Benutzer:Jucos/Baustelle: Amelia Earhart

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Amelia Earhart, auch Lady Lindy, oder kurz A.E. genannt (*1897 in Atchinson, Kansas, + vmtl. 2. Juli 1937 im Pazifischen Ozean), war eine US-amerikanische Flugpionierin und Frauenrechtlerin.

Kindheit und Jugend

Amelia Earhart wurde als ältere von zwei Schwestern als Tochter des Juristen Edward Earhart und Amelia Otis in eine, für damalige gesellschaftliche Verhältnisse, sehr fortschrittliche gutbürgerliche Familie geboren. [1] Der Vater ist unkonventionell- so schenkte den Schwestern keine Puppen oder anderes für damalige Mädchen übliches Spielzeug, sondern Gewehre, mit denen die Mädchen auf Rattenjagd gingen[2] aber seine Alkoholkrankheit bedingt, daß die Mädchen zeitweilig bei ihrer Großeltern aufwachsen mußten. [3] Die Schwestern spielten Football, bauten sich Baumhäuser und bekamen Reitunterricht- natürlich im Herrensitz. [4] Eine Tante, Suffragette in Kansas, schenkte den Schwestern Bloomers- Frauenhosen aus der Reformkleidungszeit im Balonschnitt, welche nach der Feministin Amelia Bloomer benannt wurde, welche zwar nicht so dekorativ und niedlich war, wie die damals üblichen Mädchenkleidchen, Amelia und ihrer Schwester aber dafür volle Bewegungsfreiheit ermöglichten [5] Auch was die literarische Lektüre angeht, bevorzugte Amelia eher (eigentlich für Jungen angedachte) Abenteuer- und Heldenliteratur. Aber sie ist meist nicht wirklich zufrieden mit dem, was sie las und beklagte sich über die sich ständig wiederholende Stereotypie des ewig überlegenen männlichen Helden, der zur Belohnung immer das schöne, aber hilflose Fräulein bekommt, daß er davor wagemutig vor unüberwindlich glaubenden Gefahren rettete. In einem Aufsatz schrieb sie darüber einmal:

Von Mädchen wird nicht erwartet, sich an den Abenteuern der Kindheit zu erfreuen. Da gibt es keine Heldinnen, die den leuchtenden Pfaden romantischer Abenteuer folgen, wie es die Helden in den Jungenbüchern tun. Wer hat z. B. jemals von einem erfreulichen Mädchen gehört, das auf einem Öltanker fuhr, wo die Mannschaft meuterte und es das Leben des Kapitäns rettete, als es die Meuterei niederschlug, mit einem wohlgezielten Pistolenschuß auf den Anführer. [6]

Ihr Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung manifestiert sich schon recht früh. Ihr Ziel ist es eine eigene Karriere zu erlangen, so saugt sie wie ein Schwamm jede Information auf, die sie über Frauen in Männerberufen finden kann und sammelt lieber Zeitungsartikel darüber, wie andere Schmetterlinge oder Briefmarken [7]. Die Jungen reagieren verschreckt bis ablehnend auf dieses suspekte Mädchen, die sich lieber für Chemie und Physik interessiert, während ihre Mitschülerinnen die Schule über sich ergehen lassen, in der Erwartung danach ohnehin geheiratet zu werden, sogar einmal die Highschool wechselt, da das Chemielabor einem Küchenspülstein ähnelt, als auf schicke Parties zu gehen und nach geeigneten Heiratskandidaten umzusehen und strafen sie mit Nichtachtung. Aber Amelia ist das gar nicht einmal so unlieb:

Ich glaube nicht daß Jungen sich besonders für mich interessierten, aber ich kann mich nicht daran erinnern, besonders betrübt über diese Situation gewesen zu sein. [8]

Nach ihrem High-School-Abschluß, den sie mit Auszeichnung besteht, arbeitet sie als freiwillige Rotkreuz-Helferin in Toronto. Es ist 1917, sie ist gerade 20, als sie mit der Realität des 1. Weltkrieges konfrontiert wird. Sie pflegt in einem Lazarett schwerstverletzte Soldaten und wird Zeugin,von den Folgen schlimmster Kriegsgräuel, eine Erfahrung, die sie zur tiefüberzeugten Pazifistin werden läßt und dazu veranlaßt, ein Medizinstudium zu beginnen. [9]Um die Erfahrungen zu verarbeiten, reitet sie in ihrer Freizeit viel und lernt dabei einen Luftwaffenoffizier kennen, der sie als Zuschauerin zu einer Luftschau bei einem nahegelegenen Flugplatz einlädt. [10]Dieser Ausflug wird zu einem Schlüsselerlebnis- sie entdeckt die Liebe zur Fliegerei, die sie zeit ihres Lebens nie verlassen wird.

