Peter Lutz (Kupferstecher)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Oktober 2020 um 09:54 Uhr durch imported>Lómelinde(1308992) ({{Google Buch|BuchID=92UeAQAAMAAJ|Seite=28}} = S. 38 = Morgenblatt für gebildete Leser. Nr. 10, 12. Januar 1842 der Beitrag scheint hingegen im Kunstblatt Nr. 3 vom 11. Januar 1842 auf S. 10 zu stehen, bitte präziser zitieren, einige weitere Angaben pärzisiert, aber mehr prüfe ich jetzt nicht mehr).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Madonna di San Francesco
Porträt des Knaben Juri

Peter Lutz (* 1799 in München; † 1867 ebenda) war ein deutscher Kupferstecher, Zeichner, Maler und Lithograph.

Leben

Lutz erhielt seine Ausbildung im Zeichnen bei Robert von Langer[1] und erlernte die Technik des Kupferstechens bei Christoph Heß. Zwei seiner Zeichnungen gelangten in die Sammlung Maillinger in München. Sehr gelobt wurden sein Kupferstich der Dresdner Maria auf den Wolken von Bagnacavallo, an dem er mehrere Jahre lang gearbeitet hatte,[2][3] und seine Reproduktion der Madonna di San Francesco von Correggio.[4] Für den Stich nach Bagnacavallo wurde er am 9. November 1841 vom König von Preußen mit der großen goldenen Huldigungs-Medaille ausgezeichnet, was im Bayerischen Volksfreund wie folgt kommentiert wurde:

„Erfreut muß der Freund des Volkes seyn, ob solcher Kunde von einem Bayer, noch dazu von einem Münchner, dessen künstlerische Wertschätzung auch im Auslande hoch geachtet wird.“

Der Bayerische Volksfreund. Nr. 114, 11. November 1841.[5]

Lutz hatte den Stich im Auftrag der Rittnerschen Kunsthandlung von Ernst Arnold in Dresden geschaffen. Auch das gezeichnete Porträt des brasilianischen Knaben Juri und wahrscheinlich auch die Porträtzeichnung des Mädchens Miranha stammen von Lutz.[6] Die Kinder wurden 1820 aus Südamerika nach Europa gebracht und starben bald nach ihrer Ankunft. Sie sind auch auf einem Grabrelief von Johann Baptist Stiglmaier dargestellt. Die Porträtzeichnungen befinden sich in der Bayerischen Staatsbibliothek in München.[6] Lutz signierte offenbar mit „P. Lutz“. Nagler erwähnt eine Lithographie eines „P. Lutz“ nach einem Gemälde von Alexander Maximilian Seitz, das die von Engeln in den Himmel getragene heilige Katharina darstellt.[7] Eine Kopie des Robert-Junius-Porträts von Cornelis Visscher stammte ebenfalls von P. Lutz.[8] Ein Stahlstich von P. Lutz nach der Tyrolerin von Bodmer wird 1870 im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel erwähnt.[9] Wolfgang Vomm erwähnt eine Zeichnung eines Reiterstandbildes, die P. Lutz 1830 anfertigte.[10]

Es ist möglich, dass Lutz sein Geld zum Teil auch mit Zeichenunterricht verdiente: Ein P. Lutz, der eine Zeichenschule in der Windenmachergasse 7 betrieb, inserierte im 19. Jahrhundert in München mehrmals in der Presse.[11] 1855 hatte sich dieser P. Lutz im Ruffinihaus Nr. 1 niedergelassen und bot weiterhin privaten Zeichenunterricht an,[12] 1856 hatte er erneut seinen Wohnsitz gewechselt.[13]

Literatur

Weblinks

Commons: Peter Lutz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ludwig Schorn (Hrsg.): Kunstblatt. Band 15, Nr. 71, 4. September 1834, S. 284 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  2. Sonntagsblätter für heimathliche Interessen, redigirt von Ludwig August Frankl. S. 559 (Volltext in der Google-Buchsuche)
  3. Ramenghi, Bartolommeo. In: Die Künstler aller Zeiten und Völker… Band 3: M–Z (= Neuestes Künstlerlexikon Band 3). Ebner & Seubert. Stuttgart 1864, S. 313 (Volltext in der Google-Buchsuche)
  4. Morgenblatt für gebildete Leser. 36. Jahrgang 1842, darin: Neue Kupferstiche. In: Kunstblatt. Nr. 3, 11. Januar 1842, S. 10 (Volltext in der Google-Buchsuche)
  5. Der bayerische Volksfreund. Band 2 (Volltext in der Google-Buchsuche)
  6. a b Klaus Schönitzer: From the New to the Old World. in: Journal fünf Kontinente. 1, 2014/15, S. 78–105, S. 95, Abb. 11 und 12 (Digitalisat)
  7. 2130. Alexander Maximilian Seitz. In: Georg Kaspar Nagler: Die Monogrammisten und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler … welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben … bedient haben …. 4. Band, München 1864, S. 671–372 (Volltext in der Google-Buchsuche)
  8. Johann Wussin: C. Visscher. Verzeichniss seiner Kupferstiche bearbeitet von J. W. Leipzig 1865, S. 58 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  9. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel Leipzig. S. 869 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  10. Wolfgang Vomm: Reiterstandbilder des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Deutschland zum Verständnis und zur Pflege eines traditionellen herrscherlichen Denkmaltyps im Historismus. Band 1, Köln 1979, S. 178 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  11. So z. B. 1850 im Münchener Tagblatt, vgl. Münchener Tagblatt, S. 1076 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) und 1845 im Bayerischen Volksfreund, vgl. Der bayerische Volksfreund, S. 200 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Münchener Bote für Stadt und Land. S. 356 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  13. Münchener Bote für Stadt und Land. S. 194 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)