Clandestino

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Januar 2021 um 10:21 Uhr durch imported>CactusBot(683007) (Bot: Parameterwerte der Vorlage:Infobox Musikalbum ergänzt bzw. angepasst).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Clandestino
Studioalbum von Manu Chao

Veröffent-
lichung(en)

1998

Label(s) Virgin Records

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Reggae, Worldmusic, Mestizo-Musik

Titel (Anzahl)

16

Länge

45 min 51 s

Chronologie
Clandestino Próxima Estación: Esperanza
(2001)

Clandestino („esperando la ultima ola …“) ist das 1998 erschienene erste Soloalbum von Manu Chao.

Bedeutung des Titels

„Clandestino“, der Titel des Albums, bedeutet wörtlich übersetzt „heimlich“. Ein Clandestino ist ein Mensch ohne Papiere, ein unerkannt Reisender bzw. ein illegaler Einwanderer. Von einem solchen Migranten, der sein bisheriges Leben auf der Reise zwischen Ceuta und Gibraltar hinter sich gelassen hat, handelt auch der namensgebende Eröffnungssong der Platte „Clandestino“. Der Titelzusatz „Esperando la ultima ola …“ bedeutet wörtlich „auf die letzte Welle wartend …“ und ist ebenfalls Titelzusatz des Stücks Por el Suelo.

Das Album beinhaltet 16, hauptsächlich auf Spanisch, aber auch auf Französisch, Englisch und Portugiesisch gesungene Lieder. Die Texte sind oft symbolisch zu verstehen, haben aber auch einen nachdenklichen Hintergrund. Sie handeln unter anderem vom Elend in den Favelas in Brasilien, in den Slums Bogotás oder denen von Dakar.[1] Nebst mehreren in erzählender Form gesungener Lieder enthält das Album auch solche, die sich aus mehrfach wiederholten gleichen oder sehr ähnlichen Sätzen zusammensetzen. Teile des Albums wurden während seiner Reisen um die Welt auf einem Vier-Spur-Rekorder aufgenommen.

Titelliste

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[2]
Bongo Bong
  DE 7 20.03.2000 (16 Wo.)
  AT 4 23.04.2000 (13 Wo.)
  CH 15 23.04.2000 (19 Wo.)
  1. Clandestino – 2:28
  2. Desaparecido – 3:47
  3. Bongo Bong – 2:38
  4. Je ne t’aime plus – 2:03
  5. Mentira … – 4:37
  6. Lagrimas De Oro – 2:58
  7. Mama Call – 2:21
  8. Luna y Sol – 3:07
  9. Por el Suelo – 2:21
  10. Welcome to Tijuana – 4:04
  11. Dia Luna … Dia Pena – 1:30
  12. Malegria – 2:55
  13. La Vie A 2 – 3:01
  14. Minha Galera – 2:22
  15. La Despedida – 3:10
  16. El Viento – 2:26

Veröffentlichungen und Charterfolge

Das Album hatte im Zusammenhang mit dem Erfolg der Single Bongo Bong weltweit mehr als 2,5 Millionen Verkäufe,[3] womit Manu Chao mit einem Album mehr Einheiten absetzte als seine frühere Band Mano Negra während ihrer gesamten Karriere. Es gehört zu den weltweit meistverkauften französischen Musikproduktionen.[4] Vor allem in Mittel- und Südamerika war Clandestino ein großer Erfolg.[5]

Bei der Preisverleihung Victoires de la Musique im Februar 1999 wurde das Album als Bestes Album des Jahres in der Kategorie Weltmusik/Traditionelle Musik ausgezeichnet.[4] Außerdem erreichte das Album Platinstatus in Spanien[6] und wurde in Deutschland mit Gold ausgezeichnet.[7]

Ausgekoppelte Singles waren Bongo Bong und das Titelstück Clandestino.

Bongo Bong

Bongo Bong ist eine eher elektronische Coverversion des Mano-Negra-Songs King Of Bongo. Das Lied erreichte Platz 7 der deutschen Singlecharts[8] sowie Platz 4 der österreichischen, Platz 15 der Schweizer, Platz 40 der französischen und Platz 45 der schwedischen Charts.[9] Damit markierte diese Single den Chaos Durchbruch in Europa und Nordamerika.[10]

Eine Instrumentalversion von Bongo Bong war Grundlage für die Songs Mr. Bobby und Homens auf Chaos Album Próxima Estación: Esperanza. Es wurde später unter anderem von Robbie Williams (Rudebox) gecovert. Der Gesang in Je ne t’aime plus stammt von Anouk Khelifa-Pascal.

Zitate

„Clandestino' ist wie ein Kind, das sich selbst großgezogen hat: Es ist herangewachsen, ohne dass ich ständig hinter ihm her rennen musste.“

Manu Chao[11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Daniel Schöni: Von Manu Chao zu Mano Negra und wieder zurück zu Manu Chao. In: 2-tone.de. Abgerufen am 27. Juli 2020.
  2. Charts DE Charts AT Charts CH
  3. Das Leben nach Clandestino (Memento vom 17. November 2009 im Internet Archive) auf arte.tv
  4. a b Manu Chao – Biography (Memento vom 11. März 2008 im Internet Archive) auf rfimusique.com (englisch)
  5. Martin Horat: Schön und beliebig – Manu Chao wiederholt sich selbst. In: Neue Zürcher Zeitung. 14. Juni 2001, abgerufen am 27. Juli 2020.
  6. French chanson goes international. In: diplomatie.gouv.fr (englisch).
  7. Gold/Platin-Datenbank. In: musikindustrie.de.
  8. Chartverfolgung (Memento vom 17. November 2010 im Internet Archive) bei musicline.de
  9. Manu Chao Avec Anouk – Bongo Bong – Je ne t’aime plus. In: hitparade.ch. Abgerufen am 27. Juli 2020.
  10. Entertaininfo: Manu Chao. In: cineman.ch.
  11. Joachim Gauger: Eine weitere Station auf dem Weg des ‘unerkannt Reisenden’. In: laut.de. 5. Juni 2001, abgerufen am 27. Juli 2020.