Hirschroda (Dornburg-Camburg)
Hirschroda Stadt Dornburg-Camburg Koordinaten: 51° 1′ 20″ N, 11° 39′ 20″ O
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Höhe: | 272 m |
Einwohner: | 100 |
Eingemeindung: | 16. März 1963 |
Eingemeindet nach: | Dornburg/Saale |
Postleitzahl: | 07774 |
Vorwahl: | 036427 |
Lage von Hirschroda in Dornburg-Camburg
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Luftbild von Hirschroda
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Hirschroda ist ein Ortsteil der Stadt Dornburg-Camburg im Saale-Holzland-Kreis in Thüringen. Der Ort hat ungefähr 100 Einwohner.
Geografie und Landschaft
Hirschroda liegt auf der Ilm-Saale-Platte an den Hängen eines Seitentals des Saaletals im Osten. Dornburg liegt südlich des Dorfes und 1 km westlich befindet sich Wilsdorf, ein weiterer Stadtteil. An die Gemarkung grenzt im Norden die Stadt Bad Sulza und damit der Landkreis Weimarer Land. Die kreisfreie Stadt Jena liegt 14 km südlich.
Die Landschaft ist geprägt von weiten Ackerflächen im Süden und Wiesen und Waldgebieten an den Hängen im Norden. Die Flur gehört geologisch dem oberen Muschelkalk, im Norden durch Löss überlagert, an.
An der Grenze zwischen Hirschroda und Eckolstädt liegt das bedeutende Naturschutzgebiet Lohholz.
Geschichte
Als Ausbausiedlung der Burg Dornburg wird das 1369 in einer Urkunde des Domstiftsarchiv Naumburg erstmals erwähnte „Heroldisrode“ im 12. oder 13. Jahrhundert durch Rodung der Waldgebiete nördlich von Dornburg gegründet worden sein. Parallel dazu scheinen die Siedlungen Bernsroda und Warssenrode entstanden zu sein. Bernsroda ist eine Wüstung im Tal nordöstlich von Hirschroda.
Die Besitzverhältnisse im 14. Jahrhundert scheinen bis zur Erwähnung im Register der Besitzungen der Markgrafen von Meißen 1378 ungeklärt. Im Lehnbuch Friedrich des Strengen von 1349/50 ist es nicht erwähnt. Im 15. Jahrhundert erwarb das Kloster Bürgel bei Jena eine Reihe an Besitzungen im Ort. Seit spätestens 1539 ist es ein reines Amtsdorf des Amtes Dornburg. Die älteste Überlieferung von Hofbesitzern stammt aus der Zeit von 1421–1425.[1]
Eine Kapelle ist seit 1506 nachweisbar. 1728 wurde die heute vorhandene Barockkirche erbaut. In den Turm eingelassen ist ein Stein mit der Jahreszahl 1651.
In der Zeit von 1400 bis 1800 lebten im Ort insgesamt über 400 Familien, die trotz großer Lücken in der Quellenüberlieferung fast vollständig dokumentiert sind.[2]
Die evangelische Dorfkirche Hirschroda erhielt 1728 ihre heutige Gestalt.
Hirschroda wurde im April 1945 von US-Truppen besetzt und Anfang Juli an die Rote Armee weitergegeben. So wurde es Teil der SBZ und ab 1949 der DDR.
Am 16. März 1963 wurde Hirschroda in die Stadt Dornburg/Saale eingegliedert.[3]
Das Haus Nr. 2 weist ein Renaissance-Portal auf.
Literatur
- Festschrift zur 1000-Jahr-Feier Dornburg an der Saale (= Das Thüringer Fähnlein. Bd. 6, Nr. 7, 1937, ZDB-ID 401002-4). Neuenhahn, Jena 1937, (online).
- Gotthard Neumann: Vor- und Frühgeschichte der Ortsflur Dornburg, Lkr. Stadtroda. Erweiterter Sonderdruck. Neuenhahn, Jena 1937, (Zuvor in: Das Thüringer Fähnlein. Bd. 6, Nr. 7, 1937, S. 370–386).
- Hanfried Victor (Hrsg.): Kirchen in Dornburg und Umgebung. Die Kirchspiele Dornburg, Dorndorf und Nerkewitz. Fotos von Constantin Beyer. Wartburg-Verlag, Jena 1990, ISBN 3-374-01068-7.
- Detlef Ignasiak: Dornburg an der Saale. Die Schlösser, die Stadt und ihre Umgebung. Eine Kulturgeschichte (= Mitteldeutsche Miniaturen. 1). Quartus-Verlag, Bucha bei Jena 1998, ISBN 3-931505-25-1.
- Andrei Zahn: Familienbuch Dornburg/Saale (Saale-Holzland-Kreis). 13.–18. Jh. Band 1: Hirschroda, Naschhausen, Wilsdorf (= Quellen zur Geschichte von Stadt und Amt Dornburg/Saale. 2 = Deutsche Ortssippenbücher. Reihe B, 396 = Mitteldeutsche Ortsfamilienbücher der AMF. 10, ZDB-ID 2385367-0). Arbeitsgemeinschaft für Mitteldeutsche Familienforschung, Jena 2002.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Andrei Zahn: Die Einwohner der Ämter Burgau, Camburg und Dornburg. Ein Beteregister aus der Zeit um 1421–1425 (= Schriftenreihe der AMF. 55). Als Manuskript gedruckt. Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung, Mannheim 1998.
- ↑ Die Einwohner Hirschrodas vom 14.–18.Jh.
- ↑ Statistisches Bundesamt: Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.