Colostethinae

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Dezember 2020 um 11:05 Uhr durch imported>Achim Raschka(50922) (Änderungen von 178.14.44.140 (Diskussion) auf die letzte Version von CactusBot zurückgesetzt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Colostethinae

Colostethus inguinalis aus Kolumbien

Systematik
ohne Rang: Amphibien (Lissamphibia)
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Neobatrachia
Überfamilie: Dendrobatoidea
Familie: Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae)
Unterfamilie: Colostethinae
Wissenschaftlicher Name
Colostethinae
Cope, 1867

Die Colostethinae sind eine im tropischen Mittel- und Südamerika beheimatete Unterfamilie von Froschlurchen aus der Familie der Baumsteigerfrösche. Es werden vier Gattungen und 60 Arten unterschieden.

Taxonomie

Dreistreifen-Baumsteiger (Epipedobates tricolor) aus Ecuador
Grüner Riesengiftfrosch (Ameerega trivittata)

Die Colostethinae entspringen einem basalen Zweig der Baumsteigerfrösche, während die beiden anderen Unterfamilien Hyloxalinae und Dendrobatinae näher miteinander verwandt sind. Bei den vier Gattungen der Colostethinae besteht ein Schwestergruppenverhältnis zwischen Silverstoneia und Epipedobates einerseits, und zwischen Colostethus und Ameerega andererseits.[1]

 Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae) 
 Colostethinae 


Silverstoneia


   

Epipedobates



   

Colostethus


   

Ameerega




   

Hyloxalinae


   

Dendrobatinae




Phylogenetische Beziehungen der Colostethinae[1]

Unterfamilie Colostethinae Cope, 1867

Merkmale

Der vierte Finger ist verkürzt. Der erste Finger ist länger als der zweite. Der dritte Finger weist bei geschlechtsreifen Männchen eine Schwellung auf. Bei der Balz nimmt das Weibchen vor dem Männchen eine geduckte Haltung ein. Das Männchen umklammert bei der Paarung den Kopf des Weibchens.[1]

Geografische Verbreitung

Colostethinae finden sich im Tropengürtel Mittel- und Südamerikas. Die meisten Arten sind von den brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso do Sul und Goiás über den größten Teil des Amazonasbeckens bis hin zu den Osthängen der Anden von Bolivien bis Venezuela verbreitet. Außerdem reicht das Verbreitungsgebiet vom südwestlichen Costa Rica bis zum südwestlichen Ecuador entlang der Pazifikküste und bis zu den Anden und den dazwischen liegenden Tälern in Kolumbien.[2]

Lebensweise

Die Colostethinae sind tagaktive Bewohner des tropischen Regenwaldes. Beim Balzritual duckt sich das Weibchen, gleitet aber nicht aktiv unter das Männchen. Das Männchen umklammert bei der Paarung den Kopf des Weibchens. Die Kaulquappen werden von erwachsenen, in der Regel männlichen Tieren auf dem Rücken transportiert. Bei einigen Vertretern von Colostethus tritt dieses Verhalten hingegen bei den Weibchen auf. Die Kaulquappen wachsen in stehenden oder fließenden Gewässern am Boden heran.[1]

Gefährdung und Schutz

In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN sind die meisten Arten der Colostethinae von Least Concern (nicht gefährdet) bis Near Threatened (gering gefährdet, Vorwarnliste) eingestuft. Ameerega cainarachi gilt als Vulnerable (gefährdet), Colostethus mertensi und C. ruthveni als Endangered (stark gefährdet), A. ingeri, A. planipaleae und C. jacobuspetersi als Critically Endangered (vom Aussterben bedroht). Für eine Reihe von Arten liegen nicht genügend Daten vor.[3] Die meisten Vertreter der Colostethinae sind im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens aufgeführt.[4]

Weblinks

Commons: Colostethinae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. a b c d T. Grant, D.R. Frost, J.P. Caldwell, R. Gagliardo, C.F.B. Haddad, P.J.R. Kok, D.B. Means, B.P. Noonan, W.E Schargel & W.C. Wheeler (2006): Phylogenetic systematics of dart-poison frogs and their relatives (Amphibia: Athesphatanura: Dendrobatidae). Bulletin of the American Museum of Natural History 299, 262 S. PDF online
  2. Colostethinae Cope, 1867. Darrel Frost and The American Museum of Natural History. 2011. Abgerufen am 21. November 2011.
  3. The IUCN Red List of Threatened Species. International Union for Conservation of Nature and Natural Resources. Abgerufen am 21. November 2011.
  4. CITES. www.cites.org. Abgerufen am 21. November 2011.