Bedside-Test
Als Bedside-Test (bedside – engl. für »am Bett«) werden „Labor“-Untersuchungen bezeichnet, die unmittelbar am Patientenbett und im übertragenen Sinn in Patientennähe, ohne Versendung des Probenmaterials in ein Labor durchgeführt werden können. Der bedeutendste Bedside-Test dient der Blutgruppenbestimmung. Diese ärztliche Maßnahme wird im Allgemeinen vor jeder Bluttransfusion durchgeführt, um Verwechslungen von Blutkonserven auszuschließen. Dabei wird die Blutgruppe des jeweiligen Empfängers mit der der verwendeten Blutkonserve verglichen. Die Grundlagen des Verfahrens gehen auf Reuben Ottenberg (1907) zurück.
Ablauf
Das zu transfundierende Blut ist ein Medizinprodukt und labortechnisch vorbestimmt; dennoch könnte es zu tödlichen Verwechslungen (falsche Blutprobe, falscher Patient) kommen, vor denen der Bedside-Test schützen soll. Der Bedside-Test wird auf einer kleinen Karte durchgeführt, auf der sich drei Testfelder, mit Anti-A-, Anti-B- und Anti-D-Serum, befinden. Somit können die Blutgruppe im AB0-System sowie der Rhesusfaktor getestet werden. Um Fehlbestimmungen zu vermeiden, gelten für die einzelnen Seren verbindliche Farben, die identisch mit den in Labors verwendeten Farben sind: Anti-A-Serum ist stets blau gefärbt, Anti-B-Serum gelb.[1] Auf jedes Feld kommt ein Tropfen Blut und wird mittels eines Kunststoffstäbchens einzeln vermischt. Nach Beendigung des Testes kann die Testkarte mit einer Klebefolie überzogen einige Tage lang archiviert werden, aus hygienischen Gründen sollte eine längere Archivierung z. B. in der Krankenakte allerdings unterbleiben; eine ärztliche Dokumentation des Testergebnisses ist im Allgemeinen ausreichend.
Praktisches Beispiel: Bei Blut mit Blutgruppe A und Rhesusfaktor positiv kommt es zur Agglutination („Verklumpung“) auf dem Feld Anti-A und dem Feld Anti-D. Das Blut auf dem Feld Anti-B bleibt unverändert.
Quellen
- www.wdr.de/tv/wissen-macht-ah/ (Memento vom 1. März 2009 im Internet Archive)
- Pflege Heute Verlag Urban & Fischer Auflage d. Jahres 2000, S. 807
Einzelnachweise
- ↑ J. Hallbach: Klinische Chemie für den Einstieg. Thieme, 2005. S. 448