Anta da Nave do Grou

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Anta da Nave do Grou (Portugal)
Anta da Nave do Grou
Lissabon
Porto
Faro
Lage der Anta da Nave do Grou in Portugal.

Die Anta da Nave do Grou, auch Anta do Sobral genannt, ist eine Megalithanlage etwa 3,5 km südwestlich Castelo de Vide, in der Gemeinde (portugiesisch Freguesia) São João Baptista im Kreis (portugiesisch Concelho) Castelo de Vide, Distrikt Portalegre im nordöstlichen Alentejo[1][2].

Anta, Mámoa, Dolmen, Orca und Lapa sind die in Portugal geläufigen Bezeichnungen für die ungefähr 5000 Megalithanlagen, die während des Neolithikums im Westen der Iberischen Halbinsel von den Nachfolgern der Cardial- oder Impressokultur errichtet wurden.

Denkmalpflege

1867–1868 wurde die Anlage durch Pereira da Costa untersucht und publiziert[3] und 1910 als Monumento Nacional eingetragen und geschützt.[4] Eine moderne archäologische Nachuntersuchung der Fundstelle steht bisher aus. Im Zuge der Prospektionen von 1986 und 2010 wurde die Anlage katalogisiert und photographisch dokumentiert.

Obwohl bisher keine umfangreichen Sicherungsmaßnahmen durchgeführt wurden, gehört die Anta zu den besser erhaltenen Megalithanlagen der Region. Sie liegt auf Privatbesitz, ist aber für die Öffentlichkeit zugänglich.[1][5][6]

Befund

Die unregelmäßig polygonale Grabkammer ist breiter als hoch (etwa 3,20 × 2,40 m im Grundriss und 1,80 m Höhe) und wird durch sieben Tragsteine (Orthostaten) aus Granit gebildet. Die leicht konisch zulaufenden Tragsteine sind alle noch in situ erhalten. Der Deckstein, der im Zuge der Grabung Ende des 19. Jahrhunderts verstürzt war, wurde 1992 wieder auf der Grabkammer platziert.

Die ehemalige Überhügelung (Mámoa) des Grabes mit einem Durchmesser von ca. 25 m ist heute im Gelände kaum mehr wahrnehmbar. Die Grabung erbrachte keine Hinweise auf einen Korridor.[1][2][5][6]

Funde

Im Zuge der Grabung wurden nur ein Steinbeil und ein Tonlöffel geborgen.[2]
Die Datierung der Anlage kann daher nur allgemein in den Zeitraum vom Endneolithikum bis in die Kupfersteinzeit (3500–2000 v. Chr.) erfolgen.[1][5][6]

Einzelnachweise

  1. a b c d Rosário Gordalina: Anta da Nave do Grou / Anta do Sobral. Direção–Geral do Património Cultural – Sistema de Informação para o Património Arquitectónico, 1991, abgerufen am 23. Dezember 2019 (portugiesisch).
  2. a b c Archäologischer Wegweiser durch Portugal. In: Thomas G. Schattner (Hrsg.): Kulturgeschichte der Antiken Welt. Band 74. Philipp von Zabern, Mainz 1998, ISBN 3-8053-2313-1, S. 114 f.
  3. Francisco A. Pereira da Costa: Noções sobre o estado préhistórico da terra e do homem seguidas da descripção de alguns dolmins ou antas de Portugal. Lissabon 1868, S. 90 (portugiesisch).
  4. Decreto de 16-06-1910. (PDF) In: DG, n.º 136, de 23-06-1910. 23. Juni 1910, S. 2163, abgerufen am 23. Dezember 2019 (portugiesisch).
  5. a b c A. Martins: Anta da Nave do Grou. Direção–Geral do Património Cultural, abgerufen am 23. Dezember 2019 (portugiesisch).
  6. a b c Anta da Nave do Grou/ Sobral. Direção–Geral do Património Cultural – Portal do Arqueólogo, abgerufen am 23. Dezember 2019 (portugiesisch).

Literatur

Weblinks

Koordinaten: 39° 24′ 0,8″ N, 7° 29′ 26,6″ W