Heterotopie (Medizin)
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Heterotopie bedeutet in der Medizin funktionelles, also korrekt gebildetes und funktionierendes Gewebe, das sich nicht an der anatomisch üblichen Lokalisation befindet.[1]
Beispiele sind:
- Nebenschilddrüsengewebe im Mediastinum[2]
- Milzgewebe in der Bauchhöhle (Nebenmilz)[3]
- Talgdrüsen wie die Fordyce-Drüsen (im Mund- oder Genitalbereich)[4]
- Neuronale Heterotopien (im Zentralen Nervensystem) (fokale subkortikale Heterotopie, subependymale Heterotopie)[5]
- urogenitale und intestinale Zysten[6]
- gliale Heterotopien[7], z. B. nasal[8]
- im Herzen an atypischer Stelle gelegene Ausgangspunkte von Reizbildungsstörungen.[9]
Mit dem Begriff der Dystopie wird die gestörte Lokalisation bedeutungsmäßig in den Vordergrund gestellt – ansonsten werden die Begriffe auch synonym verwendet.
Einzelnachweise
- ↑ Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, 266., aktualisierte Auflage, de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-033997-0, Stichwort: Heterotopie
- ↑ Michael Reiß (Hrsg.): Facharztwissen HNO-Heilkunde: Differenzierte Diagnostik und Therapie. Springer, ISBN 978-3-540-89440-7. S. 480
- ↑ Nicolaas Philip Tendeloo: Allgemeine Pathologie. Julius Springer, 1925. S. 232
- ↑ Wolfgang Fischbach, Peter R. Galle, Joachim Mössner: Gastroenterologie in Klinik und Praxis: Das komplette Referenzwerk für Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2007. ISBN 978-3-13-158361-1. S. 369
- ↑ F. Ebinger: Fehlbildungen und frühkindliche Schädigungen des ZNS. Thieme, Stuttgart 2007. ISBN 978-3-13-137591-9. S. 28f.
- ↑ Gudrun Bornhöft: Pathologie Kompakt. Springer, 2013. ISBN 978-3-540-62082-2. S. 656
- ↑ Astrid Kruse Gujer, Christine Jacobsen, Klaus W. Grätz: Facharztwissen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Springer, 2013. ISBN 978-3-642-30003-5. S. 263
- ↑ Gliom, nasales. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
- ↑ Herbert Reindell, Helmut Klepzig: Krankheiten des Herzens und der Gefäße. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 450–598, hier: S. 561–571 (Heterotope Reizbildungsstörungen).