Albert Niemann (Mediziner)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Dezember 2020 um 08:19 Uhr durch imported>Jack User(1481078) (Jack User verschob die Seite Albert Niemann (Pädiater) nach Albert Niemann (Mediziner)).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Albert Niemann (* 23. Februar 1880 in Berlin; † 22. März 1921 ebenda) war ein deutscher Kinderarzt. Er ist Erstbeschreiber der Niemann-Pick-Krankheit.

Leben

Albert Niemann war Sohn des Opernsängers Albert Niemann (1831–1917) und dessen zweiter Ehefrau, der Schauspielerin Hedwig Raabe.[1] Er studierte Medizin an den Universitäten Berlin, Freiburg und Straßburg und wurde in Straßburg promoviert. Von 1908 bis 1918 arbeitete er an der Berliner Universitätskinderklinik. 1919 übernahm Niemann die Leitung eines Säuglingsheims in Berlin-Halensee, im Jahr darauf erhielt er eine außerordentliche Professur für Kinderheilkunde.[2]

Wirken

1914 beschrieb Niemann als erster einen Fall der später als Niemann-Pick-Krankheit bezeichneten Erkrankung.[3] Diese „lipoidzellige Splenohepatomegalie Typus Niemann“ wurde 1926 von Ludwig Pick histopathologisch vom Morbus Gaucher abgegrenzt[4] und später nach den beiden Ärzten benannt.

Albert Niemann veröffentlichte 1920 ein Lehrbuch der Kinderheilkunde.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Albert Niemann: Der Stoffwechsel bei exsudativer Diathese. Marcus & Weber, Bonn 1914.
  • Albert Niemann: Kompendium der Kinderheilkunde mit besonderer Berücksichtigung der Säuglingskrankheiten. Karger, Berlin 1920.

Einzelnachweise

  1. Marion Brück: Niemann, Albert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 230 f. (Digitalisat).
  2. Niemann, Albert. In: Günter Krämer: Kleines Lexikon der Epileptologie. Thieme, Stuttgart 2005, ISBN 3-13-133831-8, S. 202.
  3. Albert Niemann: Ein unbekanntes Krankheitsbild. In: Jahrbuch für Kinderheilkunde. Nr. 79, 1914. S. 1–10.
  4. Georg Dhom: Geschichte der Histopathologie. Springer, Berlin 2001, ISBN 3-540-67490-X, S. 406.