María Alejandra (Schiff)

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María Alejandra p1
Schiffsdaten
Flagge Spanien Spanien
Schiffstyp VLCC-Tanker
Rufzeichen EHIH
Heimathafen Cádiz
Eigner Mar Oil
Bauwerft Astilleros Españoles, Cádiz
Baunummer 101
Kiellegung 24. März 1975
Stapellauf 6. Oktober 1976
Verbleib am 11. März 1980 nach Explosionen gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
328,50 m (Lüa)
313,00 m (Lpp)
Breite 51,10 m
Seitenhöhe 26,19 m
Tiefgang max. 20,35 m
Vermessung 122.599 BRT / 92.199
 
Besatzung 36
Maschinenanlage
Maschine 1 × B&W-Dieselmotor (Typ: 8K98GF)
Maschinen-
leistung
32.560 PS (23.948 kW)
Dienst-
geschwindigkeit
14 kn (26 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 239.511 tdw
Tankkapazität 283.813 m³
Sonstiges
Klassifizierungen Lloyd’s Register of Shipping
IMO-Nr. 7386233

Die María Alejandra war ein 1977 gebauter, spanischer Rohöltanker. Das Schiff ging im März 1980 infolge von Explosionen im Atlantischen Ozean verloren.

Geschichte

Bau und Indienststellung

Das Schiff wurde unter der Baunummer 101 auf der Werft Astilleros Españoles in Cádiz gebaut. Die Kiellegung fand am 24. März 1975, der Stapellauf am 6. Oktober 1976 statt.[1] Die Fertigstellung und Ablieferung des Schiffes erfolgte im April 1977. Das Schiff wurde an das spanische Unternehmen Mar Oil abgeliefert. Es war zunächst für die italienische Reederei d’Amico Società di Navigazione gebaut worden, die jedoch vom Vertrag zurücktrat.[2][3] Die María Alejandra war der letzte Supertanker, der auf der Werft Astilleros Españoles in Cádiz gebaut wurde. Die Werft hatte seit Mitte der 1960er-Jahre eine Reihe von Tankern für unterschiedliche Reedereien gebaut.[4]

Das Schiff fuhr in Charter des spanischen Unternehmens Compañía Española de Petróleos (CEPSA), das es für den Transport von Rohöl vom Persischen Golf zu Erdölraffinerien in Algeciras und Santa Cruz de Tenerife einsetzte.[2]

Explosion und Untergang

Ort der Havarie (Nordatlantik)
Ort der Havarie

Anfang März 1980 löschte der Tanker in Algeciras eine Ladung Rohöl aus Ra's Tanura in Saudi-Arabien. Die Entladung war am Vormittag des 6. März abgeschlossen und das Schiff wurde für die Ballast­reise zum Persischen Golf vorbereitet. Während der Entladung hatte es Probleme mit dem Inertgas­system gegeben, mit dem die Bildung eines explosiven Luft-Gas-Gemisches in den Ladetanks verhindert werden soll. Obwohl das Problem nicht behoben werden konnte, verließ das Schiff am 8. März Algeciras. Weitere Arbeiten zur Reparatur des Inertgassystems wurden auf See durchgeführt.[2]

Bis zum 11. März waren die Probleme nicht vollständig behoben worden. Gegen 13:30 Uhr, das Schiff befand sich rund 900 km südlich der Kanarischen Inseln vor der Küste Mauretaniens,[3] erschütterte eine Explosion das Schiff, der wenige später eine zweite, deutlich stärkere Explosion, sowie noch zwei weitere Explosionen folgten. Durch die Explosionen wurde das Schiff strukturell so stark beschädigt, dass der Rumpf in zwei Teile zerbrach. Außerdem kam es zu einem Brand und zu starkem Wassereinbruch im Maschinenraum, durch den der hintere Teil des Schiffes schnell sank. Der vordere Teil des Schiffes versank erst in der Nacht im hier etwa 1200 Meter tiefen Atlantik.[2]

Mehrere Besatzungsmitglieder, die das Unglück überlebten, hielten sich über Stunden an treibenden Trümmern des Schiffs fest, bevor sie von mehreren Schiffen gerettet wurden. In der Folge wurde eine Suchaktion durchgeführt, bei der weitere Trümmerteile des Schiffs und sieben Leichen, aber keine weiteren Überlebenden gefunden wurden.

Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich neben 36 Besatzungsmitgliedern auch sieben Passagiere an Bord des Schiffes.[5] Das Unglück überlebten nur sieben Besatzungsmitglieder.[2] Als Unglücksursache wurden explosive Luft-Gas-Gemische in den Ladetanks vermutet, die zu den Explosionen führten.[6] Da sich das Schiff auf einer Ballastreise befand, gelangten bei dem Unglück mit knapp 4200 t nur verhältnismäßig geringe Mengen Öl ins Meer.[7]

Technische Daten

Das Schiff wurde von einem B&W-Dieselmotor mit 32.560 PS Leistung angetrieben. Der Motor wirkte auf einen Propeller.[8]

Das Schiff war mit 19 Ladetanks ausgerüstet. Die Gesamtkapazität der Tanks betrug 283.813 m³.

Einzelnachweise

  1. Maria Alejandra, Auke Visser’s International Super Tankers. Abgerufen am 17. August 2020.
  2. a b c d e Juan Carlos Diaz Lorenzo: La tragedia del petrolero „María Alejandra“, Puente de Mando, 11. März 2016. Abgerufen am 17. August 2020.
  3. a b Alejandro Martín: 40 años del hundimiento del 'María Alejandra', el barco que no debía navegar, Diario de Cadiz, 8. März 2020. Abgerufen am 17. August 2020.
  4. Listado general construcciones navales, Historia Astilleros de Cádiz. Abgerufen am 17. August 2020.
  5. Maria Alejandra, Center for Tankship Excellence. Abgerufen am 17. August 2020.
  6. Carlos Fernández: Desaparecen once gallegos tras el naufragio del petrolero «María Alejandra», La Voz de Galicia, 12. März 2005. Abgerufen am 17. August 2020.
  7. Estimates of Oil Entering the Marine Environment from Sea-based Activities, Reports and Studies, Joint Group of Experts on the Scientific Aspects of Marine Environmental Protection, Nr. 75/2007, S. 35 (PDF, 2,6 MB).
  8. MV Maria Alejandra, Wrecksite. Abgerufen am 17. August 2020.