Erste Erfolge

1920 brach sie das Medizinstudium ab, da sie erkennen mußte, daß sie zu extrovertiert und hyperaktiv für den Beruf der Ärztin war und kehrte wieder zu ihren Eltern zurück. [11]Als sie erneut einen Flugplatz besuchte und wieder als Zuschauerin bei einer Luftfahrtschau teilnahm, beschloß sie ihrer Begeisterung eine konkrete Karriere folgen zu lassen und ihre Träume vom Fliegen zu verwirklichen. [12]Flugstunden kosteten damals tausend Dollar.[13] Sie zeigt Durchhaltevermögen, Biß und wirkliche Leidenschaft bewiesen, indem sie durch 28 verschiedene Hilfsarbeitsjobs ihre Ausbildung zur Pilotin zusammenzuverdienen und nimmt Unterricht bei Neta Snook [14]. Zur Belohnung schenkten ihr ihre Eltern 1922 zu ihrem 24. Geburtstag ein eigenes Flugzeug: Eine gebrauchte einmotorige krachgelbe Kinner Canary. [15] Amelia war jetzt nicht mehr zu halten- noch im gleichen Jahr stellte sie mit 14.000 Fuß (ca. 4300 m) einen neuen Höhenrekord für Frauen auf,[16] allerdings geriet sie promt in eine gefährliche Situation: Als die ehrgeizige Pilotin ihren Rekord halten will und in der Höhe von 12.000 Fuß ein riskantes Manöver probierte, verlor sie die Kontrolle über die Maschine, trudelte und fing sich nur mühsam wieder. Am Boden von einem Piloten wegen ihrer Unvorsicht hasch angegangen, dass man sie, wäre es schiefgegangen, wohl in Stücken', aus der Maschine hätte holen müssen, konterte Amelia jedoch eiseskühl: Ich nehme an, das hättet Ihr getan.[17]

Erfolgsbesessen erfliegt sie in den folgenden Jahren einen Rekord nach dem anderen. [18]Aber die Scheidung ihrer Eltern wegen dem Alkoholismus des Vaters, beendet kurzfristig diesen Erfolgskurs. Amelia und ihre Schwester müssen mit der Mutter an die Ostküste ziehen und sie ihr Flugzeug verkaufen. [19]A.E. fängt an als Lehrerin und Sozialarbeiterin zu arbeiten und ein hoffnungsvoller langjähriger Verehrer hofft endlich sie heiraten zu können, jetzt wo sie endlich zur Vernunft gekommen zu sein schien und das lästige gelbe Ding endlich weg ist, das so viel Zeit, Geld und Nerven gefressen hatte, da zu dieser Zeit und dem Stand der damaligen Technik jeder Start in den Himmel aufs neue ein Spiel mit dem Leben war, aber Amelia hielt es nicht lange ohne aus: Sie gab dem armen Mann einen Korb, holte sich ein neues Flugzeug und begann an den Wochenenden wieder an zu fliegen.[20]

