse (Corydoradinae)
Gattung: Corydoras
Art: Marmorierter Panzerwels
Wissenschaftlicher Name
Corydoras paleatus
(Jenyns, 1842)
Marmorierter Panzerwels
Marmorierter Panzerwels hinter Steingrund
Marmorierter Panzerwels Jungfisch in der Futterspur einer Welstablette

Der Marmorierte Panzerwels (Corydoras paleatus) (lateinisch: palea = spreu, punktiert) ist ein Süßwasserzierfisch der Gattung Corydoras. Er kann eine Länge von bis zu etwa 7 cm erreichen und 10 bis 13 Jahre alt werden.

Merkmale

Wie alle Panzerwelse ist der Marmorierte Panzerwels ein Darmatmer, das heißt, er muss von Zeit zu Zeit an der Wasseroberfläche Luft holen. In Gefangenschaft sollte er daher nicht in einem Becken mit geschlossener Schwimmpflanzendecke gehalten werden.

Ökologie

Vorkommen

Der Marmorierte Panzerwels kommt in den Stromgebieten des unteren Río Paraná des Río Uruguay und des Río de la Plata in Argentinien und Uruguay vor, außerdem in Flüssen des brasilianischen Bundesstaats Rio Grande do Sul.[2]

Ernährung

Der Marmorierte Panzerwels ist allesfressend (omnivor) und ernährt sich, indem er am Boden und in Bodennähe nach Algen, Detritus, Kleintieren und Pflanzenteilen sucht.

Aquaristik

Die Tiere sind Schwarmfische und sollten bei Aquarienhaltung in Gruppen von mindestens sechs bis sieben Tieren gepflegt werden, jedoch sollten in größeren Aquarien auch mehr Tiere gehalten werden (z. B. bei 126 l sollten es mind. 10–12 sein). Der Marmorierte Panzerwels ist sehr friedlich und kann auch mit kleineren Fischen oder Garnelen problemlos vergesellschaftet werden. Wichtig ist ein weicher, nicht scharfkantiger Bodengrund (Sand ist optimal), da sich die Tiere sonst die Barteln verletzen können. Er kann in Becken ab 54 l (60 cm × 30 cm × 30 cm Standardaquarium) gehalten werden. Die Wassertemperatur sollte zwischen 20 und 25 °C[3] betragen. Die Fische sind äußerst lebhaft und durchstreifen in Gruppen den Bodengrund auf der Suche nach etwas Fressbarem. Dabei wühlen sie in den oberen Schichten. Aktivitätsphasen werden von gemeinsamen Ruhephasen abgelöst, wobei die Tiere dann für eine Weile regungslos am Grund oder auf Oberflächen verbleiben. Corydoras paleatus fühlt sich in einem gut strukturiertem Becken[4] mit vielen Versteckmöglichkeiten und feinem Bodensubstrat wie Sand oder Kies wohl. Die Panzerwelse bevorzugen in der Regel kein allzu starkes Licht, sondern eher Dämmerlicht[4]. Ein starker Wasserpflanzenbestand[4] kann helfen, das Aquarium in hellere und weniger beleuchtete Bereiche einzuteilen. Auch können Wurzeln und Höhlen[4] Rückzugsorte bieten. Die Tiere sind in der Lage, durch Reibung der Brustflosse über eine Rille am Schultergürtel Laute zu erzeugen[4][5][6], durch deren Hilfe sie während des Paarungs- und Fluchtverhaltens miteinander kommunizieren können.

Zucht

Es handelt sich um eine sehr leicht zu züchtende Art. Die Laichbereitschaft wird durch die Simulation einer Regenzeit (starke, abrupte Teilwasserwechsel mit Temperaturschwankungen) eingeleitet. Für eine erfolgreiche Zucht sollte man einen Überschuss an Männchen anstreben (z. B. ein weibliches Exemplar und zwei männliche[3] reichen schon aus, um einen Bestand zu bilden), ansonsten werden deutlich weniger Eier befruchtet. Die unbefruchteten Eier verpilzen leicht und die Verpilzung kann dann auch auf befruchtete Eier übergreifen. Ein Weibchen legt nacheinander etwa 150 durchsichtig-weiße Eier, die an großen Blättern, Steinen oder einfach an die Aquarienscheiben geklebt werden. Die Weibchen zeichnen sich durch ihre Fülligkeit und Größe, gegen die kleineren, schlankeren Männchen aus. Die Eier sollten von den Alttieren nach kurzer Zeit getrennt werden. Die Eier brauchen etwa 3 bis 5 Tage bis zum Schlüpfen. Die Larven sind sehr klein und teilweise durchsichtig. Zwei bis drei Tage nach dem Schlüpfen, wenn der Dottersack aufgebraucht ist, können die Larven mit Artemia-Nauplien gefüttert werden. Später kann feinstes Flockenfutter aus Algen und Mischfutter gegeben werden. Die Fische sind äußerst vermehrungsfreudig. Die Geschlechtsreife beginnt bereits bei einer Größe von fünf Zentimetern[4]. Die Männchen zeigen keinerlei Territorialverhalten[4], noch gibt es untereinander Kämpfe um laichbereite Weibchen.

Futter

Im Aquarium eignet sich zudem folgendes Futter: Lebendfutter (Artemia, Mückenlarven, Grindalwürmer), Frostfutter (Cyclops) und Trockenfutter (Tabletten, Futterflocken). Der Marmorierte Panzerwels sucht immer wieder am Boden nach Essbarem und durchwühlt ihn mit seinen Barteln.

Literatur

  • Hans-Georg Evers: Panzerwelse: Aspidoras, Brochis, Corydoras. Ulmer Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-7286-0.
  • Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. Weltbild Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89350-991-7.

Einzelnachweise

  1. Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. Weltbild Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89350-991-7.
  2. L. F. C. Tencatt, M. R. d. Britto, C. S. Pavanelli: Revisionary study of the armored catfish Corydoras paleatus (Jenyns, 1842) (Siluriformes: Callichthyidae) over 180 years after its discovery by Darwin, with description of a new species. In: Neotropical Ichthyology. 14 (1), 2016, e150089 (Online).
  3. a b Corydoras paleatus auf Interaquaristik
  4. a b c d e f g Fischwissen Corydoras paleatus
  5. Inge Pruzsinszky und Friedrich Ladich: Sound production and reproductive behaviour of the armoured catfish Corydoras paleatus (Callichthyidae), Environmental Biology of Fishes. Band 53, Seiten 183–191. 1998.
  6. Ingrid Kaatz: Acoustic Behaviour and Reproduction in Five Species of Corydoras Catfishes (Family Callichthydae). Biological Bulletin. Seiten 278-280. 1999

Weblinks

Commons: Marmorierter Panzerwels (Corydoras paleatus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien