Rommel-Schatz
Der Rommel-Schatz oder das Rommel-Gold ist ein Ende 1943; zu diesem Zeitpunkt hatte die Wehrmacht in Afrika kapituliert; von der SS möglicherweise versteckter Schatz mit Gold, Silber und Juwelen. Es ist nicht sicher, ob es den Schatz faktisch gibt und aus welcher Quelle er konkret stammen könnte. Er soll unter anderem aus erpresstem und geraubten Wertgegenständen nordafrikanischer Juden aus der Zeit des Nationalsozialismus (Libyen oder Tunesien) bestehen. Obersturmbannführer Walter Rauff, Gruppenleiter im Reichssicherheitshauptamt, konfiszierte im Jahr 1943 in Tunesien das Gold der dort lebenden Juden, ca. 1000 kg. Ob es dies der spätere Rommel-Schatz war/ist, ist nicht klar.[1] Da Rauff bis September 1943 ein Trupp der SS-Sicherheitspolizei auf Korsika leitete, gab es später Hinweise auf den Ort des Schatzes.
Beschreibung
Der Schatz geht angeblich auf die Initiative von Erwin Rommel zurück. Sechs Kisten könnten zunächst, so berichtet nach dem Krieg ein Abt, im Keller des abgelegenen Klosters St. Antoine bei Bastia an der Ostküste Korsikas im September 1943 aufbewahrt worden sein. Anschließend sollen die Kisten wasserdicht versiegelt und auf einen Frachter mit Ziel Deutschland geladen worden sein. Der Frachter erreichte sein Ziel aber nicht. Weitere Varianten der Geschichte begründen eine Versenkung mit dem Plan einiger Soldaten den Schatz später selber zu bergen oder mit der Begründung, dass eine gezielte Versenkung die Sicherung der Kisten vor anderem Zugriff bedeutete.
Die Aussagen, dass der Schatz vor Korsika zu finden sei, gehen vor allem auf eine Karte zurück, welche der ehemalige SS-Mann und Straßenarbeiter Walter Kirner bei seiner Gefangennahme 1948 übergab. Kirner konnte aber zum angeblichen Versenkungszeitpunkt im September 1943 nicht auf Korsika gewesen sein, da er zu diesem Zeitpunkt in einem sowjetischen Lazarett lag.
Der britische Journalist Peter Haining bezog sich in seinem Buch 2007 auf ein Dokument, welches britischen Soldaten, auf Korsika in die Hände gefallen waren, worin sechs Metallkisten voller Gold und Silber vermerkt waren, welche vor der korsischen Küste liegen sollen, wodurch die Karte Kirners damit in Einklang zu bringen war.
Der Schatz wurde aber bis jetzt nicht gefunden.
Schatzsuchen
Die bisherigen Suchen vor Korsika verliefen vergeblich; größere Aktionen waren:[2]
- Robert Sténuit im Auftrag des amerikanischen Millionärs Edwin Link, 1963
- Klaus Keppler, 2007
Verfilmung und Dokumentationen
- Der Rommel-Schatz (OT: Il Tesoro di Rommel), Italien 1955, Regie: Romolo Marcellini, Deutsche Erstaufführung 1956 [1]
- Rommels Schatz. ZDF, Jörg Müllner und Jean-Christophe Caron, 29. Mai 2007
- Expedition ins Unbekannte–Rommels Schatz. Kabel eins Doku, Josh Gates, 23. Juni 2020
Literatur
- Peter Haining: The Mystery of Rommel's Gold: The Search for the Legendary Nazi Treasure, 224 S., London, Robson Books, 2007, ISBN 1-86105-741-5
Weblinks
- Rommels Schatz - das versenkte Raubgold Reportage von 3sat (2007)
- Auf der Jagd nach dem Schatz des "Wüstenfuchses". Spiegel Wissenschaft, 22. Dezember 2007.
Einzelnachweise
- ↑ Gold vor Korsika auf spectrum.de
- ↑ Rommel's Gold or the Treasure of the Afrika Corps