Intimes Theater

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. März 2021 um 22:41 Uhr durch imported>AnPa28(3594236) (→‎Geschichte).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Strindbergs Intima Teater in Stockholm

Intimes Theater (auch Kleines Theater) ist die Bezeichnung für eine Form des Theaters, die sich in einem kleineren Rahmen an ein Publikum wendet, und dadurch besondere Ausdrucksformen ermöglicht. Sie geht auf Ideen von August Strindberg von 1888 zurück und entwickelte sich seit Ende des 19. Jahrhunderts.

Bezeichnung

Die Bezeichnung intim bezieht sich zum einen auf die Theater-Architektur, die durch kleine Bühnen und Zuschauerräume gekennzeichnet ist. Zum anderen wird damit das Repertoire des Theaters bezeichnet, das sich nicht am Massengeschmack orientiert, sondern nur an bestimmte Liebhaber und Kenner richtet.[1] Aufgeführt werden vorwiegend sogenannte Intime Dramen, deren Handlung sich mit innerpsychischen Vorgängen oder privat-familiären Sujets beschäftigt, wobei man dramaturgisch kleine Formen wie Einakter bevorzugt und auf detailgetreue Bühnenbilder verzichtet.[2]

Peter Sprengel erklärte in seiner Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1870–1900 die Bezeichnung Intimes Theater wie folgt: «In diesem Begriff, der in Deutschland in der Mitte der 1890er Jahre von Max Halbe und Johannes Schlaf vertreten wird, fließen die von Strindberg und Maeterlinck ausgehenden Anregungen zusammen; es geht um ein Theater der Seele und der kleinen Mittel, der Konzentration und Abstraktion.»[3]

Geschichte

1888 formulierte August Strindberg seine Ideen eines intimen Theaters im Vorwort zu seinem Drama Fräulein Julie.[4] Nach diesem Vorbild entstanden in den folgenden Jahren einige kleine Theater in verschiedenen Städten.

Einzelnachweise

  1. Annette Delius: Intimes Theater. Untersuchungen zu Programmatik und Dramaturgie einer bevorzugten Theaterform der Jahrhundertwende. Kronberg/ Ts. 1976, S. 7.
  2. Horst Turk (Hrsg.): Theater und Drama: theoretische Konzepte von Corneille bis Dürrenmatt. Gunter Narr Verlag, 1992, S. 321.
  3. Peter Sprengel: Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1870–1900. C.H.Beck, 1998, S. 450.
  4. Zimmertheater Wörterbuch Theaterpädagogik
  5. Intimes Theater Nürnberg bei nuernberginfos.de
  6. Intimes Theater Wien Wien Geschichte