Gullah (Sprache)
Gullah | ||
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Gesprochen in |
Vereinigte Staaten | |
Sprecher | 390 Muttersprachler (2015) | |
Linguistische Klassifikation |
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Offizieller Status | ||
Amtssprache in | – | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1 |
– | |
ISO 639-2 |
cpe | |
ISO 639-3 |
gul |
Gullah (auch guallah creole bzw. Sea Island Creole English) ist eine auf dem Englischen basierende Kreolsprache, die ähnlich dem Krio ist. Mit Stand 2015 soll es lediglich noch 390 Sprecher, bei etwa 250.000 den Gullah zugehörigen Personen gegeben haben.[1]
Sie wird in den Vereinigten Staaten in den Küstenregionen in North Carolina, South Carolina, Georgia und Florida von den Gullah gesprochen. Kleinere Sprechergruppen gibt es in Detroit und New York. Insgesamt gab es 1977 etwa 125.000 Sprecher, wovon die wenigsten einsprachig waren.
Enge Verwandtschaft besteht zum Afro-Seminolischen der Schwarzen Seminolen. Linguistische Einflüsse bestehen aus west-afrikanischen Sprachen. Als Schriftsprache dient meist das Englische, obwohl ein Wörterbuch und eine eigene Orthographie und Grammatik existieren.
Gullah entwickelte sich auf den frühen Reisplantagen in South Carolina, wahrscheinlich zu Beginn des 18. Jahrhunderts, als es dort eine große Anzahl von Sklaven gab, die aus verschiedenen westafrikanischen Ländern nach Amerika gebracht wurden. Um miteinander und mit ihren englischsprachigen Herren zu kommunizieren, entwickelten die Sklaven Gullah aus einer Mischung von Englisch und verschiedenen afrikanischen Sprachen. Weiße konnten die Sprache wahrscheinlich zumindest verstehen.
Sprachbeispiele:
- Tek'e foot een 'e han = rennen, schnell verlassen
- Dry 'long so = ohne Grund oder Begründung
- Two -time-one-gun = doppelläufiges Gewehr
- Lawfully lady = nach dem Gesetz getraute Ehefrau
Literatur
- Joseph Opala: Bunce Island, A British Slave Castle in Sierra Leone – Historical Summary. James Madison University, Harrisonburg 2007; in: Christopher DeCorse: Bunce Island Cultural Resource Assessment and Management Plan, S. 21ff. (PDF; englisch)
- Wolfgang Viereck, Heinrich Ramisch, Karin Viereck: dtv-Atlas Englische Sprache. dtv, München 2002, S. 168f. ISBN 3-423-03239-1. Der Abschnitt berichtet über sprachliche Besonderheiten des Gullah.
- Bernard Comrie, Stephen Matthews, Maria Polinsky (beratende Herausgeber): Bildatlas der Sprachen. Ursprung und Entwicklung der Sprachen der Erde. Nikol Verlag, Hamburg 2007, S. 154. ISBN 978-3-937872-84-1. An der angegebenen Stelle ist die Sprache Gullah genannt und in einer Karte im Südosten der USA eingetragen.
- David Crystal: Die Cambridge Enzyklopädie der Sprache., 2. Aufl., Zweitausendeins, Frankfurt 2004, S. 338. ISBN 3-86150-705-6. Auch hier wird die Sprache genannt und in einer Karte eingetragen. Die Zahl der Sprecher wird mit "ca. 150000 bis 300000" angegeben. Crystal beruft sich für seinen Überblick über "100 Pidgin- und Kreolsprachen" auf: Ian F. Hancock: A survey of the pidgins and creoles of the world. In: D. Hymes (Hrsg.): Pidginization and creolization of languages. Cambridge University Press, Cambridge 1971, S. 509–523.
Weblinks
- Joseph A. Opala: The Gullah: Rice, Slavery, and the Sierra Leone-American Connection. Yale Macmillan Center – Gilder Lehrman Center for the Study of Slavery, Resistance and Abolition, Yale University (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Sea Island Creole English. Ethnologue.com. Abgerufen am 25. August 2020.