Historischer Verein Bamberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Februar 2021 um 02:48 Uhr durch imported>Proxy(16639) (→‎Literatur: wikilink).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Historischer Verein Bamberg
Zweck: Pflege der Geschichte des ehemaligen Fürstbistums
Vorsitz: Marina Scheinost
Gründungsdatum: 8. Juli 1830
Mitgliederzahl: 926 (Stand 31. Dezember 2017)
Sitz: Untere Sandstraße 30a, 96049 Bamberg
Website: www.hv-bamberg.de

Der Historische Verein Bamberg wurde am 8. Juli 1830 auf Anregung König Ludwigs I. von Bayern gegründet. Er ist einer der ältesten deutschen Geschichtsvereine und einer der ältesten Vereine in Bamberg.

Geschichte

Die Gründungsversammlung fand im Pfarrhof der Oberen Pfarre statt. Die ursprüngliche Absicht, einen Geschichtsverein für den Bereich des gesamten damaligen Obermain-Kreises zu schaffen, konnte nicht verwirklicht werden, da in Bayreuth bereits 1827 der „Verein für Bayreuthische Geschichte und Altertumskunde“ (heute Historischer Verein für Oberfranken) gegründet worden war. Es konnte jedoch eine fruchtbare Zusammenarbeit vereinbart werden, die bis in die Gegenwart andauert.

In den ersten Jahrzehnten der Vereinstätigkeit konnten zahlreiche Objekte aus Säkularisationsgut für die Sammlungen des Vereins erworben und somit der Nachwelt als historische Zeugnisse für die Geschichte des ehemaligen Hochstifts erhalten werden.

Langjährig wirkende Vorsitzende waren der spätere Bamberger Erzbischof Michael von Deinlein (1851–1856), Otto Meyer (1952–1960, danach Ehrenvorsitzender) und Gerd Zimmermann (1977–1997, danach Ehrenvorsitzender bis zu seinem Tod 2013).

Wirken

Ziel ist es, der Bevölkerung Bambergs und des ehemaligen Hochstifts einen vielfältigen Zugang zur Geschichte und Vergangenheit zu vermitteln. Dazu dienen die umfangreichen Sammlungen des Vereins, Vorträge, Führungen, Studienfahrten, daneben ein prähistorischer Arbeitskreis. Andererseits ist auch die wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte eine wesentliche Aufgabe. Traditionell stark ist die Zusammenarbeit mit der Universität. Daneben engagiert sich der Verein auch in Streitfragen des Denkmalschutzes in der Weltkulturerbestadt Bamberg.

Publikationen

Neben der Zeitschrift Berichte für die Veröffentlichung kleinerer wissenschaftlicher Studien (zuletzt Band 153, 2017)[1] gibt der Verein auch eine Schriftenreihe Beihefte heraus, die derzeit (Stand 2009) 44 Titel umfasst, darunter

  • Bibliographie zur Geschichte von Stadt und Hochstift Bamberg 1945–1975 mit Bamberger Zeitschriftenbeiträgen 1919–1964. Zusammengestellt für die Berichte des Historischen Vereins Bamberg in der Staatsbibliothek Bamberg. 1980. XIV, 576 S.
  • Schrifttum zur Geschichte von Stadt und Hochstift Bamberg sowie deren Randgebiete 1981-1985, mit Nachträgen aus früheren Jahren. (Aus BHVB 122, 1986). 160 S.
  • Die druckgraphischen topographischen Ansichten des 19. und 20. Jahrhunderts. Mit Nachträgen zu Joseph Hellers topographischem Verzeichnis im 4. Bericht des Historischen Vereins (1841), bearbeitet von F. Friedrich. 1989, 151 S., 27 Abb.
  • Das Bamberger Heiltumsbuch von 1508/1509 in der British Library London (Add Ms. 15 68). Teil 1: Faksimileband. 36 Bll. mit 129 Farbabbildungen, mit Kurzbeschreibung von Renate Baumgärtel-Fleischmann. Bamberg 1998

Sammlungen und Bibliothek

Die Druckschriften und Handschriften aus dem Besitz des Vereins werden von der Staatsbibliothek Bamberg unter der Signaturengruppe HV verwaltet und verwahrt. Die Buchbestände sind in den Katalogen nachgewiesen und öffentlich zugänglich. Regelmäßiger Zuwachs ergibt sich aus dem nationalen (137 Partner) und internationalen (28 Partner) Schriftentausch der Vereinspublikationen. Die Archivalien (1201 Urkunden, 1648 Bände und Rechnungen sowie zehn Nachlässe) werden vom Stadtarchiv Bamberg verwahrt.

Die Objekte der Sammlungen betreut das Historische Museum. Von den erhaltenen Kupferplatten mit alten Ansichten wurden neue Handabdrucke hergestellt und veröffentlicht. Daneben wurden Faksimiledrucke alter Darstellungen von Stadt und einzelnen Monumenten veröffentlicht.

Literatur

  • 150 Jahre Historischer Verein Bamberg. Dokumente aus den Sammlungen. (Aus BHVB 116, 1980). 55 S., 33 Abb.
  • 175 Jahre Historischer Verein Bamberg. Vorträge, Ausstellung, Vorstände, Mitgliederverzeichnis. (Aus BHVB 141, 2005). 90 S.
  • Satzung des Historischen Vereins Bamberg vom 15. Februar 1991 mit Einführung von L. Braun: Vereinsrechtliche Struktur des Historischen Vereins Bamberg seit dessen Gründung 1830. (Aus BHVB 129, 1993), 16 S.
  • Anton Dürrwaechter: Wege und Ziele des Historischen Vereins Bamberg. 1907. 33 S.
  • Karin Dengler-Schreiber: Die Handschriften des Historischen Vereins Bamberg in der Staatsbibliothek Bamberg. 1985. 185 S.
  • Max Müller: Katalog der Sammlung Federlein (Alt-Bamberg). 1985, 97 S.
  • Franz Bittner: Die Berichte des Historischen Vereins Bamberg. (Frankenland, hg. von der Ges. f. fränk. Geschichte, Heft 12). 179 S.
  • Johannes Kist: Die Berichte des Historischen Vereins Bamberg. Inhaltsangabe und Register zu den Berichten 1–92, 1834–1954. Würzburg 1955. 53 S. (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte)

Weblinks

Anmerkungen

  1. Schriftleiter ist derzeit (seit 2010) Horst Gehringer, dem wissenschaftlichen Beirat gehören Hochschullehrer der Universität Bamberg sowie die pensionierten Direktoren von Staatsarchiv und Staatsbibliothek an.