Hain-Gilbweiderich
Hain-Gilbweiderich | ||||||||||||
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Hain-Gilbweiderich | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lysimachia nemorum | ||||||||||||
L. |
Der Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum) ist eine Pflanzenart aus der Unterfamilie der Myrsinengewächse (Myrsinoideae). Sie kommt in Europa in sommergrünen Laubwäldern vor und ähnelt auf den ersten Blick dem häufigeren Pfennigkraut.
Beschreibung
Beim Hain-Gilbweiderich handelt es sich um eine überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze, die kriechend bis aufsteigend wächst. Die Stängel erreichen dabei Längen von 10 cm bis 30 cm. Sie können bewurzeln, tun dies in der Regel aber nur im unteren Teil. Alle Pflanzenteile sind unbehaart.
Die gegenständigen, eiförmigen Laubblätter sind 2 bis 3 cm lang und durchscheinend punktiert. Im Gegensatz zum Pfennigkraut sind sie vorne dreieckig bespitzt bis kurz stachelspitzig.
Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli. Die gelben Blüten stehen einzeln auf langen Stielen in den Blattachseln. Die Kelchblattzipfel sind linealisch bis pfriemlich. Die Krone ist bis fast zum Grund geteilt, und meist mehr oder weniger radförmig ausgebreitet. Mit 5 bis 8 mm Länge sind die Kronblätter deutlich kleiner als bei den anderen europäischen Gilbweiderich-Arten.
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 16, 18 oder 28.[1]
Ökologie
Die vegetative Vermehrung erfolgt durch Ausläufer. Die Blüten schließen sich bei trübem Wetter.[2]
Der Fruchtansatz ist gut; im Gegensatz zum Pfennigkraut pflanzt der Hain-Gilbweiderich auch in Mitteleuropa durch Samen fort. Die 1,5 mm langen Samen breiten sich als Regenschwemmlinge aus. Die Fruchtreife erstreckt sich von September/Oktober bis Dezember.[2]
Vorkommen
Der Hain-Gilbweiderich kommt im gemäßigten Europa und in Südeuropa vor. In den Gebirgen ist er recht häufig, besonders im subalpinen Bereich. Ansonsten ist er an lichten Stellen von feuchten Laubmisch- oder Laubwäldern, an Waldrändern weit verbreitet, kommt allerdings nicht häufig vor.
Der Hain-Gilbweiderich braucht feuchten oder wenigstens frischen, nährstoffreichen, oft kalkarmen, humosen, lockeren, steinigen Lehmboden in Lagen mit hoher Luftfeuchtigkeit. An seinen Standorten bildet er oft wenig auffallende, lockere Bestände. Er besiedelt Berg- und Schluchtwälder, Auenwälder, im Gebirge auch Grünerlen-Gebüsch. Er ist in Mitteleuropa eine schwache Charakterart des Carici-remotae-Fraxinetum, kommt aber auch in feuchten Fagion- oder Adenostylion-Gesellschaften, in Gesellschaften des Verbands Cardamino-Montion oder auch im Epilobio-Geranietum robertiani des Verbands Alliarion vor.[1]
Er fehlt im Tiefland und in den Mittelgebirgen mit kalkhaltigem Gestein in größeren und in solchen mit Sandstein in kleineren Gebieten; wegen mangelnder Toleranz gegen Lufttrockenheit fehlt er auch in den mitteleuropäischen Trockengebieten. Im Gebirge steigt er bis zur Waldgrenze auf. In den Allgäuer Alpen steigt er am Wertacher Horn in Bayern bis zu 1650 Metern Meereshöhe auf[3].
Quellen
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 14. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-06-012539-2.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 3, ISBN 3- 440-08048-X
Einzelnachweise
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 742.
- ↑ a b Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 322.
Weblinks
- Hain-Gilbweiderich. FloraWeb.de
- Hain-Gilbweiderich. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Lysimachia nemorum L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 20. Januar 2016.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwed.)
- Thomas Meyer: Gilbweiderich Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)