Der weibliche Lindbergh

1927 gelang es Charles Lindbergh als erstem Menschen den Atlantik per Luft zu überqueren. Eine Sensation! Das brachte eine gewisse Mrs. Guest, exzentrische Ehefrau eines millionenschweren Engländers und selbst gebürtige Amerikanerin auf die Idee, diesem Flug müsse jetzt eine Frau folgen, nämlich sie selbst! Intensives Zureden ihrer entsetzten Familie brachten sie mühsam davon ab, selbst in die Lüfte zu steigen. Trotz wollte sie von ihrer Idee nicht lassen und kaufte sich für das Vorhaben eigens eine dreimotorige Fokker mit dem Namen friendship und beauftragte einen gewissen Captain Riley mit einem Casting nach dem richtigen amerikanischen Mädchen mit der richtigen Einstellung, die an Stelle ihrer weiblicher Lindbergh werden solle.[21] Riley rief kurzerhand bei A.E. an und fragte: Wollen sie ein Flugzeug über den Atlantik fliegen? Ihre knappe Antwort: Ja.[22] Während des Bewerbungsgespräches stellte sich jedoch heraus, daß Amelia nur Beisitzerin sein sollte. [23]Pilot sollte ein Mann sein, Wilmer Stultz, der eigens dafür bezahlt wurde, der Mechaniker ebenso. Ihr winkte nur die Ehre- sie sagte trotzdem zu. Zu verlockend war der Gedanke, die erste Frau überhaupt zu sein, die den Atlantik überquert hatte.[24] Während des Fluges fotografierte sie und führte das Fluglogbuch. Als sie nach 20 Stunden und 40 Minuten in Wales landeten war sie der umjubelte Star der Aktion, was sie allerdings mit großem Unwillen betrachtete, da sie sich als die falsche Heldin betrachtete. Sie versuchte ihre Leistung zu relativieren, Ich war nur Gepäck, wie ein Sack Kartoffeln- Bill ist geflogen. [25] da sie das fürchtete, was auch prompt eintrat: Frauenfeindliche Pressezeilen, wie der Evening Standard, der lästerte, daß ihre Gegenwart zu dem Unternehmen nicht mehr beigetragen habe, als die vergleichbare Präsenz eines Schafes. Ein anderes Blatt sorgte sich um die unzumutbare Belastung des Piloten, der unpassenderweise einen weiblichen Passagier befördern musste.[26] Ein Gutes hatte die Sache: Amelia war auf einem Schlag international berühmt und dies brachte ihr die ersehnte finanzielle Unabhängigkeit. Da sie äußerst attraktiv war und mit 1, 70 m für diese Zeit für Frau dieser Zeit auch ungewöhnlich groß, bekam haufenweise Angebote aus Werbung, TV und Film, sogar Hollywood klopfte bei ihr an, sie wurde zur Frau des Jahres 1928 gewählt und in kürzester Zeit ein Idol der jungen amerikanischen Frauen, für die Fliegen plötzlich so en vogue wurde, daß die Zeitschrift Cosmopolitan Amelia eigens den Posten der Luftfahrtredakteurin einrichtete, in welcher sie regelmäßig über Frauen im Fluggeschäft berichtete. [27]Sie hielt Vorträge , gab Interviews und wurde zu Symposien eingeladen, welche sie dazu nutzte, die Frauen aus dem Käfig ihres Geschlechtes herauszuholen. Immer wieder betonte sie, daß an Frauen keine anderen Maßstäbe angelegt werden sollten, als an Männer – aber auch, daß Frauen, den Hinweis auf ihr Geschlecht, schon viel zu lange als Ausflucht benutzt hätten.[28]

Das Powder-Puff-Derby und seine Folgen

1929 sollte in Santa Monica das Cleveland Women's Air Derby, stattfinden. Der erste Frauen-Luftwettkampf überhaupt in der Weltgeschichte. A.E. war eine von 20 internationalen Pilotinnen, darunter zwei Deutsche, die dort teilnahmen. [29] Die männliche Presse hatte ein sehr schizophrenes Verhältnis zu diesem Derby: Auf der einen Seite hatte es das Derby und ihre Teilnehmerinnen schon im Vorfeld kübelweise mit übelster Häme und Schmähreden überschüttet, sich geradezu überschlagen mit Spott und Hohn über das Puderquasten-, Lippenstift- und Pettycoat-Derby. [30]Sie hatten in riesigen Schlagzeilen die Absage des Wettbewerbs gefordert, Nettigkeiten über die Teilnehmerinnen geschrieben wie:

