Chronaxie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Januar 2021 um 18:43 Uhr durch imported>Geldzwerg(2143356) (grammatische Anpassung).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Datei:Schwellenantwortkurve.png
1 = Rheobase, 2 = doppelte Rheobase, 3 = Chronaxie

Als Chronaxie bezeichnet man die minimale Zeit, über die ein Reiz mit doppelter Rheobasestärke fließen muss, um gerade noch erregend zu wirken. Im Gegenteil dazu bezeichnet die Hauptnutzzeit die Mindestzeit, die ein Strom bei (einfacher) Rheobasestärke fließen muss, um ein Aktionspotential auszulösen. Sowohl Chronaxie als auch die Hauptnutzzeit sind Nutzzeiten. Es wird also die Länge der bei doppelter Stärke für eine Kontraktion benötigten Zeit gemessen. Der Begriff findet Verwendung in der Physiotherapie bei der niederfrequenten Impulsstrom-Therapie.

Eine Erregung kann an einer erregbaren Struktur (beispielsweise peripherer Nerv oder Muskel) durch elektrisches Reizen erzeugt werden. Ist die Stärke des Stromes ausreichend hoch, wird ein Aktionspotential ausgelöst. Reizt man jedoch zu niedrig, erfolgt keine Reaktion der Struktur (der Reiz ist „unterschwellig“).

Um die Ansprechbarkeit eines solchen Gewebes präzise zu beschreiben, nutzt man die Begriffe Rheobase und Chronaxie, welche die Beziehung von erforderlicher Reizstärke und Reizzeit vermitteln.