Karl Groos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Dezember 2020 um 11:00 Uhr durch imported>Anonym~dewiki(31560) (→‎Schriften).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Datei:Karl Groos.jpg
Karl Groos 1901

Karl Groos (* 10. Dezember 1861 in Heidelberg; † 27. März 1946 in Tübingen) war ein deutscher Philosoph und Psychologe.

Leben

Karl Groos studierte in Heidelberg, wo er auch Mitglied der schwarzen Verbindung und späteren Burschenschaft Vineta Heidelberg wurde. Er war Professor in Basel, Gießen und von 1911 bis 1929 in Tübingen. Zu seinen Schülern gehörte der Philosoph Willy Moog, der 1909 in Gießen bei ihm promovierte.

Forschung

Groos arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Entwicklungs- und Kinderpsychologie und formulierte eine psychologische Theorie des Spiels, die er selbst als Einübungs- oder Selbstausbildungstheorie bezeichnete, wonach das Spiel in Kindheit und Jugend vor allem die biologische Funktion einer spielerischen Vorbereitung auf die späteren Lebensaufgaben des Erwachsenen erfüllt.

Groos unternahm statistische Untersuchungen literarischer Werke – so stellte er z. B. fest, dass die Schriften Schillers doppelt so viele akustische Ausdrucksmomente enthalten wie jene von Goethe. Dieses Vorgehen wurde damals „Literarpsychologie“ genannt.

Im Jahr 1938 wurde Groos zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

Schriften

  • 1892: Einleitung in die Ästhetik. Gießen: Ricker.
  • 1896: Die Spiele der Tiere. Jena: G. Fischer. (3. Aufl. 1930)
  • 1899: Die Spiele der Menschen. Jena: G. Fischer.
  • 1902: Der ästhetische Genuss. Gießen: Ricker.
  • 1904: Das Seelenleben des Kindes, Berlin: Reuther & Reichardt, mehrere Auflagen
  • 1909: Befreiungen der Seele, Jena: Diederichs.
  • 1910: Die akustischen Phänomene in der Lyrik Schillers. In: Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft 5, 1910, Seite 545–570.
  • 1920: Bismarck im eigenen Urteil, Stuttgart 1920
  • 1922: Das Spiel. Jena: G. Fischer.

Literatur

  • Manfred Hantke: Geistesdämmerung. Das philosophische Seminar an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen 1918–1945. Dissertation, Tübingen 2015, zu Karl Groos S. 93 ff.; 121–134 (online).
  • Franz WeinertGroos, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 130 (Digitalisat).

Weitere Quelle

Über 100 Briefe von Fachkollegen, Schülern und Freunden an Karl Groos im Psychologiegeschichtlichen Forschungsarchiv (PGFA) der Fernuniversität in Hagen[1]

Einzelnachweise

  1. Personenbezogene Bestände. In: www.fernuni-hagen.de. Abgerufen am 26. Juni 2016.