Wiesel-Klasse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. August 2020 um 06:18 Uhr durch imported>Kuhlmac(17302) (→‎Modifikationen: Gliederung!).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Flagge
Übersicht
Typ Schnellboot
Einheiten 26 und 2 Prototypen[1]
Bauwerft

VEB Yachtwerft Berlin

Dienstzeit

1964 bis 1975

Technische Daten
Verdrängung

19,2–20,9 t normal

Länge

17,10 m

Breite

3,60 m

Tiefgang

1,45 m

Besatzung

3

Antrieb

2 Dieselmotoren M-50F-3
mit je 880 kW (1200 PS), 2 Schrauben

Geschwindigkeit

maximal 52 kn

Reichweite

200 sm

Bewaffnung

Wiesel-Klasse war die Bezeichnung für eine Klasse von Leichten Torpedoschnellbooten (LTS) der Volksmarine der DDR mit der Projektnummer 68.2. Zunächst als Hydra-Klasse geplant, wurde das Projekt letztlich in Wiesel-Klasse umbenannt. Vermutlich wegen der zeitgleichen Verwendung der Iltis-Klasse und ähnlicher Konstruktionsmerkmale beider Bootstypen taucht gelegentlich auch die Bezeichnung Iltis-B-Klasse für das Projekt 68.2 auf.

Entwicklung und Bau

Ab 1959 begann die Entwicklung eines Torpedoschnellbootes beim Volkseigenen Betrieb Yachtwerft Berlin. Ab 1964 begann die Auslieferung an die Volksmarine. Gebaut wurden zunächst zwei Prototypvarianten (Projekte 68.0 und 68.1) und nach der Behebung diverser Mängel schließlich 26 Serienboote in zwei Bauausführungen vom Projekt 68.2.[2]

Rumpf und Antrieb

Die Boote hatten einen Rumpf, der mit Mahagoniholz beplankt und nur am Bug mit Metall verstärkt war. Als Antrieb dienten zwei Dieselmotoren sowjetischer Bauart vom Typ M-50F-3 mit insgesamt 1760 kW (2400 PS), die das kleine Boot über zwei Schrauben auf etwa 52 Knoten beschleunigen konnten.

Bewaffnung und Einsatz

Hauptbewaffnung der Klasse waren drei 533-mm-Torpedorohre, die parallel zum Kiel eingebaut waren und nicht mit Bordmitteln nachgeladen werden konnten. Beim Angriff wurden die Torpedos, eher untypisch, nach Achtern abgesetzt, um dann dem Kurs des abschießenden Bootes in Richtung Ziel zu folgen. Die beiden äußeren Torpedorohre konnten bei Bedarf leicht demontiert und durch Abwurfeinrichtungen für bis zu sechs Seeminen ausgetauscht werden. Um die LTS im Einsatz nicht in einem bestimmten Hafen versorgen zu müssen, wurden speziell für die Kleinbootverbände schwimmende Stützpunkte ohne Eigenantrieb (Projekt 62) und mit Eigenantrieb (Projekt 162) gebaut.[1]

Modifikationen

  • erste Bauausführung der Serie, 19,2 Tonnen Verdrängung
  • zweite Bauausführung der Serie mit diversen Anpassungen, 20,9 Tonnen Verdrängung
  • Truppentransporter ohne Bewaffnung für etwa 30 Soldaten

Derzeitiger Status

Es sind keine Schnellboote dieses Typs mehr im Einsatz.

Siehe auch

Literatur

  • Günther Miel: Die LTS- und KTS-Boote der Volksmarine. Vorbilder und Modelle. Neckar-Verlag, Villingen-Schwenningen 2007, ISBN 978-3-7883-1138-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Harald Fock: Kampfschiffe. Marineschiffbau auf deutschen Werften. 1870 bis heute. Koehler, Hamburg 1995, ISBN 3-7822-0624-X.
  2. [1] Entwicklung Pr. 68 bei Gerald Halle.de