Hildegard Staehle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Dezember 2020 um 01:14 Uhr durch imported>Pelz(41136) (PD-fix).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Hildegard Staehle, geborene Luther (* 20. April 1894 in Celle; † 16. Dezember 1945 in Berlin[1]) war eine deutsche Sozialfürsorgerin, christliche Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, Sonderhäftling[2] im KZ Ravensbrück und Mitbegründerin der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands (CDU) in der SBZ und Berlin.

Leben

Hildegard Luther wurde nach dem entsprechenden Bildungsgang zur Sozialfürsorgerin ausgebildet. Nach ihrer Scheidung heiratete sie den Wehrmachtsoffizier Wilhelm Staehle, der aus nationalkonservativer Gesinnung das NS-Regime ablehnte. Das Ehepaar Staehle gehörte zur „Kirchlichen Hilfsstelle für evangelische Nichtarier“ und half aktiv Verfolgten. Weil Wilhelm Staehle Verbindungen unterhielt zum Widerstandskreis der Männer des 20. Juli 1944, wurde er inhaftiert und gegen Kriegsende von einem SS-Kommando ermordet. Hildegard wurde am 15. August 1944 verhaftet und in das KZ Ravensbrück eingeliefert.

Als die NS-Herrschaft beseitigt war, gehörte Staehle zu den Mitbegründern der CDU in Berlin und in der SBZ. Sie wurde Mitglied des CDU-Parteivorstands. Für ihre Partei nahm sie einen Sitz im Hauptausschuss der Opfer des Faschismus (OdF) ein. Zugleich war sie Vorsitzende des zentralen antifaschistischen Frauenausschusses und Leiterin der Abteilung Sozialwesen im Magistrat von Groß-Berlin.

Hildegard Staehle starb am 16. Dezember 1945 nach einem Autounfall im Dominikus-Krankenhaus in Hermsdorf. Zuletzt lebte sie am Hubertusweg 43 in Frohnau[1].

Ehrungen

  • Zur Ehrung des verdienstvollen Ehepaares wurde 1971 der westliche Abschnitt des Hubertusweges von Berlin-Frohnau in „Staehleweg“ umbenannt.

Nachlass

Ein Teil ihres politischen Nachlasses befindet sich hier:

  • C Rep. 118-01 Nr. 39002 1945–1948; Alte Archiv-Signatur: C Rep. 118, Nr. 84; Tätigkeit von Hildegard Staehle; Enthält u. a.: Mitarbeit im Hauptausschuss.- Würdigung.- Trauerfeierlichkeiten. Indexnummer: 11[3]

Literatur

  • Gerlind Schwöbel (Hg.): Nur die Hoffnung hielt mich. Frauen berichten aus dem KZ Ravensbrück, Frankfurt 2002
  • Elke Reuter, Detlef Hansel: Das kurze Leben der VVN von 1947 bis 1953: Die Geschichte der Verfolgten des Nazi-Regimes in der SBZ und DDR. Berlin 1997, ISBN 3-929161-97-4, S. 582

Einzelnachweise

  1. a b StA Hermsdorf, Sterbeurkunde Nr. 2080/1945
  2. http://www.widerstand-christlicher-frauen.de/namen/liste.htm Abgerufen 22. Juli 2011
  3. Archivlink (Memento des Originals vom 23. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landesarchiv-berlin.de Abgerufen 22. Juli 2011