Kuhlhasseltia

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Kuhlhasseltia
Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Cranichideae
Untertribus: Goodyerinae
Gattung: Kuhlhasseltia
Wissenschaftlicher Name
Kuhlhasseltia
J.J.Sm.

Kuhlhasseltia ist eine Gattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Sie besteht aus drei Arten krautiger Pflanzen, die in Ost- und Südostasien beheimatet sind.

Beschreibung

Die Arten der Gattung Kuhlhasseltia besitzen ein unterirdisches Rhizom, das sich oberirdisch als beblätterte Sprossachse fortsetzt. Die Blätter sind asymmetrisch oval bis fast rund, die Basis geht in einen kurzen Blattstiel über, der die Sprossachse röhrenförmig umfasst.[1][2] Bei Kuhlhasseltia javanica ist die Blattfarbe oberseits schwärzlich grün, unterseits rot.[3]

Der traubige Blütenstand ist endständig. Die Blütenstandsachse wird von wenigen Hochblättern umfasst und ist behaart. Die lanzettlichen, bewimperten Tragblätter sind etwa so lang wie Fruchtknoten und Blütenstiel zusammen. Der Fruchtknoten ist verdreht, er kann behaart sein. Die Blüten sind resupiniert. Die beiden seitlichen Sepalen sind größer als das obere Sepal, sie haften an ihrer Basis aneinander und umfassen den unteren Teil der Lippe. Die seitlichen Petalen haften am oberen Petal an. Die Lippe ist dreigeteilt: der basale Teil, das Hypochil, ist mit den Rändern der Säule verwachsen und bildet eine halbkugelige bis konische Ausbuchtung. In dieser Ausbuchtung sind zwei längliche Anhängsel vorhanden. Im recht langen Mittelteil, dem Mesochil, sind die Ränder nach innen geschlagen und mit einer nur schwach ausgebildeten, glatten oder gezähnten Leiste versehen. Der vordere Teil, das Epichil, ist ganzrandig oder zweilappig. Die Säule ist im Querschnitt halbkreisförmig, das ovale Staubblatt enthält zwei keulenförmige Pollinien, die direkt an der kleinen Klebscheibe (Viscidium) hängen. Die Narbe besteht aus zwei miteinander verbundenen Flächen. Das Trenngewebe zwischen Narbe und Staubblatt (Rostellum) steht gerade in der Achse der Säule und ist am Ende zweigeteilt.[1][2]

Vorkommen

Kuhlhasseltia-Arten sind in Ost- und Südostasien verbreitet, sie kommen in Taiwan, Borneo, Java und Sumatra vor.[4] Sie besiedeln Höhenlagen von 900 bis 2000 Meter. Sie wachsen in humosem Boden in schattigen Wäldern.[1]

Systematik und botanische Geschichte

Kuhlhasseltia wird innerhalb der Tribus Cranichideae in die Subtribus Goodyerinae eingeordnet. Nach Dressler lässt sich diese weiter in zwei Gruppen unterteilen; Kuhlhasseltia steht in der größeren Gruppe mit nur einer zusammenhängenden Narbenfläche.[5] Sehr ähnlich sind die Gattungen Chamaegastrodia und Odontochilus. Vexillabium ist ein Synonym von Kuhlhasseltia.[1]

Die Gattung Kuhlhasseltia wurde 1910 von Johannes Jacobus Smith aufgestellt. Der Name ehrt den deutschen Naturforscher und Zoologen Heinrich Kuhl (1797 – 1821) und den niederländischen Arzt und Naturforscher Johan Coenraad van Hasselt (1797–1823).[6] Typusart ist Kuhlhasseltia javanica.[1]

Derzeit werden drei Arten zu Kuhlhasseltia gezählt:[4]

Nicht mehr zu dieser Gattung wird gerechnet:[4]

Siehe auch

Literatur

  • Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 2). Vanilloideae. Band 3. Oxford University Press, New York / Oxford 2003, ISBN 0-19-850711-9.
  • Xinqi Chen, Stephan W. Gale, Phillip J. Cribb: Kuhlhasseltia. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Band 25. Missouri Botanical Garden Press, St. Louis 2009 (eFloras.org).

Einzelnachweise

  1. a b c d e Paul Ormerod, Phillip Cribb, Alec Pridgeon: Kuhlhasseltia. In: Genera Orchidacearum. Band 3, S. 110–111.
  2. a b Xinqi Chen, Stephan W. Gale, Phillip J. Cribb: Kuhlhasseltia. In: Flora of China. Band 25, S. 63.
  3. Jim B. Comber: Orchids of Java. Bentham-Moxon Trust, Kew 1990, ISBN 0-947643-21-4, S. 33–34.
  4. a b c d e f Rafaël Govaerts (Hrsg.): Kuhlhasseltia. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 12. Juli 2018.
  5. Robert L. Dressler: Phylogeny and Classification of the Orchid Family. Cambridge University Press, 1993, ISBN 0-521-45058-6, S. 118.
  6. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2018. [1]

Weblinks