Ado Reinvald

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Ado Reinvald (* 21. Novemberjul. / 3. Dezember 1847greg. auf dem Gutshof Juurika in der Gemeinde Uusna, heute Landgemeinde Viiratsi, Estland; † 8. Februar 1922 in Kulbilohu bei Elva) war ein estnischer Schriftsteller und Lyriker.

Leben und Werk

Der Vater von Ado Reinvald war Pächter eines Bauernhofs im livländischen Kreis Viljandi. Ado Reinvald erhielt nur eine geringe Schulbildung, bildete sich aber autodidaktisch weiter. Von 1850 bis 1894 lebte er auf dem Hof Ilissa im Dorf Väluste (heute Landgemeinde Tarvastu). Ab 1867 musste Reinvald – nach dem frühen Tod des Vaters, der an den Folgen einer Prügelstrafe starb – den Bauernhof selbst betreiben. 1894 ging das Gut in Bankrott und wurde zwangsversteigert. Anschließend siedelte Reinvald nach Nõo und Elva über, wo er ein Haus kaufte. Ab 1912 lebte er im Dorf Kulbilohu, wo er sich fast ganz der Schriftstellerei widmete und 1922 in ärmlichen Verhältnissen starb. Er liegt heute auf dem Raadi-Friedhof von Tartu begraben.

Ado Reinvald schrieb ab 1868 zahlreiche Gedichte, Satiren, Erzählungen, Kurzgeschichten und 1897 das Theaterstück Bagdadi Kalif. Er ist besonders für seine estnisch-patriotische Lyrik in Erinnerung geblieben. Sein berühmtestes Gedicht Kuldrannake („Goldsträndchen“) ist als Volkslied jedem Esten geläufig.

Reinvald stand in der Tradition seines großen Vorbilds Lydia Koidula und wurde literarisch stark von Friedrich Reinhold Kreutzwald beeinflusst. Er war ein wichtiger Dichter in der Zeit des Nationalen Erwachens der Esten. Daneben arbeitete Reinvald an der 1878 gegründeten Zeitung Sakala sowie an der Zusammenstellung von Kalendern mit.[1]

Der estnische Schriftsteller Nikolai Baturin widmete dem Leben Ado Reinvalds das Theaterstück Kuldrannake.[2]

Gedichtsammlungen

  • Villandi laulik (vier Bände: 1872, 1875, 1877, 1889)
  • Õitsi Ööpik (1876)
  • Nalja-Kannel ehk Laulurahe Baltlaste lilliaias (zwei Bände: 1881, 1883), gemeinsam mit seinem Bruder Jüri Reinvald (1853–1913)
  • Ado Reinvaldi laulud (1904)
  • Valik luuletusi (Auswahlsammlung, postum 1924)

Literatur

  • Endel Priidel: Ado Reinvald. Luuletaja ja talupoeg. Tallinn 1965
  • Cornelius Hasselblatt: Geschichte der estnischen Literatur. Berlin, New York 2006 (ISBN 3-11-018025-1), S. 301f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eesti Elulood. Tallinn: Eesti Entsüklopeediakirjastus 2000 (= Eesti Entsüklopeedia 14) ISBN 9985-70-064-3, S. 423f.
  2. http://elm.einst.ee/issue/19/nikolai-baturin-unusual-estonian-writer/ (Memento des Originals vom 4. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/elm.einst.ee