Benutzer:Lesendes Okapi/Klinostat

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Das Klinostat (griechisch klinein neigen und statos stehend oder eingestellt), ist ein Gerät, welches durch Rotation wechselnde Gravitationswirkung hervorruft. Es wird zur Erforschung des Gravitropismus und zur Simulation von Schwerelosigkeit eingesetzt. Für die Versuche werden vor allem Pflanzen verwendet, aber auch Zellkulturen und Embryonen.

Aufbau

Datei:Klinostat.jpg
Klinostat mit regulierbarer Geschwindigkeit, 1912

Ein Klinostat besteht aus einer meist waagerechten Achse, die durch ein Uhrwerk oder einen Elektromotor angetrieben wird. An der Achse werden die Pflanzen befestigt. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:

  • An der Achse wird eine senkrechte Scheibe befestigt, an der die Pflanzen waagerecht angebracht sind. Dadurch rotieren die Pflanzen horizontal um ihre Längsachse.
  • Die Pflanzen werden senkrecht an der Achse angebracht. Dadurch rotieren sie praktisch "über Kopf".

Wirkung

Durch die wechselnde Gravitatonsrichtung wissen die Pflanzen nicht, wo oben und wo unten ist. Die Statocyten der Pflanzen, die der Wahrnehmung der Gravitation dienen, sind mit Amyloplasten gefüllte Hohlräume. Wenn die Amyloplasten die Innenwände der Statocyten berühren, senden diese das Pflanzenhormon Auxin aus, welches in der Sprossachse Wachstum und in der Wurzel Bremsung des Wachstums bewirkt. Dadurch wächst die Sprossachse nach oben und die Wurzel nach unten. Wenn sich die Wirkungsrichtung der Schwerkraft aber stetig ändert, werden die Amyloplasten in der Schwebe gehalten und berühren kaum die Rezeptoren an den Innenwänden der Statocyten.

Probleme

Bei Versuchen mit Klinostaten gibt es immer Faktoren, die die Ergebnisse verfälschen können. So ist oft neben einer Desorientierung des Gravitropismus' auch eine Desorientierung im Bezug auf den Phototropismus zu beobachten, wenn die Lichtquelle nicht mitrotiert. Auch herrscht auf dem Klinostaten genau genommen keine Schwerelosigkeit, denn die Gravitation ist noch immer da; sie wirkt lediglich von verschiedenen Seiten ein. Außerdem kann man einen Klinostaten nur für kleine Pflanzen oder Sämlinge verwenden, da Größere sich in der Maschine verhaken würden oder durch den Luftwiderstand beeinflusst würden.