Heini Handschumacher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. November 2020 um 11:11 Uhr durch imported>Anonym~dewiki(31560) (→‎Leben).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Heini Handschumacher, auch Heini Handschuhmacher (* 20. März 1907 in Berlin; † 9. Juni 1944 in München bei einem Luftangriff[1]) war ein deutscher Schauspieler und Komiker.

Leben

Handschumacher spielte zu Beginn Theaterlaufbahn am Landestheater Darmstadt und hatte später langjährige Bühnenengagements am Nationaltheater Mannheim (dort u. a. in der Titelrolle des Lustspiels Charleys Tante) und in Leipzig. Von 1940 bis zu seinem Tode 1944 gehörte er zu Ensemble der Münchner Kammerspiele. In der Neuinszenierung der Shakespeare-Komödie Ein Sommernachtstraum spielte er dort 1940 den Handwerker Flaut.[2]

In den 1940er Jahren wirkte er in größeren und kleineren Nebenrollen auch in einigen, zumeist unpolitischen Filmkomödien, Lustspielen und Musikfilmen des Dritten Reichs mit. Zu seinen größeren Aufgaben gehörten der Zoologe Crusius, der Freund der männlichen Hauptfigur, in der Komödie Herz geht vor Anker (1940; Regie: Joe Stöckel), der Privatdetektiv Holzer in der Krimikomödie Orient-Express (1944, Regie: Viktor Tourjansky) und Petri, ein Freund von Johannes Heesters, in dem Revuefilm Es lebe die Liebe (1944, Regie: Erich Engel). In dem NS-Propagandafilm[3] Venus vor Gericht (1941), der die sog. „Entartete Kunst“ thematisierte, hatte er eine kleine Rolle als Reporter.

Handschumacher war in der Darstellung komischer Rollen ein „Naturtalent“; er „schuf Gestalten von umwerfender Komik, ließ aber immer die ernste Bedeutung in kleinen Lichtern aufleuchten.“[4] Er galt als „Münchner Heinz Rühmann“.[5]

Handschumacher starb bei einem Bombenangriff auf die Landeshauptstadt München.

Filmografie

Literatur

  • Wilhelm Kosch (Hrsg.): Deutsches Theaterlexikon. Band I. A–Hurka. Seite 688. De Gruyter, Berlin [u. a.]. Juli 2015. ISBN 978-3-907820-27-8 (abgerufen über De Gruyter Online).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Artikel in der Bayerischen Staatszeitung vom 25. Mai 2012 (Zugriff 29. November 2015) (Memento des Originals vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bayerische-staatszeitung.de
  2. 1933 – 1945: INSZENIERUNGEN ZUR NAZIZEIT – EIN DRAMA IN FÜNF AKTEN. Text und Szenenfotos. Abgerufen am 5. Februar 2017
  3. Rolf Giesen: Nazi Propaganda Films: A History and Filmography. Seite 228. McFarland & Company, Inc., Publishers. Jefferson, North Carolina, and London 2003. ISBN 978-0-7864-3870-9. Abgerufen am 5. Februar 2017
  4. Herbert Meyer: Das Nationaltheater Mannheim: 1929-1979. In: Forschungen zur Geschichte Mannheims und der Pfalz. Bibliographisches Institut. Mannheim 1979. Abgerufen am 5. Februar 2017
  5. Bogusław Drewniak: Der Deutsche Film 1938-1945: Ein Gesamtüberblick. Droste Verlag 1987. Seite 242. ISBN 3-7700-0731-X. Abgerufen am 5. Februar 2017