Kolochau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Februar 2021 um 08:29 Uhr durch imported>Global Fish(375284) (→‎Geschichte: lf nach Verschiebung).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Kolochau
Gemeinde Kremitzaue
Koordinaten: 51° 43′ 32″ N, 13° 18′ 56″ O
Höhe: 88 m
Fläche: 7,25 km²
Eingemeindung: 31. Dezember 2001
Postleitzahl: 04936
Vorwahl: 035361
Die Kirche

Kolochau, bis 10. November 1937 Colochau geschrieben[1], ist ein Ortsteil von Kremitzaue im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.

Geschichte

1346 wurde Kolochau erstmals urkundlich in den Meißner Bistumsmatrikeln erwähnt, ist aber vermutlich wesentlich älter. Der Ortsname ist aus dem Slawischen abgeleitet und bedeutet „Ort des Koloch“.[2]

Im Dreißigjährigen Krieg ließ der kaiserliche Obrist Hans von Götz den Ort plündern und brandschatzen, starb allerdings kurz darauf in Kolochau an einer beim letztlich erfolglosen Angriff auf die nahe gelegene Stadt Herzberg zugezogenen Schussverletzung.[2]

Der Bahnhof Kolochau lag an der Bahnstrecke Falkenberg–Beeskow.

Die Gemeinde Kremitzaue entstand am 31. Dezember 2001 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Kolochau, Malitschkendorf und Polzen.[3]

Bevölkerungsentwicklung von 1875 bis 2010[3]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 480 1946 656 1989 485 1995 710
1890 480 1950 654 1990 480 1996 710
1910 480 1964 569 1991 549 1997 715
1925 481 1971 546 1992 582 1998 714
1933 507 1981 552 1993 723 1999 484
1939 501 1985 544 1994 717 2000 466

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges
Carl August Gadegast, Porträt anlässlich der Weltausstellung

Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Kremitzaue.

In Kolochau steht die 1994 restaurierte evangelische Kirche unter Denkmalschutz. Sie stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Außerdem befindet sich in der Kolochauer Dorfstraße 30 mit der Durchfahrtsscheune eines Mittelbauerngehöfts ein weiteres Baudenkmal.[4]

Ein Denkmal erinnert an die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen Einwohner Kolochaus.[5]

Historisch interessant das Museum des Historischen Felds im Herrenhaus. Die zahlreichen Zimmer des Hauses sind gefüllt mit Kulturgütern aus dem Alltag der Dorfbevölkerung, unter anderem einem kompletten alten Schulzimmer.[6] Die Interessengemeinschaft veranstaltet im Jahr mehrere große Feste, wie das Garbenfest im Juli und das Kürbisfest im Oktober.

Zeitgenössische moderne Kunst zeigt das Kunst&Archiv des Konzeptkünstlers Hans-Peter Klie im ehemaligen Pfarrhaus.[7]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weblinks

Commons: Kolochau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Homepage von Kolochau
  • Beitrag in der RBB-Sendung „Landschleicher“, 11. November 2012
  • Beitrag Lausitzer Rundschau über die Ausstellung "Philosophische Perspektiven" im Kunst&Archiv 2018
  • Beitrag Besuch der Kulturministerin Manja Schüle im Kunst&Archiv und im Herrenhaus "Historisches Feld" im August 2020

Einzelnachweise

  1. Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I. Berlin 1939, S. 262
  2. a b Autorenkollektiv des MUG Brandenburg e.V.: Heimatbuch Landkreis Elbe-Elster. Herzberg 1996, S. 101.
  3. a b Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg (PDF)
  4. Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Elbe-Elster (PDF) Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
  5. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler. abgerufen am 29. Dezember 2010
  6. [1] abgerufen am 20. November 2020
  7. [2] abgerufen am 20. November 2020