Diskussion:Reigen (Tanz)

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Unglaublich

Zitat aus dem Artikel:

"... In den Dörfern Europas entstand der Reigen um 1100 n. Chr. als nicht-kultischer Tanz. ..."

Aha! In Europa, besonders im deutschsprachigen, gehen also die kulturellen Uhren anders, als in allen anderen Teilen der Welt. Ist ja interessant!

Ich weiß ja nicht, aus welchem Dorf der Schreiberling dieses Artikels stammt, ABER: Wer glaubt denn SOWAS???!!! Wann endlich sind die Zeiten vorbei, in denen Ideologen versuchen über Enzyklopädien das Denken der Massen in ihnen genehme Richtungen zu manipulieren??!!

Wer sich nur ein kleinwenig in der Psychologie, Gruppendynamik und vergleichenden Kulturgeschichte auskennt, weiß, daß die archetypischen Erscheinungsformen menschlicher Kultur (und damit auch des Tanzes!) weltweit sehr vergleichbar, weil sehr ähnlich sind. Und so fällt es nicht schwer, davon auszugehen, daß auch in jenen Bereichen, wo 1800 Jahre Christentum das Wissen der Völker über die paganen Wurzeln ihrer Kultur mit Lügen, Drohungen, physischer Vernichtung, Verunglimpfung, Entstellung und Umdeutung bis zur Unkenntlichkeit entstellten, bis heute entstellen (1) und zugegebenermaßen erheblich ausdünn(t)en, wenn nicht gleiche, so doch ähnliche Formen kulturellen - und damit auch kultischen - Handelns hervorbrachten, wie in allen anderen Teilen der Welt.

Tanz ist IMMER Kult und damit auch immer "kultischen Ursprungs"!

Nur blinder Chauvinismus, der nur die eigene "Kultur" gelten läßt (ich persönlich halte Chauvinismus allerdings für das Gegenteil von Kultur ...  ;-) ) und alle anderen deshalb madig zu machen versucht, kann dies "übersehen"!

Liest man nun hier in einer Enzyklopädie, mit welchem Eifer der kultische Ursprung der europäischen Reigentänze nun gleich zu Beginn verneint und seine Datierung in eine Zeit "hinausgezögert" wird, in der aufgrund christlicher Machenschaften die alten Kulturen Europas bereits nur noch Schatten ihrer selbst sein durften, kann man nur mit unserm alten Dichterfürsten sagen: "Man merkt die Absicht und ist verstimmt."

Einer chauvinistischen Ideologie aber, die, als "Religion" getarnt, in absichtlicher Verdrehung der historischen Abfolge, die nach wie vor "gültig" behauptet:

(Zitat aus:

2. Vatikanisches Konzil
Erklärung über das Verhältnis der Kirche
zu den nichtchristlichen Religionen
"Nostra aetate"

Dieser Text ist auch in lateinischer Sprache zugänglich. (siehe: http://stjosef.at/konzil/NA.htm)

"... Deshalb kann die Kirche auch nicht vergessen, daß sie durch jenes Volk, mit dem Gott aus unsagbarem Erbarmen den Alten Bund geschlossen hat, die Offenbarung des Alten Testamentes empfing und genährt wird von der Wurzel des guten Ölbaums, in den die Heiden als wilde Schößlinge eingepfropft sind ...",

einer Ideologie also, die sich in völliger und mehrfacher Verkennung der Realität als den Nabel der Welt betrachtet und ohne jeglichen Beweis behauptet, es gäbe nur einen Gott und Andersdenkende entsprechend verfolgt, oder zumindest aus der menschlichen Gemeinsachaft auszugrenzen versucht, kann natürlich die hier auf das Thema "Reigentanz" bezogene Verdrehung nur recht sein, gilt es doch, die ihr mehr und mehr davonschwimmenden Felle auf dem Gebiete der "Realitätsbezogenheit" ihrer Aussagen (mit offenbar allen Mitteln) noch ein paar Sekunden aufzuhalten.

Wer aber glaubt in Geschichtsklitterung wider beßres Wissen, sein Heil zu finden, muß kulturell ganz schön "mit dem Rücken zur Wand" stehen.

