Hieronymus Hünerwadel

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Gedenkstein am Schlossberg

Hieronymus Hünerwadel (auch Hieronimus, * 4. Oktober 1772 in Lenzburg; † 27. Oktober 1824 ebenda) war Kaufmann und Schultheiss zur Zeit der Helvetischen Republik.

Von 1803 bis zu seinem Tod war er Stadtammann (Stadtpräsident) in seiner Heimatstadt Lenzburg. 1821 diente er als Honorargesandter für die Zürcher Tagsatzung.[1] Er war Mitglied der Handelskammer des Kantons Aargau.

Leben

Hünerwadel entstammte einer gutbürgerlichen Familie in Lenzburg. Sein Vater Gottlieb Hünerwadel war ein Offizier, Politiker und Industrieller, der als Regierungsrat in höchste kantonale Würden gelangte. Hieronymus heiratete am 21. Oktober 1797 Katharina Tobler (1777–1850), mit der er neun Kinder hatte; von diesen erreichten sieben das Erwachsenenalter.[2]

Hieronymus überlebte seinen Vater nur um vier Jahre, konnte aber eine ähnliche Karriere vollziehen. Auch er war zunächst als Hilfsmajor – nach anderen Quellen Hauptmann[3] – 1798 beim Unteraargauer Dragonerregiment in militärischen Diensten, wandte sich dann aber ebenfalls der Politik zu. Ab 1809 engagierte er sich für seine Heimatstadt in Sachen Schulpolitik. Zusammen mit dem etwa gleichaltrigen Musikpädagogen Michael Traugott Pfeiffer, den er wahrscheinlich 1803 über Johann Heinrich Pestalozzi kennengelernt hatte, initiierte er ab 1809 eine höhere Bildungseinrichtung zur Lehrerfortbildung.[1]

1805 gestaltete Heinrich Keller in Lenzburg eine Büste Hünerwadels.[4] Die Stadt Lenzburg stellte ihm zu Ehren einen Gedenkstein unterhalb des Schlosses auf. Darauf heisst es

„Den durch versöhnende Milde des Charakters und durch Strenge in Ausübung seiner Pflichten gleich ausgezeichneten Mann und Bürger. Weihen dieses Zeichen tiefgefühlten Verlustes. Freundschaft und Bürgersinn.“

Einzelnachweise

  1. a b Rebekka Horlacher, Daniel Tröhler: Briefe an Pestalozzi. 1805 bis 1809, Band 2, Walter de Gruyter 2010, ISBN 978-3-11-022834-2, Seite 362, Fussnote 91
  2. Hieronimus Hünerwadel auf Berner Geschlechter
  3. Inventare Aargauischer Archive I. Teil Repertorium des Aargauischen Staatsarchivs. H. R. Sauerländer & Co., Aarau 1935, Seite 159
  4. Karl Viktor von Bonstetten: Briefkorrespondenzen Karl Viktor von Bonstettens und seines Kreises. Wallstein Verlag 2002, ISBN 978-3-89244-583-8, Seite 903