Wilhelm Heun

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Februar 2021 um 09:47 Uhr durch imported>Verifizierer(2788493) (→‎Im Zweiten Weltkrieg).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Wilhelm Heun (* 23. Mai 1895 in Herborn; † 21. September 1986 in Göttingen) war ein deutscher Generalleutnant und im Zweiten Weltkrieg Kommandeur mehrerer Divisionen an der Ostfront.

Leben

Frühe Karriere

Heun trat als Kriegsfreiwilliger in das Kurhessische Jäger-Bataillon Nr. 11 ein. Im Ersten Weltkrieg diente er ab 8. Oktober 1914 beim 24. Reserve-Jäger-Bataillon und ab Januar 1915 beim 2. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 28, wo er am 30. Mai 1916 zum Leutnant befördert wurde. Nachdem er im letzten Kriegsjahr noch zum Kompanieführer avanciert war, wurde er am 7. Dezember 1918 aus der Armee entlassen. 1919 besuchte er zunächst die Technische Schule in Darmstadt und studierte dann Wirtschafts- und Sozialwissenschaft an der Universität in Frankfurt am Main. Er wurde am 1. Mai 1934 in der Reichswehr reaktiviert und diente zunächst als Hauptmann im Stab des Infanterie-Regiments 15.

Im Zweiten Weltkrieg

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war er Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 471 in der 251. Infanterie-Division. Im November 1939 wurde er dann Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment 116 der 9. Infanterie-Division, welche in Frankreich eingesetzt war. Er wurde am 1. Juni 1940 zum Oberstleutnant befördert und wechselte 1941 an die Ostfront, wo sein Regiment im Süden der Sowjetunion eingesetzt wurde. Am 22. März 1942 wurde ihm das Kommando des Infanterie-Regiments 435 der 215. Infanterie-Division übertragen.

Am 1. April 1942 wurde er zum Oberst befördert und erhielt am 23. Oktober das Deutsche Kreuz in Gold. Am 11. Januar 1943 kam er in die Führerreserve und besuchte einen Ausbildungskurs als Divisionsführer. Ab dem 1. März 1944 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Theodor Scherer mit der Führung der bei der 16. Armee stehenden 83. Infanterie-Division betraut, deren Kommando er mit seiner Beförderung zum Generalmajor Anfang Mai 1944 übernahm. Als Heun von Ende Juni bis August 1944 auf Heimaturlaub ging, wurde er in der Divisionsführung vorübergehend durch den damaligen Oberst Heinrich Götz vertreten. Am 9. November 1944 wurde Heun zum Generalleutnant befördert und am 9. Dezember 1944 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Seine Truppen erlitten beim Ausbruch aus dem Kessel von Graudenz schwere Verluste. Er gab sein Kommando am 28. März 1945 an Maximilian Wengler ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt.

Am 5. April 1945 wurde er schließlich zum Kommandeur der aus Mitgliedern des Reichsarbeitsdienstes (RAD) neu gebildeten Infanterie-Division Schlageter ernannt, welche zunächst der 12. Armee im Raum westlich von Potsdam und ab 26. April der Armeegruppe Blumentritt unterstellt wurde.[1] Die Division kam im Rahmen der 3. Panzerarmee noch am 29. April im Bereich des XXXXVI. Panzerkorps südlich des Müritzsees gegen die Rote Armee zum Einsatz.

Am 3. Mai 1945 begab sich Heun mit dieser Division im westlichen Mecklenburg in amerikanische Gefangenschaft. Nach seiner am 10. Juli 1947 erfolgten Entlassung zog er sich nach Göttingen zurück, wo er 1986 im Alter von 91 Jahren verstarb. Er wurde im Familiengrab Meckel auf dem Stadtfriedhof von Göttingen (UW 78) beigesetzt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Günther Gellermann: Die 12. Armee Wenck Bernard und Graefe, Koblenz 1984. S. 31