Antennendolch
Ein Antennendolch ist ein Dolch oder Kurzschwert mit zumeist in einem Stück geschmiedetem Knauf, einem speziellen Antennenknauf. Die Enden des Knaufs sind nach oben sichel- bis ring- oder spiralförmig umgebogen oder eingerollt und bilden ein hörner- oder schneckenförmiges Aussehen. Die Bogenenden sind oftmals mit Kugeln oder Noppen verziert. Antennendolche wurden um 1800 v. Chr. bis etwa 500 v. Chr. in der Bronzezeit und der Eisenzeit angefertigt und benutzt. Die Griffschalen waren aus Holz oder Horn und sind nur sehr selten erhalten.
Bronzene Antennenschwerter der Bronzezeit aus Auvernier und Cortaillod
Eisener Antennendolch mit Scheide aus Siedelberg – Pfaffstätt, Hallstatt-Kultur, im Schlossmuseum Linz
Antennendolch der Kelten
Andere Varianten finden sich unter dem Begriff Schäftung von Vor- und Frühgeschichtlichen Messern, Dolchen und Schwertern.
Literatur
- Susanne Sievers: Die mitteleuropäischen Hallstattdolche. Beck, München 1982, ISBN 3-406-08070-7.
- Gerhard Seifert: Fachwörter der Blankwaffenkunde. Deutsches Abc der europäischen blanken Trutzwaffen. (Hieb-, Stoß-, Schlag- und Handwurfwaffen). Verlag Seifert, Haig 1981.
- Peter Prüssing: Die Messer im nördlichen Westdeutschland: (Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen), Verlag C.H.Beck, 1982, ISBN 9783406080692, Seite 90 books.google.de Peter Prüssing: Die Messer im nördlichen Westdeutschland
- Alexandru Vulpe: Die Kurzschwerter, Dolche und Streitmesser der Hallstattzeit in Rumänien, Teil 6, Band 9, Prähistorische Bronzefunde, Band 9 von Prähistorische Bronzefunde: Abteilung VI, ISBN 978-3-406-33657-7