Olivier (Film)

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Film
Deutscher Titel Olivier
Originaltitel Olivier, Olivier
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1992
Länge 110 Minuten
Stab
Regie Agnieszka Holland
Drehbuch Agnieszka Holland
Produktion Marie-Laure Reyre
Musik Zbigniew Preisner
Kamera Bernard Zitzermann
Schnitt Isabelle Lorente
Besetzung

Olivier (Olivier, Olivier) ist ein französisches Filmdrama der polnischen Regisseurin Agnieszka Holland aus dem Jahr 1992. In einer ländlichen Gegend verschwindet ein neunjähriger Junge. Nach einigen Jahren taucht ein Jugendlicher auf, der behauptet, dieser Junge zu sein. Jedoch ist die Familie unsicher, ob er tatsächlich ihr verschwundener Sohn ist.

Handlung

Der Veterinär Serge Duval lebt mit seiner Frau Elisabeth und den beiden Kindern Olivier, neun Jahre alt, und Nadine, zwei Jahre älter, in einem idyllischen Bauernhof auf dem französischen Land unweit Paris. Während der Sohn von der Mutter verhätschelt wird, erhält die Tochter nur oberflächliche Zuneigung.

Eines Tages verschwindet der Sohn bei einer Radtour zu seiner Großmutter im Wald und wird auch nach intensiver Suche nicht mehr gefunden. Dieses Ereignis bringt die Familie auseinander: Serge nimmt eine Arbeitsstelle im Tschad an, doch die verzweifelte Mutter und Nadine bleiben in Frankreich zurück.

Sechs Jahre später wird in einem Pariser Kommissariat ein Jugendlicher vernommen, ein ausgekochter, aber sympathischer Stricher. Kommissar Druot, der die Befragung leitet, ist auch jener, der damals das Verschwinden des kleinen Olivier untersucht hat. Er kommt zur Überzeugung, dass es sich bei dem Stricher um den verschwundenen Jungen handeln muss. Die Mutter, die hinzugeholt wird, ist ebenfalls davon überzeugt und nimmt ihn mit. Er erzählt, dass er damals weggelaufen war. Serge, der an diesem Tag vom Tschad zurückkehrt, und Nadine bezweifeln allerdings, dass der er wirklich Olivier ist.

Nun folgt ein Hin und Her um die Identität von Olivier: einen alten Freund aus dem Dorf erkennt er nicht, dafür aber hat er eine Narbe genau wie der Neunjährige. Nadine glaubt dennoch nicht, dass der Jugendliche Olivier ist, und verliebt sich in ihn. Diese Liebe wird erwidert.

Erst gegen Ende des Films wird das schreckliche Geheimnis gelüftet: Der kleine Olivier hatte einen erwachsenen Freund, Marcel. Zufällig beobachtet der ältere Olivier diesen Marcel und ist Zeuge davon, als dieser einen kleinen Jungen vergewaltigt. Olivier rettet ihn und nimmt das Kind mit nach Paris, zu Kommissar Druot. Nun wird eine erneute Ermittlung eingeleitet, in dessen Verlauf Marcel dem Kommissar das Grab von Olivier in seinem Keller zeigt. Er besteht aber darauf, dass sein Tod ein Unfall war. Elisabeth, die Mutter, fällt in eine geistige Umnachtung.

Hintergrund

Kritiken

Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken. Bei den insgesamt 14 Kritiken, die Rotten Tomatoes gesammelt hat, ergab sich eine positive Bewertung von 86 %, in der Publikumsgunst wurden 88 % positive Kritiken gezählt.[2]

„Holland löst winzige, verworrene Explosionen eines sensationslüsternen Dramas aus: Inzest, ödipale Rivalität, Telekinese als reißerische Nebenhandlung. In ihrem alltäglichen Verhalten ist die Erfahrung dieser Familie so überspannt und beschränkt, dass am Ende der Zuschauer von ihr ausgeschlossen wird.“

Entertainment Weekly: [3]

„Halb Märchen, halb Psychodrama ist ‚Olivier, Olivier‘ starker und verstörender Stoff. Holland ist eine Filmemacherin, die tief in das verdrehte Herz der Liebe schaut und keine einfachen Antworten anbietet.“

Newsweek: [4]

Auszeichnungen

Weblinks

Anmerkungen