Gekrümmter Dünnschwanz
Gekrümmter Dünnschwanz | ||||||||||||
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Gekrümmter Dünnschwanz (Parapholis strigosa) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Parapholis strigosa | ||||||||||||
(Dumort.) C.E.Hubb. |
Der Gekrümmte Dünnschwanz (Parapholis strigosa) ist ein einjähriges, sommergrünes Gras aus der Familie der Süßgräser. Seine Früchte werden zumeist durch das Wasser ausgebreitet.
Verbreitung, Vorkommen und Schutz
Der Gekrümmte Dünnschwanz kommt an der Nordseeküste zerstreut vor, während er an der Ostseeküste nur selten ist. Im Binnenland fehlt das Gras völlig. Sonst ist die Pflanze in Meeresnähe in ganz Europa und in Libyen verbreitet. In Australien und Neuseeland sowie in Nord-Amerika ist sie ein Neophyt.[1]
Er ist in Zentraleuropa gefährdet und steht in Deutschland auf der Roten Liste der Gefäßpflanzen, wo er in der Gefährdungsklasse 3 geführt wird. In Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen ist er gefährdet, in Mecklenburg-Vorpommern sogar vom Aussterben bedroht. Eine Gefährdung seiner Bestände geht vor allem von der ausbleibenden Überflutung von Salzwiesen und Marschen und deren zunehmende Bebauung durch den Menschen aus. Küstenschutzmaßnahmen dezimieren ebenfalls seine Bestände.
Sein Hauptvorkommen besitzt das Gras in der Formation Salzpflanzenfluren. Er ist die Verbandskennart der Strandmastkraut-Gesellschaften (Saginion maritimae), kommt aber auch im Juncetum gerardi vor.[2]
Der Gekrümmte Dünnschwanz wächst auf wechselfeuchten, meist lückigen Küstensalzwiesen und kommt dort zwischen der Zone von Andelrasen und Rotschwingelrasen an lückigen Stellen vor. Er bevorzugt wechselfeuchte, teils überschwemmte, salzhaltige, tonig-sandige Böden und zeigt einen mäßigen Salzgehalt, Seeklima und Überschwemmung an.
Erkennungsmerkmale
Der einjährige Gekrümmte Dünnschwanz ist ein nur 5 bis 20 cm großes, unauffälliges, büschelig verzweigtes Gras, welches im Juni und Juli blüht. Seine Halme sind zwei- bis fünf-knotig und an den unteren Knoten verzweigt. Sie wachsen aufrecht oder knickig (kniend) aufsteigend. Das Gras ist von dünner Gestalt und unbehaart. Seine oft abstehenden Blätter sind graugrün gefärbt oder sind im jungen Zustand noch frischgrün. Die Blätter sind äußerst kurz und schmal und erscheinen zusammengefaltet. Sie werden nicht länger als 5 cm und nicht breiter als 2,5 mm. Sie sind wie der Halm recht stark gekrümmt. Die Blattscheiden sind glatt und kahl. Das Blatthäutchen (Ligula) ist ein etwa 0,5 mm langer, häutiger Saum.
Die winzigen, sitzenden Ährchen sind einblütig oder selten zweiblütig und mit einem Fortsatz der Ährchenachse über dem Blütchen versehen. Sie bilden eine endständige, etwa 3 bis 10 cm lange und max. 1,5 mm breite Ähre aus, die zur Reifezeit sehr schnell zerbricht, so dass oft nur ein abgebrochener Halm erkennbar ist. Die Ährchen sind wechselständig in die Ährenspindel eingesenkt, werden etwa 4 bis 6 mm lang, bilden zwei untereinander gleiche, drei- bis fünf-nervige, spitz breit-lanzettliche, gekielte Hüllspelzen aus und sind mit ihrer flachen Seite an die Ährenspindel dicht angedrückt. Die zarthäutigen Deckspelzen sind schwach drei-nervig, um 1 mm kürzer als die Hüllspelzen, breit-lanzettlich geformt und unbehaart. Die zarthäutige, kahle, zwei-nervige Vorspelze ist so lang wie die Deckspelze. Es werden 2 bis 3 mm lange Staubbeutel ausgebildet. Der Fruchtknoten weist am oberen Ende einen kahlen, häutigen Saum auf. Die Karyopsen-Früchte sind nicht länger als 3 mm und weisen am oberen Ende ein kurzes, häutiges Anhängsel auf.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14 oder 28.[2]
Taxonomie
Parapholis strigosa (Dumort.) C.E.Hubb. hat die Synonyme: Lepiurus strigosus Dumort., Lepturus incurvatus var. vulgatus Asch. & Graebn. und Lepturus incurvatus subsp. vulgatus (Asch. & Graebn.) Rouy.[1]
Quellen
- Royal Botanic Gardens, Kew, World Grass Species Database
- Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 10., bearbeitete Auflage. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2.
- Jürke Grau, Bruno P. Kremer, Bodo M. Möseler, Gerhard Rambold, Dagmar Triebel: Gräser. Süßgräser, Sauergräser, Binsengewächse und grasähnliche Familien Europas (= Steinbachs Naturführer). Neue, bearb. Sonderausgabe Auflage. Mosaik, München 1996, ISBN 3-576-10702-9.
- Hans Joachim Conert: Pareys Gräserbuch. Die Gräser Deutschlands erkennen und bestimmen. Parey, Berlin 2000, ISBN 3-8263-3327-6.
Einzelnachweise
- ↑ a b Rafaël Govaerts (Hrsg.): Parapholis strigosa. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 11. November 2016.
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 240.
Weblinks
- Gekrümmter Dünnschwanz. FloraWeb.de
- Gekrümmter Dünnschwanz. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants 1986, ISBN 3-87429-263-0
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)