Grabdenkmal der Familie Erer
Das Grabdenkmal der Familie Erer (auch Erersches Votivbild) bildet den Rest eines Grabmals der Heilbronner Patrizierfamilie Erer und wird im Heilbronner Haus der Stadtgeschichte ausgestellt.[1]
Der Reliefstein wurde im 15. Jahrhundert geschaffen und stammt ursprünglich aus dem Heilbronner Karmeliterkloster, wo die Erer ihr Familienbegräbnis hatten. Vor 1904 wurde der Stein in die Mauer des Alten Friedhofs in Heilbronn eingemauert. Das Relief zeigt links das Erersche Wappen mit einem halben Bären im Schild. Rechts kniet ein Mann mittleren Alters mit zum Gebet erhobenen Händen vor einer bekrönten Marienfigur, die selbst das segnende Jesuskind auf dem Schoß sitzen hat. Die Marienfigur wird von zwei Engeln flankiert, die einen weit ausgebreiteten Mantel halten.[2] Die Erer (auch Ayrer, Eyerer und Eygerer) waren ein mächtiges Heilbronner Patriziergeschlecht, das über mehrere Generationen hinweg die Reichslehensträger und Bürgermeister in Heilbronn stellte. Hans Erer der Ältere († 1428) war von 1389 bis 1399 mehrmals Heilbronner Bürgermeister. Sein Nachfahre Conrad Erer († 1539) war der letzte altgläubige Bürgermeister der Reichsstadt und ist als Stifter auf dem Veitsaltar der Fleiner Veitskirche abgebildet.
Da sich keine Inschriften auf dem Stein befinden, kann das Grabmal keiner bestimmten Person mehr zugeordnet werden.[3]
Einzelnachweise
- ↑ http://www.stadtgeschichte-heilbronn.de/#/reformationszeit/kirchen/erer_stein/
- ↑ Helmut Schmolz und Hubert Weckbach: Heilbronn – Geschichte und Leben einer Stadt. 2. Auflage. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1973, S. 78, Nr. 199 [Erersches Votivbild aus dem Karmelitenkloster jetzt im Alten Friedhof Mitte 15. Jahrhundert ]
- ↑ Wanner et al. 2013, S. 26.
Literatur
- Christhard Schrenk, Hubert Weckbach: Der Vergangenheit nachgespürt – Bilder zur Heilbronner Geschichte von 741–1803, Heilbronn 1993, Nr. 71.
- Peter Wanner u. a.: Heilbronn historisch! Entwicklung einer Stadt am Fluss. Die Ausstellungen im Otto Rettenmaier Haus / Haus der Stadtgeschichte und im Museum im Deutschhof (= Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 62). Stadtarchiv Heilbronn, Städtische Museen Heilbronn, Heilbronn 2013, ISBN 978-3-940646-11-8 (Weitere Reihe: Museo. 26. Weitere ISBN 978-3-936921-16-8).
Koordinaten: 49° 8′ 42,1″ N, 9° 13′ 39,2″ O