Frauen waren so lange abhängig von der Führung der Männer, daß sie behindert sind, wenn sie sich selbst überlassen bleiben

und sich lustvoll in vorgestellten Szenarien ergangen, wie sich die Pilotinnen im Kampfe wohl gegenseitig die Haare ausreißen und mit Haarnadeln stechen würden. [31] Lauernd warteten sie auf jeden Fehler, um ihn den Pilotinnen und den Organisatoren in großen Schlagzeilen unter die Nase zu reiben und sahen sie sich ganz darin bestätigt, daß Frauen nicht fliegen können, als eine der Teilnehmerinnen, die Amerikanerin Marvel Crosson, abstürzte und dabei ums Leben kam.[32] Andererseits feierten sie mit der Menge frenetisch jede ankommende Pilotin auf den Zieletappen, Herden von Pressefotografen ließen die Frauen vor lauter Blitzlichtgewitter kaum aussteigen. Diese paradoxe Schizophrenie zwischen männlichem- und weiblichen Welt- und Klischeebild, in welchem sie sich bewegten, deren Grenzen sie mit der Teilnahme an diesem Wettkampf für die amerikanische Gesellschaft der zwanziger Jahre fast spürbar schmerzhaft durchstoßen hatten und für welches sie nun abwechselnd vergöttert und verdammt wurden, wurde auch den Pilotinnen bewußt. Sie versuchten sich zu damit zu arrangieren, um die Gemüter wenigstens etwas zu beruhigen. Lächelten Reporter, die sie tags zuvor noch gnadenlos in der Luft zerfetzt hatten, ihrerseits gnadenlos nieder, warfen Kußhände in die Kameras wie Filmstars, hielten Interviews bis zum Umfallen und nahmen im Abendkleid und Juwelen an den Banketten bis in die späte Nacht teil um in Lederkluft und Fliegerbrille am nächsten Morgen über die bis zu 50°C heiße Wüste weiterzufliegen. Die Deutsche Thea Rasche sagte darüber:

Während des Fluges stand die Fliegerin ganz ihren „Mann“, kaum gelandet war sie aber nichts anderes mehr, als völlig Frau, Puderquaste und Lippenstift wurden als erste in Bewegung gesetzt um für Photographen und Zuschauer möglichst schön zu sein.[33]

Für die Fliegerinnen war die Teilnahme wichtiger als der Sieg. Das Ziel der Frauen war, mit dieser Veranstaltung die Fliegerei weiterzuentwickeln, so unterstützten sie sich trotz der Konkurrenz untereinander, wo es nur ging. Dreizehn Teilnehmerinnen erreichten das Ziel in Cleveland: Erste wurde Louise Thaden, zweite Gladys O´Donnell, Dritte Amelia Earhart. Louise Thaden sagte in ihrer Dankesrede:

Dieser Flug war uns wichtiger als der Tod.[34]

Nach dem Powder-Puff-Derby beschlossen 1929 A.E. und ihre Freundin und Fliegerkollegin Ruth Nichols mit zwei anderen berühmten Pilotinnen die Fliegerinnen-Vereinigung Club der 99 zu gründen, namensgebend war, daß von den 100 Frauen, die in den USA der damaligen Zeit einen Flugschein besassen, 99 zu den Gründungsmitgliedern gehörten. Als Vorsitzende der Ninty Nines trat Amelia unermüdlich für ihre feministischen Ziele ein und genierte sich auch nicht, ihre Popularität dazu einzusetzen, um gegen das traditionelle Erziehungssystem zu opponieren, das Menschen weiterhin nach ihrem Geschlecht einteilt. Sie setzte sich immer wieder dafür ein, daß Frauen eine Zulassung am technischen Zulassungen bekamen . Als Gastdozentin der Purdue University in West Lafayette half sie, die Grundlagen zu erarbeiten, die junge Frauen in der Luftfahrt fördern. Sie unterstützte junge Frauen bei der Berufswahl und half ihnen in technischen Berufen Fuß zu fassen.

