Clemens von Sonntag

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Clemens von Sonntag (* 4. Mai 1936 in Stuttgart; † 5. April 2013 in Mülheim an der Ruhr) war ein deutscher Chemiker.

Leben

Clemens von Sonntag studierte Chemie in Heidelberg, Wien und Karlsruhe und promovierte im Anschluss 1964 am Kernforschungszentrum Karlsruhe. Nach einer Postdoktorandenzeit bei Frederick Sydney Dainton an der Universität Leeds, England, wurde er Gruppenleiter am Institut für Strahlenchemie des Kernforschungszentrums Karlsruhe. 1970 habilitierte er sich an der Universität Karlsruhe und wurde 1977 zum außerplanmäßigen Professor ernannt.

Er war mit der Malerin Ilsabe von Sonntag verheiratet. Sie haben drei gemeinsame Söhne.

Ab 1970 war Clemens von Sonntag Gruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Kohlenforschung, Abteilung Strahlenchemie, später umbenannt in MPI für Strahlenchemie, Mülheim an der Ruhr, jetzt Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion. Das Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung begleitete er als Gründungsmitglied seit 1992. Seit seiner Pensionierung 2001[1] betreute er Studenten und Doktoranden an den Universitäten Dortmund und Duisburg-Essen.[2]

Wissenschaftliches Werk

Schon in Karlsruhe begannen mit Dietrich Schulte-Frohlinde die ersten Arbeiten zur Strahlenchemie der DNA, die in Mülheim ein Forschungsschwerpunkt werden sollte.[3] So gelang 1975 die Aufklärung wesentlicher Aspekte des radikal-induzierten DNA Kettenbruchs.[4] Gegen Ende des 20. Jahrhunderts stellte es sich heraus, dass die biologische Wirkung ionisierender Strahlung durch biologische Prozesse dominiert wird.[5] Auf der Kenntnis der Strahlenchemie des Wassers aufbauend folgten Arbeiten zur Trinkwasser- und später Abwasserbehandlung mit UV, Wasserstoffperoxid und Ozon.[6] Mit Stand 2005 hat er 394 Publikationen verfasst.[7] Im Nachlass fand sich eine Liste seiner Publikationen mit 424 Einträgen.

Auszeichnungen

  • J. J. Weiss Medal der British Association for Radiation Research zusammen mit Dietrich Schulte-Frohlinde (1984)[8]
  • Maria Sklodowska-Curie Medaille der Polish Society for Radiation Research (2000)[9]

Literatur

  • Heinz-Peter Schuchmann, Amitava Adhikary, Peter O’Neill und Jean Cadet: Professor Clemens von Sonntag (1936–2013). In: International Journal of Radiation Biology. Band 89, Nummer 7, Juli 2013. doi:10.3109/09553002.2013.808776. PMID 23809013.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. MPI for Bioinorganic Chemistry: Prof. von Sonntag turns 65 (Memento vom 13. Mai 2011 im Internet Archive) vom 29. Mai 2001.
  2. envirowater.de: Conference Program 2-4 March 2009 – Stellenbosch/South Africa
  3. C. von Sonntag: The Chemical Basis of Radiation Biology, London: Taylor and Francis, 1987.
  4. M. Dizdaroglu, C. von Sonntag, und D. Schulte-Frohlinde: Strand breaks and sugar release by gamma-irradiation of DNA in aqueous solution. J. Am. Chem. Soc. 97, 2277–2278 (1975), doi:10.1021/ja00841a051.
  5. C. von Sonntag: Free-Radical-Induced DNA Damage and Its Repair. A Chemical Perspective, Berlin, Heidelberg: Springer Verlag, 2006.
  6. C. von Sonntag, U. von Gunten: Chemistry of Ozone in Water and Wastewater Treatment: From Basic Principles to Applications, London: IWA Publishing, 2012
  7. Complete List of Publications (Memento vom 11. Mai 2011 im Internet Archive) (PDF; 115 kB), 6. April 2005.
  8. Association for Radiation Research: The Weiss medal
  9. MPI for Bioinorganic Chemistry: Prof. v.Sonntag honoured with Maria Sklodowska-Curie Medal (Memento vom 22. Januar 2013 im Internet Archive) vom 1. September 2000.