Diskussion:Kyōto-Schule
Herz-Sutra, Leere, Form und Absolutes Nichts
Ich habe hier einen Passus dazu entfernt. Die entsprechende Passage aus dem Sutra ist extrem problematisch und hat, auch Dank der Kyōto-Schule selber, zu einigen völlig absurden Mißverständnissen bzw. irreführenden Interpretationen geführt:
„Buddhas Gleichsetzung von Ichlosigkeit und abhängiger Existenz führte später zu der dann in Japan immer wieder und oft in mystifizierender Absicht – gerade zu Ausländern und auch Heidegger gegenüber – zitierten Formel ›kū soku (ze) shiki, shiki soku (ze) kū‹ (›Leeres ist [materielle] Form; [materielle] Form ist Leeres.‹), die vor allem besagen soll, daß alles, was leer bzw. substanzlos sei, in Abhängigkeit existiere und umgekehrt.[1]“
- ↑ Ich werde auf diese Formel zurückkommen. Hier sei nur angemerkt, daß sie sich im Prajñāpāramitā-hṛdaya-sūtra, dem Herz-Sutra (j. Hannya-[haramitta-]shin-gyō) findet. Es war Tezuka Tomio, der Heidegger 1954 mit ihr bekannt machte. Dabei zitierte er sie in der irreführenden Übersetzung ›Das Wesen ist die Erscheinung (...)‹ (in: Buchner 1989: 176). Ein bekannter Philosophieprofessor konfrontierte mich 1989 in Kyōto mit der äußerst mystifizierenden und verfehlten Interpretation ›Das Nichts ist das Sein (...)‹
- Buchner, Hartmut (Hg) [1989], Japan und Heidegger, Sigmaringen, Thorbecke
Ich bitte daher, in dieser Hinsicht besondere Vorsicht walten zu lassen, insbesondere auch dahingehend, was die Verwendung von Begriffen wie "existieren" und "Sein" angeht: Sowas muß sehr kontextabhängig dargestellt werden und sollte immer genauestens belegt sein. --Asthma 14:58, 25. Sep. 2007 (CEST)
- Hm...danke für den Hinweis. Dann stelle ich es als Interpretation der Schule dar und verweise auf Davis. Damit sollte das zumindest enzyklopädisch wasserdicht sein – undabhängig davon, ob die Auslegung des Herz-Sutra hier richtig ist... -- Tischbeinahe φιλο 15:03, 25. Sep. 2007 (CEST)
- Danke dafür. Die Debatte ums Absolute Nichts ist übrigens in religionsphilosophischer Hinsicht oft von Vertretern des christlich-buddhistischen Dialogs aufgegriffen worden (z.B. zur Neuinterpretation von Meister Eckhart), allerdings in Japan eher von der Nanzan-, nicht von der Kyōto-Universität geführt, vgl. dazu etwa Michael von Brück und Whalen Lai: Buddhismus und Christentum : Geschichte, Konfrontation, Dialog. Beck, München 1997, ISBN 3406426468. --Asthma 15:19, 25. Sep. 2007 (CEST)
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– GiftBot (Diskussion) 14:58, 6. Jan. 2016 (CET)