Die Heldin

Am 7. Februar 1931, drei Jahre nach Gründung der 99, machte A.E. etwas, das nun wirklich niemand von ihr erwartet hätte: Sie heiratete! Der Glückliche wird ihr langjähriger Manager und Förderer: Verleger George Putnam, der ihr schon fünf Heiratsanträge gemacht hatte, die sie allesamt abgelehnt hatte. Den sechsten hatte sie nur unter einer Bedingung angenommen: Das sie nach einem Jahr wieder in Frieden gehen könne, wenn die Ehe nicht glücklich würde, wohl unter dem Einfluß der gescheiterten Ehe ihrer Eltern, hatte sie die Institution immer als Käfig empfunden, und ihr ablehnend gegenübergestanden. Noch kurz vor der Hochzeit schrieb sie Putnam in einem Brief, wie töricht sie die Heirat immer noch fände und sie nicht daran dächte sich in einem mittelalterlichen Treuekodex an ihn zu binden. Auch die Mutterschaft lehnt sie für sich ab: Es dauert viel zu lange ein Baby zu bekommen und,es gibt so viele aufregende Dinge, die im Flugzeug geschaffen werden können. Ihrer finanzielle Unabhängigkeit blieb für sie weiterhin eine Selbstverständlichkeit. Alle wichtigen Dinge und Aufgaben des Lebens wurden, obwohl Putnam mehrfacher Millionär war, durch zwei geteilt.

Viel wichtiger war es für Amelia, endlich ihr langersehntes Vorhaben zu verwirklichen: Die Überquerung des Atlantiks. Ein halbes Jahr nach ihrer Hochzeit und fünf Jahre nach Lindbergh startete sie 1932 mit ihrem Flugzeug von Neufundland nach Paris, aber es sollte ein schwieriges Unterfangen werden- wenige Stunden nach dem Start fiel ihr Höhenmesser aus und Benzin tropfte aus einem gerissenen Auspuffkrümmer ins Cockpit, dann kam auch noch eine Schlechtwetterfront. Nach 15 Stunden und 18 Minuten landete sie nicht wie geplant auf dem Flughafen von Paris, sondern auf eine Wiese in Londonderry/Nordirland, aber es war trotzdem eine Sensation, denn sie war nicht nur die erste Frau, die das erste Mal den Atlantik im Alleinflug geschafft, sondern auch die erste Person die den Atlantik zweimal überquert hatte und gleich noch dazu einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt hatte.

In Amerika wurde sie als Heldin gefeiert. Politiker wie Theodore Roosevelt und Filmstars wie Marlene Dietrich ließen sich mit ihr zusammen fotografieren und ihr wurde die Goldmedaille der National Geographic Society verliehen. In ihrer Dankesrede aber relativierte sie wie immer bescheiden die Ereignisse und meinte nur lakonisch:

Einige Aspekte meines Fluges sind übertrieben dargestellt worden, fürchte ich. Es war viel spannender zu schreiben, ich sei mit den letzten Litern Treibstoff gelandet, tatsächlich hatte ich noch 400. Auch habe ich bei meiner Landung keine Kuh getötet – es sei denn, eine wäre vor Schreck gestorben.

Es sollte nicht der letzte Langstreckenrekord bleiben. 1935 flog sie allein mit einer Lockheed die fast 4000km von Honolulu (Hawaii) nach (Oakland) Kalifornien- eine längere Strecke als von Amerika nach Europa- und im selben Jahr von Mexiko-Stadt nach Newark. Amelia aber blieb trotz ihrer Erfolge und Rekorde stets bescheiden. Ihre Kollegin Louise Thaden schilderte später, daß A.E.s persönliche Ambitionen zweitrangig waren, hinter ihrem unstillbaren Verlangen, Frauen in die Lüfte zu bringen und ihnen die Anerkennung zu verschaffen, die sie ihrer Überzeugung nach verdienten. Amelia Earhart betonte immer wieder, dass es ihr mit ihren wagemutigen Rekordflügen auch darum ging, zu beweisen, daß auch Frauen zu technischen Höchstleistungen in der Lage seien:

Von Zeit zu Zeit sollten Frauen all das tun, was Männer bereits getan haben - und gelegentlich etwas, das Männer noch nicht getan haben, um sich als Persönlichkeit zu bestätigen und vielleicht Frauen zu größerer Unabhängigkeit in Gedanken und Taten zu ermutigen.

In logischer Konsequenz sollte ein Weltumrundungsflug vor ihrem vierzigsten Geburtstag im Juli, die Krönung ihrer Karriere werden. Es sollte ihr letzter Flug werden.

Lady Lindy Lost!

