Lophosteidae

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2020 um 13:16 Uhr durch imported>Haplochromis(17260).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Lophosteidae

Veraltete systematische Gruppe

Das hier behandelte Taxon ist nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik. Näheres hierzu findet sich im Artikeltext.

Zeitliches Auftreten
spätes Silur bis unteres Devon
Fundorte
Systematik
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Reihe: Knochenfische (Osteichthyes)
Ordnung: Lophosteiformes
Paraphyletisches Taxon:
Familie: Lophosteidae
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Lophosteiformes
Gross, 1969
Wissenschaftlicher Name der Familie
Lophosteidae
Gross, 1969

Unter der Familie Lophosteidae sowie der monotypischen Ordnung Lophosteiformes werden fragmentarische Fischfossilien zusammengefasst, die auf der estnischen Insel Saaremaa in der Ostsee und in Australien gefunden wurden. Die Saaremaafunde sind die erdgeschichtlich frühesten Fossilien von Knochenfischen, die bisher bekannt sind. Sie stammen aus dem späten Silur. Es handelt sich lediglich um isolierte Zähne, Schuppen und einzelne Knochen.

Merkmale

Die Zähne sind konisch mit einer großen Zentralhöhle. Ihnen fehlen die abgesetzten enameloliden Zahnkappen (Acrodin), die bei den Zähnen fast aller Strahlenflossern (Actinopterygii) auftreten. Möglicherweise saßen sie ohne Zahnwurzel direkt auf den Kieferknochen.

Die Schuppen sind rechteckig oder rhombisch. Ihnen fehlt die Ganoinschicht, eine zahnschmelzartige Substanz, die als irisierend glänzender, dicker Überzug die Schuppen (Ganoidschuppen) späterer primitiver Strahlenflossern bedeckt.

Das Cleithrum (ein Teil des Schultergürtels), nur ein teilweise erhaltenes ist bekannt, ist ähnlich dem von Cheirolepis, einem frühen Strahlenflosser.

Systematik

Aus den spärlichen Überresten wurden zwei Gattungen beschrieben, Andreolepis und Lophosteus. Da noch keine zusammenhängenden Fischreste oder intakte Fische gefunden wurden, kann bisher nicht entschieden werden, ob die Lophosteiformes den Strahlenflossern oder den Fleischflossern (Sarcopterygii) zuzuordnen sind. In der neusten Auflage von Fishes of the World, einem Standardwerk zur Fischsystematik wird, das Taxon nicht mehr verwendet.

Literatur

  • Carole J. Burrow: A new lophosteiform (Osteichthyes) from the Lower Devonian of Australia. In: Geobios. Bd. 28, Supplement 2, 1995, ISSN 0016-6995, S. 327–333, doi:10.1016/S0016-6995(95)80134-0.
  • Walter Gross: Lophosteus superbus Pander, ein Teleostome aus dem Silur Oesels. Lethaia, Volume 4, Issue 2, pages 131–152, April 1971, DOI: 10.1111/j.1502-3931.1969.tb01249.x
  • John A. Long: The Rise of Fishes. 500 Million Years of Evolution. The Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1995, ISBN 0-8018-4992-6.
  • Joseph S. Nelson, Terry C. Grande, Mark V. H. Wilson: Fishes of the World. Wiley, Hoboken, New Jersey, 2016, ISBN 978-1118342336