Sterbemünze
Sterbemünze, gelegentlich auch Begräbnismünze genannt, ist die Bezeichnung für Münzen, die aus Anlass des Todes einer bedeutenden Person, zumeist eines regierenden Fürsten oder eines Münzherren ausgegeben wurden. Auf der Vorderseite einer solchen Münze befindet sich meist das Porträt des Verstorbenen, auf der Rückseite das Wappen und wichtige Lebensdaten.[1]
Als erste Sterbemünzen gelten die im späten 12. Jahrhundert geprägten Münzen zum Tode Albrechts des Bären († 1170) und Erzbischof Wichmanns († 1192) von Magdeburg. Etwa ab Mitte des 16. Jahrhunderts wurden Sterbemünzen in einigen Staaten des deutschen Reichs ausgegeben. Die Prägung von Sterbemünzen erfolgte bis Ende des 18. Jahrhunderts besonders im Kurfürstentum Sachsen und im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg häufig; in Preußen gab es hingegen nur wenige Begräbnismünzen, so 1713 anlässlich des Todes von König Friedrich I. in Preußen und 1786 nach dem Tod Friedrichs des Großen.[2][3][4]
Meist handelt es sich bei Sterbemünzen um Gedenkmünzen aus Edelmetallen mit hohen Nennwerten, es gibt jedoch auch Sterbemünzen als Umlaufmünzen. Häufig werden die Münzen nach ihrem Typ mit Begriffen wie Sterbet(h)aler, Sterbegulden, Sterbedukaten oder Sterbegroschen bezeichnet.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b Carl Christoph Schmieder: Handwörterbuch der gesammten Münzkunde für Münzliebhaber und Geschäftsleute. Buchhandlung des Hallischen Waisenhauses, Halle 1811
- ↑ Ferdinand Friedensburg: Deutsche Münzgeschichte. In: Aloys Meister (Hrsg.): Grundriss der Geschichtswissenschaft. Band 1, Abteilung 4. 2. Auflage. B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1912, S. 98–132
- ↑ Friedrich Frh. v. Schrötter et al. (Hrsg.): Wörterbuch der Münzkunde. 2. unveränderte Auflage. de Gruyter, Berlin 1970, Reprint 2012, ISBN 978-3-11-001227-9 (Nachdruck der Originalausgabe von 1930), Lemma "Begräbnis- oder Sterbemünzen".
- ↑ Colin R. Bruce, Fred J. Borgmann und Elizabeth A. Burgert (Hrsg.): Standard Catalog of German Coins. 1601 to present, including colonial issues. 2nd Edition. Krause Publications, Iola (WI), USA 1998, ISBN 0-87341-644-9.