Amelias bislang ehrgeizigstes Vorhaben, stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Der erste Versuch im März 1937 mußte wegen eines Triebwerksbrandes in Hawaii abgebrochen werden. Am 21.Mai startete sie in Miami erneut. Die Route war zusammen mit ihrem Mann und dem Mechaniker und Navigator Fred Noonan geplant worden. Ihr Ziel war es, mit Zwischenstopps in Brasilien, Westafrika, Kalkutta, Rangun, Neuguinea und der Howland-Insel im Pazifik, etappenweise die Erde am Äquator zu umrunden. An allen Zwischenlandeplätzen sollten Benzintanks mit den Initialien A.E. für sie bereitstehen Nach 30 Tagen, kurz nachdem ein Großteil der Strecke zurückgelegt sein sollte, wird zwischen Neuguinea, von wo sie am 2. Juli gestartet waren und der Howland-Insel, auf welcher nach 4113 km Wasserfläche die letzte Zwischenlandung sein sollte, eine Funkmeldung abgegeben, daß kaum noch Benzin vorhanden sei und der Standort nicht mehr bestimmt werden könne. Es bleibt das letzte Lebenszeichen von Amelia Earhart. Sie, Noonan und ihre Maschine verschwinden daraufhin spurlos.

Ihr Verschwinden leitete die größte Suchaktion der amerikanischen Geschichte ein. 64 Flugzeuge und 8 Kriegsschiffe waren an der Suche beteiligt. Ohne Erfolg- nicht ein Stück ihres Flugzeuges wird gefunden, geschweige denn sie selbst oder Noonan. Am 19. Juli wurde die Suche nach ihr aufgegeben und sie als verschollen, vermutlich tot, erklärt, ihr zu Ehren auf der Howland-Insel ein Leuchtturm errichtet.

Noch jahrelang nach ihrem offiziell erklärtem Tod, rankten sich teils wirklich höchst abenteuerliche Gerüchte und Legenden um ihr rätselhaftes Verschwinden mitten im Pazifischen Ozean, die sich erstaunlich kreativ an den jeweiligen augenblicklichen Zeitgeist anpassten: In den Dreissigern hieß es, Amelia wäre noch am Leben und in Wirklichkeit mit Noonan heimlich durchgebrannt um ein neues Leben ohne Flugzeug anzufangen, im Zweiten Weltkrieg werden Noonan und sie von „Zeugen“ in japanischer Kriegsgefangenschaft gesehen, in den Fünfzigern vermutet man sie auf den Stränden irgendwelchen mikronesischen Inseln in der Sonne liegend und den daheim Sorgenden und Trauernden eine Nase drehend, in den Siebzigern glaubt man sie gehirngewaschen in den Händen obskurer Südsee-Sekten. In neuerer Zeit hat man doch nun endgültig den wahren Grund des Verschwindens entdeckt: Die heimliche Entführung durch Außerirdische!

Höchstwahrscheinlich sind sie aber doch ganz banal aufgrund ihres Kraftstoffmangels ins Meer gestürzt und ertrunken, wenn sie nicht schon durch den Aufprall auf die Wasseroberfläche gestorben sind und mit ihrer Machine in dem, an dieser Stelle fast 4 Kilometer tiefen Meerwasser, versunken.

Bedeutung für die Nachwelt

Fünf Monate nach dem Verschwinden sagt die Pilotin Jackie Chochran auf einer Gedenkfeier zu Earharts Ehren, folgenden Satz:

Wenn Amelia letzter Flug in die Ewigkeit geführt hat, kann man ihren Verlust betrauern, aber ihren Versuch nicht bedauern.

Earhart gebürt das Verdienst, als erste amerikanische Pilotin und Rekordmeisterin, den Weg frei gemacht zu haben, für eine ganze Generation von fliegenden Frauen. Sie selbst blieb Zeit ihres Lebens bescheiden:

Alles was ich sein wollte, war eine Vagabundin der Lüfte


Kritik an Putnam

Georg Palmer Putnam war ein sehr skeptischer Mann aber ihm traute keiner. 1930 Wurde die Kritik über ihn erlassen,:Er ist kein trauenswürdiger Mann und er wolle alles nur für sich und seine Frau gut aber der rest der Welt ist ihm egal!',kritisierte Charles Linbergh nach dem er gestorben war aus seinem Grab im Ozean.

Literatur und Quellen

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