Ulrike Müller (Politikerin)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. März 2021 um 20:06 Uhr durch imported>Mc klu(2387422) (Ausschussmitgliedschaften, Delegationsmitgliedschaften ergänzt; Zwischenüberschrift "Ehrenamtliches Engagement" eingefügt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Ulrike Müller (2012)

Ulrike Müller (* 7. Dezember 1962 in Augsburg) ist eine deutsche Politikerin (Freie Wähler). Sie war von 2008 bis Ende September 2014 Abgeordnete im Bayerischen Landtag und wurde bei der Europawahl 2014 und bei der Europawahl 2019[1] in das Europäische Parlament gewählt.

Leben

Nach ihrer Mittleren Reife an der Agnes-Bernauer-Realschule in Augsburg machte Müller eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin. Sie bewirtschaftet neben ihrer politischen Tätigkeit mit ihrer Familie einen milchwirtschaftlich ausgerichteten Bauernhof im Oberallgäu. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Politisches Engagement

Von 1996 bis 2008 war sie Gemeinderätin in Missen-Wilhams (von 2002 bis 2008 auch 2. Bürgermeisterin) und von 1996 bis 2014 auch Mitglied des Kreistages im Oberallgäu (von 2002 bis 2008 auch stellvertretende Landrätin).

Bei der Landtagswahl 2008 kandidierte sie im Stimmkreis Kempten, Oberallgäu, und zog über einen Listenplatz im Wahlkreis Schwaben erstmals in den Bayerischen Landtag ein. Sie war dort von 2008 bis 2014 Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, bis November 2013 auch agrar- und ernährungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion der Freien Wähler. Von Oktober 2013 bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Landtag Ende September 2014 war sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler sowie deren forst- und jagdpolitische Sprecherin.[2]

Für die Europawahl nominierten die Freien Wähler Ulrike Müller als Spitzenkandidatin.[3] Im März 2014 trat sie der Europäischen Demokratischen Partei (EDP) bei. Ulrike Müller wurde bei der Europawahl am 25. Mai 2014 ins Europäische Parlament gewählt.[4] Im Dezember 2014 wurde sie einstimmig zur Vize-Präsidentin der EDP gewählt, die im Europaparlament der Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) angehörte.[5]

Im EU-Parlament ist sie seit Dezember 2017 Vorsitzende der Delegation für die Beziehungen zu Australien und Neuseeland sowie seit 2014 Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. Von 2014 bis 2019 war sie zudem Delegierte für die Beziehungen zu den Ländern Südasiens, 2018 gehörte sie dem Sonderausschuss für das Genehmigungsverfahren der EU für Pestizide an. Für ihre Arbeit in der Legislaturperiode 2014–2019 wurde Ulrike Müller vom Europäischen Steuerzahlerbund unter anderem für ihren Einsatz für kleine und mittelständische Betriebe geehrt.[6] Seit ihrer Wiederwahl 2019 sitzt sie in der Fraktion Renew Europe (Nachfolgerin der ALDE-Fraktion), als deren agrarpolitische Sprecherin sie fungiert, und ist Mitglied des Petitionsausschusses.[7] Im November 2019 wurde sie zur stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden (executive vice-president) der Europäischen Demokratischen Partei gewählt.[8]

Ausschussmitgliedschaften

Im EU-Parlament ist Müller seit 1. Juli 2014 Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung und Stellvertreterin im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, auch nach ihrer Wiederwahl bei den Europawahlen im Mai 2019. Im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ist Ulrike Müller Berichterstatterin und Verhandlungsführerin für die Finanzierung, Verwaltung und Überwachung der GAP.[9]

2018 gehörte Müller dem Sonderausschuss für das Genehmigungsverfahren der EU für Pestizide an. Darüber hinaus ist sie seit Juli 2019 Mitglied im Petitionsausschuss.

Delegationsmitgliedschaften

Seit November 2017 ist sie Vorsitzende der Delegation für die Beziehungen zu Australien und Neuseeland. Seit 2014 ist sie zudem Delegierte für die Beziehungen zu den Ländern Südasiens. Als Stellvertreterin gehört sie aktuell der EU-Delegation in der Paritätischen Parlamentarischen Versammlung AKP-EU an.[10]

Ehrenamtliches Engagement

Ulrike Müller ist Gründungsmitglied des im Juli 2020 gegründeten gemeinnützigen Vereins Europäisches Kolleg für Chancengleichheit, der sich für Gleichberechtigung und Förderung ehrenamtlichen Engagements einsetzt. Ziel ist es, mehr Frauen für politische Mandate und verantwortungsvolle Ehrenämter zu mobilisieren.[11]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Ulrike Müller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise