Dachmühle
Als Dachmühle wurde eine besondere Art der Mühle bezeichnet, welche in, an oder auf Hausdächern angebracht waren. Diese kleinen Mühlen wurden in der Regel durch Windkraft angetrieben, eine andere Variante war der Antrieb durch den Einsatz von angehängten Gewichten.[1] Dachmühlen wurden eingesetzt, um handgetriebene Mühlen zu ersetzen und die Arbeit dadurch zu erleichtern und zu beschleunigen, ebenso kamen Dachmühlen anstelle von Rossmühlen zum Einsatz. Verwendet wurden die kleinen Dachmühlen hauptsächlich zum Betrieb von Mahlwerken.[2][3]
Dachmühlen wurden teilweise auch bei der Salzgewinnung eingesetzt. Auf den Dächern der Gradierhäuser angebracht, sorgten sie für den Antrieb der Pumpen, die für die Wasserhebung zuständig waren.[1]
Die letzte funktionsfähige dänische windgetriebene Dachmühle ist die Østerklit Stokmølle im Norden von Vendsyssel.
Literatur
- Johann Georg Krünitz: Oeconomische Encyclopädie. Band 8, S. 619 (uni-trier.de).
- C. F. von Ehrenberg: Baulexikon: Erklärung der im gesammten Bauwesen am häufigsten vorkommenden technischen- und Kunstausdrücke. 2. Auflage. Verlag Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1843, S. 119 (Google Books).
- Dachmühle. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 2: Biermörder–D – (II). S. Hirzel, Leipzig 1860, Sp. 665 (woerterbuchnetz.de).
Einzelnachweise
- ↑ a b Joachim Heinrich Campe: Wörterbuch der deutschen Sprache: A bis E. Band 1. Braunschweig 1807, S. 665 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Noel Chomel, Gottfried Bürgel: Grosses und Vollständiges Oeconomisch- und Physicalisches Lexicon. Verlag Gottlieb Clanner, Leipzig 1750, Sp. 11 (Google Books).
- ↑ Mühle. In: Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4., umgearb. und stark vermehrte Auflage, Band 11: Matelica–Nishnei-Kolymsk, Eigenverlag, Altenburg 1860, S. 507–508.