Bezirksrabbinat Lehrensteinsfeld

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Das Bezirksrabbinat Lehrensteinsfeld entstand 1832 in Württemberg und war eines von 13 Bezirksrabbinaten, die auch als Bezirkssynagogen bezeichnet wurden.

Geschichte

Durch einen Erlass des Ministeriums des Innern vom 3. August 1832 wurden nach der Zusammenlegung oder Auflösung verschiedener jüdischer Gemeinden die nun insgesamt 41 Gemeinden in 13 Bezirksrabbinate eingeteilt. Lehrensteinsfeld wurde Sitz eines Rabbinatsbezirks, da dort eine Rabbinatsstiftung von 1250 Gulden existierte und somit die Unterbringung eines Rabbiners gesichert war. Das Rabbinat zählte 1011 Seelen in fünf Kirchengemeinden mit weiteren unselbstständigen Filialgemeinden.

Die Bezirksrabbinate waren der ebenfalls 1832 geschaffenen Oberkirchenbehörde unterstellt. Am 1. Juli 1867 wurde der Sitz des Rabbinats nach Heilbronn verlegt.

Aufgaben

Die Aufgaben umfassten den Vollzug der landesherrlichen Verordnungen, die Verkündigung und den Vollzug der Verordnungen der Oberkirchenbehörde, Beratungen über Schulangelegenheiten, die Verwaltung von Stiftungen und die Verteilung von Almosen. Zur Finanzierung der Bezirksrabbinate wurden Umlagen von den einzelnen jüdischen Gemeinden bezahlt.

Gemeinden des Rabbinatsbezirks

Bezirksrabbiner

  • 1834 bis 1835 Naphtali Frankfurter (* 19. Februar 1810), Rabbinatsverweser
  • 1835 bis 1844 Seligmann Grünwald (* 23. Juli 1800 in Mühringen; gest. 12. Mai 1856 in Freudental)
  • 1844 bis 1858 Maier Hirsch Löwengart (* 5. März 1813 in Rexingen; gest. 10. Mai 1886 in Basel)
  • 1858 bis 1861 Marx Kallmann (* 24. Mai 1795 in Buttenhausen; gest. 1863 in Lehrensteinsfeld)
  • 1862 1234567 Elkan Weimann (* 10. Juni 1818; gest. 25. September 1886 in Buchau)
  • 1862 bis 1889 Moses Engelbert (* 13. Juni 1830; gest. 17. Januar 1891 in Heilbronn), 1867 Verlegung nach Heilbronn
  • 1889 bis 1892 Berthold Einstein (* 31. Dezember 1862 in Ulm; gest. 4. Juni 1935 in Landau), Rabbinatsverweser
  • 1892 bis 1914 Ludwig Kahn (* 17. Juni 1845 in Baisingen; gest. 9. Oktober 1914 in Heilbronn)
  • 1914 bis 1935 Max Beermann (* 5. April 1871 in Berlin; gest. 2. August 1935 in Heilbronn)
  • 1935 bis 1938 Harry Heimann (* 1. April 1910 in Bromberg), 1938 nach Amerika ausgewandert

Literatur

  • Hans Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn. Vom Mittelalter bis zur Zeit der nationalsozialistischen Verfolgungen (1050–1945). Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1963, ISBN 3-928990-04-7 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 11), S. 67–68.
  • Martin Ritter: Die Synagoge in Affaltrach. Freundeskreis ehemalige Synagoge Affaltrach e.V., Obersulm 2001 (Freundeskreis ehemalige Synagoge Affaltrach e.V. Band 4)