Warum also so ein grundsätzlich irreführender und damit einer Enzyklopädie unwürdiger Artikel, der in seiner einleitenden Grundaussage nicht nur jeglichen Beweises entbehrt, sondern selbst in dem Bereich, wo die Beweislage heute sehr dünn ist (zu verantworten genau von jenen Parteigängern der einseitigen und eindimensionalen "Meinung" die er kolportiert) auf anderslautende, vergleichende Hinweise, auf Analogien, ja auf bewiesene Fakten (z.B. alte Schriften, aber auch heute noch lebendige Tanztraditionen, die auf vorchristliche (!) Anschauungen zurückgehen und demnach zweifelsfrei in Zeiten VOR 1000 zurückgehen, scheinheiligerweise verzichtet???!

Wer glaubt, den europäischen Völkern einreden zu müssen, ihre Kultur beginne erst mit ihrer Christianisierung und davor habe es nichts Nennenswertes gegeben (2), hat in der Kultur Europas nichts verloren und dementsprechend auch nichts zu suchen, denn er bewegt sich damit völlig außerhalb der Realität.

Nochmals: Tanz ist IMMER Kult!

(1)(man denke nur an den (positiv besetzten Orakelfuß des Pferdes (heute noch ist das Hufeisen ein Glückssymbol), der unter dem Christentum zum Pferdefuß des Teufels wurde)

(2) (stelle sich jemand Stonehenge ohne Kreistänze vor, oder wie sich frierende Bronzezeitler, dem noch namenlosen Gotte der Wärme huldigend, um ein Lagerfeuer warmtanzen, OHNE einen Kreis zu bilden...  ;-) )

Meint

Jo 91.14.197.96 16:21, 9. Mär. 2009‎

Kurzfassung der obigen Kritik: „Den Reigen gab es nicht erst als einen nicht-kultischer Tanz um 1100 n. Chr. in Europa. Es gab ihn schon viel früher als kultischen Tanz.“
Die ausufernde Kritik war übertrieben, denn im damaligen Artikel stand, nur wenige Sätze danach: „In der Antike wurde er bereits in Griechenland – oft mit kultischem Hintergrund – getanzt.“
Im aktuellen Artikel ist es noch deutlicher: Der erste Abschnitt heißt „Altertum“, und dort steht: „ein vorzugsweise kultischer Tanz“. Eine Entstehung des Reigens erst im Mittelalter Europas wird nicht mehr suggeriert. Die Kritik ist somit nicht mehr aktuell. --Lektor w (Diskussion) 12:29, 5. Nov. 2020 (CET) erledigtErledigt

Belege?

Mit "entstand um 1100 n. Chr. als nicht-kultischer Tanz" ist wahrscheinlich der Tanz der europ. Ritter/Minnesänger gemeint. Also "Burgen", nicht "Dörfer". Wahrscheinlich entstand das Wort "Reigen" zu dieser Zeit. Dieser Artikel wirft zu viele richtige und falsche (oder falsch verstandene) Brocken durcheinander. Er braucht dringend eine Überarbeitung, bei der alles Unbelegte rausfliegt. (Also möglichst Belege nachliefern/ergänzen!) --Sbaitz 12:13, 11. Mai 2010 (CEST)

erledigt. --Sbaitz 12:02, 20. Jun. 2010 (CEST)

Lautenspieler von Schloss Runkelstein

Ich bin mir nicht sicher, ob diese Ergänzung an diese Stelle gehört. Die "Reigenlieder" lassen sich (zumindest zeitlich) dem Minnesang zuordnen (vgl. bei Neidhart). Also etwa 1150 bis 1250. Danach beginnt eine kulturelle Veränderung (Hochmittelalter -> Spätmittelalter/Renaissance), so dass die Darstellung auf Schloss Runkelstein (1395) meiner Ansicht nach schon nicht mehr in diesen Abschnitt gehört. Zumindest nicht mehr in die Zeit des "Rittertums", sofern man diese etwas schwammige Angabe mit der Zeit des Minnesangs bzw. dem Hochmittelalter gleichsetzt. (Das nur als Anmerkung; der ganze Mittelalter-Abschnitt könnte eine Überarbeitung anhand (musik-)historischer Fachliteratur vertragen.) --Sbaitz 11:49, 3. Aug. 2011 (CEST)

Defekter Weblink

GiftBot (Diskussion) 11:20, 2. Dez. 2015 (CET)