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Felix Thürlemann (* 18. 8. 1946 in St. Gallen, Schweiz), ist ein Schweizer Kunstwissenschaftler und Professor für Kunstwissenschaft.


Leben und Wirken

Felix Thürlemann studierte französische Sprache und Literatur sowie lateinische und mittellateinische Literatur an den Universitäten Zürich und Besançon sowie an der Pariser École des Hautes Études. 1973 wurde er mit einer Arbeit zu Gregor von Tours promoviert. Es schlossen sich postgraduate Studies in Semiotik und Kunstgeschichte an der Pariser École des Hautes Études an. Dort arbeitete er bei Algirdas Julien Greimas an einer allgemeinen semiotischen Erzähltheorie mit. Diese Forschungen haben seinen bildtheoretischen Ansatz nachhaltig geprägt. Nach zwei Jahren Unterricht an Zürcher Gymnasien ist er von 1978 bis 1981 Assistent für französische Literatur an der Universität Zürich. 1979 wird er mit einer kunstwissenschaftlich-semiotischen Arbeit zu Paul Klee an der Pariser Universität Sorbonne promoviert. Von 1981 bis 1984 schließen sich Forschungsaufenthalte in New York (Institute of Fine Arts) und Rom (Schweizerisches Institut) an. 1985 folgt die Habilitation für das Fach Kunstgeschichte an der Universität Zürich mit einer Arbeit über Kandinsky. Nach Lehraufträgen an den Universitäten Genf, Zürich und Basel nimmt er einen Ruf auf die Professur für Kunstwissenschaft/Kunstgeschichte an der Universität Konstanz an, wo er seit 1987 lehrt. Felix Thürlemann lebt in Zürich, ist verheiratet mit der Kulturjournalistin Barbara Basting und hat zwei Kinder. Felix Thürlemann hat über ein breites Spektrum an kunsthistorischen Gegenständen gearbeitet und publiziert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der visuellen Semiotik als Bedeutungsanalyse der bildenden Kunst, der frühniederländischen Malerei, der Geschichte visueller Medien (Karten, Fotografie), der Diagrammatik sowie der Theorie und Geschichte des ›hyperimage‹.

Publikationen (Auswahl)

  • Paul Klee. Analyse sémiotique de trois peintures, Lausanne 1982
  • Kandinsky über Kandinsky. Der Künstler als Interpret eigener Werke, Bern 1986
  • Vom Bild zum Raum. Beiträge zu einer semiotischen Kunstwissenschaft, Köln 1990
  • (hrsg. mit Monika Küble): Francesco Borromini, Opus Architectonicum. Erzählte und dargestellte Architektur, Sulgen/Zürich 1999;
  • Robert Campin. Eine Monographie mit Werkkatalog; englische Ausgabe: Robert Campin. A Monograph with Critical Catalogue, Munich/New York 2002;
  • Rogier van der Weyden. Leben und Werk, München 2002;
  • Dürers doppelter Blick, Konstanz 2008;
  • (mit Steffen Bogen): Rom. Eine Stadt in Karten von der Antike bis heute, Darmstadt 2009;
  • (mit Bernd Stiegler): Meisterwerke der Fotografie, Stuttgart 2011;
  • Mehr als ein Bild. Für eine Kunstgeschichte des ‚hyperimage‘, München 2014.


Literatur

  • Interview Klaus Sachs-Hombach mit Felix Thürlemann: Die Bilder im Kontext ihrer Präsentation, in: K. Sachs-Hombach, Wege zur Bildwissenschaft. Interviews, Köln 2004, 200-215;
  • Wolfgang Brassat/Hubertus Kohle (eds.), Methoden-Reader Kunstgeschichte. Texte zur Methodik und Geschichte der Kunstwissenschaft, Köln 2003, 148-164 (Die semiotische Kunstwissenschaft. Felix Thürlemann: Nicolas Poussin „Die Mannalese“)


Weblinks