Benutzer:AttilaDarazs/Klára Leövey

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Klára Leövey (*25. März 1821 in Máramarossziget,  † 8. April. 1897 in Budapest) war eine  Schriftstellerin, Journalistin und eine Vorreiterin in der ungarischen Mädchenerziehung.

Bild von Blanka Teleki von Klára Leövey

Leben

Klára Leövey war die Tochter von József Leövey, einem Bezirksrichter und Landbesitzer in Bereg, und Eszter Szathmáry (1796–1864). Ihr Vater, welcher 1837 starb, war zu Lebzeiten wenig sparsam, weswegen auch das ererbte Vermögen bereits in kurzer Zeit aufgebraucht war. Klára Leövey wurde hauptsächlich von ihrer Mutter erzogen, welche sie auch in Musik und Gesang ausbilden ließ.

Nach der Gründung des Wohltätigkeitsvereins in Marmarosch war ab 1836 Klára Leövey das enthusiastischste Mitglied der Kunstliebhabergesellschaft. Sie war eine gute Schauspielerin und durch Gesangsauftritte ermöglichte sie dem Verein ein gewisses Einkommen. Die gesamte Sitzungsperiode des ungarischen Landtags in den Jahren 1842/43 verbrachte sie mit Baronin Klára Sztojka im Haus des damaligen Gesandten von Marmarosch, des Barons Imre Sztojka.

Im November 1846 war sie als Erzieherin und Lehrerin im von der Gräfin Blanka Teleki in Pest gegründeten Frauenbildungsinstitut beschäftigt. Klára Leövey begrüßte die Ungarische Revolution von 1848/49 als begeisterte Anhängerin ungarischer nationaler Ideen. Als Windischgrätz sich in den ersten Tagen des Jahres 1849 Buda näherte, flohen die Gräfin Blanka Teleki und Klára Leövey unter großen Gefahren und Widrigkeiten nach Debrecen. In Debrecen widmeten sie all ihre Energie und Zeit, samt ihr gesamtes Geld patriotischen Aufgaben und der Pflege der verwundeten Soldaten.

Nach der katastrophalen Niederlage der Ungarn bei Világos bemühten sie sich, die Hoffnung ihrer niedergeschlagenen Landsleute aufrechtzuerhalten. In Pest widmeten sie ihre ganze Zeit und Energie der Hilfe von Flüchtlingen und heimkehrenden Landsern. Später zog Gräfin Teleki nach Pálfalva. Klára blieb in Pest und half mit dem verbliebenen Geld Landsern und verfolgten Landsleuten. Wegen ihrer humanen Taten und edlen Tugenden wurden beide schließlich inhaftiert. Blanka Teleki wurde im Mai 1851 von Pálfalva nach Oradea verschleppt. Anhand der bei ihr gefundenen Briefe wurde bald darauf auch Klára Leövey auf dem Familienbesitz des Barons Sztojka in Faluszlatina gefangen genommen. Im Neugebäude in Pest litten sie zwei Jahre lang in beschämender Untersuchungshaft. Am 30. Juni 1853 wurden Blanka Teleki und Klára Leövey wegen der Verteilung von rebellischen Büchern und der Rekrutierung von Kriegern, zu zehn bzw. fünf Jahren Festungshaft verurteilt. Sie wurden in die Festung Kufstein gebracht und in die kälteste und kahlste Zelle gesperrt. Am 11. Juli 1856 lief die Haftzeit von Klára Leövey ab.

1859 kehrte sie zu ihrer Mutter in ihre Heimatstadt zurück und ließ sich im Haus ihres Cousins ​​Gábor Várady nieder, wo sie dessen Tochter Gabriella unterrichtete. Zehn weitere Mädchen in gleichem Alter und mit ähnlicher Bildung wurden ebenfalls im Haus aufgenommen, und Klára Leövey gründete dort eine Bildungsanstalt. Diese war der Vorgänger des späteren, mit der Unterstützung des Frauenvereins gegründeten Frauenbildungsinstituts, aus dem die spätere Staatliche Höhere Töchterschule entstand. Die Bildungsanstalt war so erfolgreich, dass ihr Gebäude bereits 1860 erweitert werden musste. Ab 1861 wurde Klára Leövey Direktorin des Institutes.  Die habsburgische Regierung missbilligte aber das ungarisch gesinnte Bildungsprogramm der Anstalt und ließ die Einrichtung schließen.

Zur Eröffnung des Landtags im Jahre 1861 begleitete Klára Leövey die Familie Várady nach Pest. Sie verbrachte das Jahr 1862 hauptsächlich zusammen mit Blanka Teleki und reiste mit ihr nach Paris, wo diese am 23. Oktober verstarb. Klára Leövey blieb in Paris und wohnte bei Familie De Gerando. Danach unterrichtete sie Kinder in Paris und verbrachte später Zeit in St. Ange, im Schloss von Oberst Miklós Kiss und seiner Frau.

Klára Leövey kehrte 1865 nach Siebenbürgen zurück und wurde mit der Erziehung und dem Unterricht der Kinder des Grafen Miksa Teleki in Kendilóna beauftragt. Nachdem ihre Lehrtätigkeit endete, blieb sie zuerst bei  Frau De Gerando in Kendilóna und Pálfalva, später bei der Familie Vally in Majts bzw. bei der Familie vom Grafen Árvéd Teleki im Schloss Drassó. Die restliche Zeit verbrachte sie in Budapest, im Haus von Gábor Várady.

1866 begann sie sich mit Journalismus zu beschäftigen. István Szilágyi, Herausgeber der Zeitung Marmarosch – der auch János Arany zum Schreiben ermutigte – half ihr dabei, Journalistin zu werden. Leövey veröffentlichte Artikel von ihr in der Zeitung Marmarosch. Daneben schrieb sie viele Artikel für andere hauptstädtische und ländliche Zeitungen. Klára Leövey vertrat offen die Traditionen von 1848. Ihre Veröffentlichungen bestehen größtenteils aus Erinnerungen an den Unabhängigkeitskrieg von 1848/49. Sie lehnte den Österreichisch-Ungarischen Ausgleich ab und trat gegen Ferenc Deák zugunsten von Kossuth ein. In ihren vierhundertseitigen Memoiren berichtete sie der Nachwelt über ihre Jahre im Gefängnis von Kufstein.

1889 zog sie nach Budapest, das sich rasant entwickelte, und wurde hier eine aktive Figur im sozialen und literarischen Leben. Auch im hohen Alter erfreute sie sich intellektueller Frische und Handlungsbereitschaft. Anlässlich des Todes von Lajos Kossuth setzte sie sich für die Förderung seines geistigen Erbes ein.

Das lange, tätige und im Zeichen des Patriotismus verbrachte Leben von Klára Leövey endete mit einem tragischen Unfall. Am 8. April 1897 wurde sie in Budapest von einem Omnibus überfahren und starb wenige Stunden später. Die Trauerfeier fand in Budapest statt. Aber ihre letzte Ruhestätte befindet sich auf dem reformierten Friedhof in Marmaroschsiget. Sie wurde am 12. April in dem Grabgewölbe zur ewigen Ruhe gebettet, welches sie für ihre Mutter, die 1864 starb, hatte bauen lassen.

Literatur

  • Málnási, Ferenc: Irodalmi bölcsőink Romániában (Unsere literarischen Wiegen in Rumänien). JGyTF, 1997, ISBN 9637171746 . (auf Ungarisch)
  • Sáfrán, Györgyi : Teleki Blanka és köre (Teleki Blanka und ihr Kreis). Kriterion, 1979, ISBN 9630719886. (auf Ungarisch)
  • Szinnyei, József: Magyar írók élete és munkái (Leben und Werke von ungarischen Schriftsteller). Magyar Könyvkiadók és Könyvterjesztők Egyesülése, 1981, ISBN 9637002340 . (auf Ungarisch)
  • Ungarisches Biografisches Nachschlagewerk (auf Ungarisch)
  • ARCANUM DIGITHECA: Klára Leövey (auf Ungarisch)

Weblinks