Helmut Friess

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Helmut Friess (* 25. August 1962 in Göppingen) ist ein deutscher Chirurg und Direktor der Chirurgischen Klinik und Poliklinik am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München.

Leben

Helmut Friess studierte von 1982 bis 1988 Medizin und promovierte 1990 zum Dr. med., 1998 habilitierte er sich. 2003 erfolgte die Berufung auf eine C3-Professur an die Universität Heidelberg. Zuletzt war er dort leitender Oberarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie. 2007 wechselte er mit zahlreichen Oberärzten und Assistenten seiner Heidelberger Klinik nach München und wurde als Nachfolger von Jörg Rüdiger Siewert neuer Direktor der Chirurgischen Klinik am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Sein besonderer Schwerpunkt ist die Leber-, Gallen- und Bauchspeicheldrüsen-Chirurgie.[1]

Friess ist verheiratet.

Juristische Auseinandersetzungen

Ab 2012 ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Spenderlebern am Klinikum rechts der Isar. Im Zusammenhang mit Manipulationen bei Leber-Transplantationen beschloss der Aufsichtsrat des Klinikums rechts der Isar im Februar 2013, sich von dem Chirurgen zu trennen. Am 21. Februar 2013 bestätigte die Klinik, dass sie das Beschäftigungsverhältnis aufgelöst habe.[2] Nach seiner Entlassung aus dem Klinikum 2013 war Friess noch als Berater und Gutachter für Medizintechnik für eine Patentanwaltskanzlei tätig.[3] Am 27. Mai 2014 erklärte ein Münchner Gericht die Kündigung von Professor Friess für unwirksam. Das Gerichtsurteil gab Friess erneut in allen Teilaspekten der Verhandlung recht.[4] Seit dem 1. Juli 2014 ist Helmut Friess wieder als Direktor der Chirurgischen Klinik am Klinikum rechts der Isar in seiner bisherigen Position tätig.[5]

Im Januar 2015 ermittelte die Staatsanwaltschaft nach zwei Strafanzeigen gegen Friess wegen des Verdachts auf Betrug. Er wird in OP-Berichten als Operateur genannt, obwohl er an den Eingriffen nicht beteiligt war. Gleichwohl wurde jedoch Chefarztbehandlung abgerechnet. Friess weist den Vorwurf zurück, weil er die fehlerhaften Berichte versehentlich unterschrieben habe. Er stellt seinerseits Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Verleumdung, übler Nachrede und Beleidigung.[6][7][8]

Auszeichnungen

  • 1994 Young Investigator Preis (Scholarship), European Pancreatic Club
  • 1995 Forschungspreis der Schweizerischen Gesellschaft für Chirurgie
  • 1996 European Pancreatic Club Award for best basic scientific presentation
  • 1996 Preis der Chirurgie, Schweizerische Gesellschaft für Chirurgie
  • 1997 Young Investigator Preis (Scholarship), European Pancreatic Club
  • 1999 Fritz Linder Forumpreis
  • 2002 Qualitätsförderpreis Gesundheit Baden-Württemberg, Anerkennungspreis
  • 2003 Preisträger der Feldbausch-Stiftung
  • 2003 Ethicon Förderpreis, CAMIC
  • 2005 Dr. Hella Bühler Preis für onkologische Forschung der Universität Heidelberg

Bundesweite und internationale Fachmitgliedschaften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Prof. Dr. med. Helmut Friess ist neuer Direktor der Chirurgischen Klinik am Klinikum rechts der Isar der TU München. Informationsdienst Wissenschaft, 25. Juli 2007, abgerufen am 9. September 2014.
  2. Christina Berndt: Organspende-Skandal: Klinikum trennt sich von Chefarzt. Süddeutsche.de abgerufen am 24. Februar 2013
  3. Archivlink (Memento vom 19. Januar 2013 im Internet Archive)
  4. Christina Berndt: Chirurgie-Chef darf zurück ans Klinikum. Süddeutsche.de, 27. Mai 2014, abgerufen am 9. September 2014.
  5. Christina Berndt, Sebastian Krass: Gericht wirft Klinikleitung massive Versäumnisse vor. Süddeutsche.de, 8. August 2014, abgerufen am 9. September 2014.
  6. Christina Berndt, Sebastian Krass: Chefarzt soll wegen fehlerhafter OP-Berichte gehen. Süddeutsche.de, 6. Januar 2015, abgerufen am 24. Februar 2015.
  7. Christina Berndt, Sebastian Krass: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Chefarzt. Süddeutsche.de, 21. Januar 2015, abgerufen am 24. Februar 2015.
  8. Christina Berndt, Sebastian Krass: Chefarzt startet Gegenangriff (Memento vom 25. Februar 2015 im Internet Archive). Süddeutsche.de, 22. Januar 2015, abgerufen am 24. Februar 2015.