Teufelsschlucht (Schweiz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. November 2020 um 22:17 Uhr durch imported>RoBri(13625) (Änderungen von 46.127.128.81 (Diskussion) auf die letzte Version von Terzverwandt zurückgesetzt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Teufelsschlucht (Mundart: Tüfusschlucht) ist eine Karstschlucht auf dem Gebiet der Gemeinde Hägendorf am Jurasüdfuss. In der Schlucht fliesst der Cholersbach, ein Zufluss der Dünnern.

Name

Die in alten Karten und Dokumenten mit Teufelsgraben oder Cholersbachgraben bezeichnete Schlucht wird seit 1955 auf der Landeskarte der Schweiz mit dem ortsüblichen Mundartbegriff Tüfelsschlucht geführt.

Geologie

Der stark reliefierte Kettenjura, der mehrere hintereinanderliegende, durch Verwerfungen, Überschiebungen und Erosion untergliederte Bergketten umfasst, wird durch den Cholersbach entwässert, der in seinem unteren Streckenabschnitt innerhalb Jahrmillionen die Teufelsschlucht gebildet hat. Der Eingang zur Teufelsschlucht befindet sich in der Mitte des Dorfes. Ein Fussweg führt in vielen Windungen über Brücken und Stege, vorbei an Höhlen und Klüften bis hinauf auf den Allerheiligenberg. Der Cholersbach führt sein Wasser über Wasserfälle und glattgeschliffene Felsplatten ins Dorf hinunter und mündet an der Dorfgrenze zu Kappel in die Dünnern.

Geschichte

1902 erschloss der Verkehrs- und Verschönerungsverein Hägendorf (VVH) die Schlucht mit einem Touristenweg bis zur Einmündung des Höferbaches. Die Weiterführung des Fussweges vom Höferbächli durch die obere Schlucht auf den Allerheiligenberg wurde 1910 mit der Eröffnung der Lungenheilstätte Allerheiligenberg realisiert. Der Wanderweg ist 2830 Meter lang und führt über 37 Brücken und Stege.

Die geologisch interessante Schlucht steht heute unter Naturschutz.

Literatur

  • Hägendörfer Jahrringe 1995 S. 11 ff
  • Hägendörfer Jahrringe 2006 S. 20 ff
  • Elisabeth Pfluger: Solothurner Geistersagen, Aare Verlag, Solothurn 1986, ISBN 3-7260-0284-7

Weblinks

Koordinaten: 47° 20′ 31″ N, 7° 49′ 52″ O; CH1903: 629661 / 243528