Dimitrij Kotschnew

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  Dimitrij Kotschnew Eishockeyspieler
Dimitrij Kotschnew
Geburtsdatum 15. Juli 1981
Geburtsort Qaraghandy, Kasachische SSR, UdSSR
Größe 184 cm
Gewicht 80 kg
Position Torwart
Nummer #30
Fanghand Links
Karrierestationen
2000–2001 Hamburg Crocodiles
2001–2007 Iserlohn Roosters
2007–2008 Nürnberg Ice Tigers
2008–2010 HK Spartak Moskau
2010–2011 Lokomotive Jaroslawl
2011–2012 Atlant Mytischtschi
2012–2016 Hamburg Freezers

Dmitri Alexandrowitsch Kotschnew (russisch Дмитрий Александрович Кочнев, wiss. Transliteration

Dmitrij Aleksandrovič Kočnev

; * 15. Juli 1981 in Karaganda, Kasachische SSR, UdSSR) ist ein deutsch-russischer Eishockeytorwart, der bis Mai 2016 für die Hamburg Freezers in der Deutschen Eishockey Liga spielte.

Karriere

Dimitrij Kotschnew begann im Alter von sieben Jahren mit dem Eishockeyspiel bei Awtomobilist Karaganda in seiner Heimat Kasachstan. Zwei Jahre später zog seine Familie nach Deutschland, da seine Mutter deutscher Herkunft ist.

2001 wechselte der Sohn eines Bäckers von den Hamburg Crocodiles zu den Iserlohn Roosters in die DEL, wo seine Profikarriere begann. Schon in seiner Premierensaison avancierte er eine Zeit lang zur Nummer eins der Sauerländer. In der Saison 2002/03 hatte er gegen Jimmy Waite jedoch keine Chance auf viele Einsätze, so dass er oft per Förderlizenz beim EHC Straubing spielte. 2003/04 wechselte er sich, wieder bei den Roosters, meist mit Mike Fountain zwischen den Pfosten ab. Dabei hatte er in den ersten Spielen kaum Eiszeit und erst als Doug Mason an den Seilersee kam, bekam auch Kotschnew eine Chance.

In der Spielzeit 2004/05 war der Fan-Liebling dann erstmals Stammtorhüter der Roosters, wodurch auch der damalige Bundestrainer Greg Poss auf ihn aufmerksam wurde und ihn in den Nationalmannschafts-Kader berief. Die Saison beendete Kotschnew mit einer Förderlizenz beim Zweitligisten EV Duisburg, für die er in den Play-offs eine große Hilfe zum Aufstieg war. Auch in der Saison 2005/06 war er Stamm-Goalie vor Leonardo Conti, hatte seit Anfang 2006 durch die Verpflichtung von Rich Parent aber eine ungleich schwerere Position. Im Laufe der Saison 2006/07 verpflichteten die Roosters mit Petr Franěk wiederum einen ausländischen Torwart, woraufhin sich beide als „Starting Goalie“ abwechselten. Bei der Eishockey-WM 2007 feierte er sein WM-Debüt für die deutsche Mannschaft. Im ersten Spiel des Turniers stand er gegen Kanada auf dem Eis. In der Zwischenrunde kam Kotschnew gegen Tschechien zum Einsatz. Ihm gelang dabei sein erster Shut-out im Trikot der Nationalmannschaft und legte damit den Grundstein für den ersten WM-Sieg gegen den Nachbarn und Vize-Weltmeister seit 21 Jahren.

In der Saison 2007/08 hatte Kotschnew einen Vertrag bei den Nürnberg Ice Tigers. Am Ende der Hauptrunde war er der statistisch beste Torhüter der Liga. Travis Scott hatte zwar einen niedrigeren Gegentorschnitt und eine höhere Fangquote, bestritt allerdings nur die Hälfte der Spielzeit. Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 2008 war er nur dritter Torhüter hinter Robert Müller und Dimitri Pätzold. Kotschnew kam zu einem Einsatz gegen Kanada, bei dem er allerdings nach dem ersten Drittel durch Müller ersetzt wurde.

Zur Saison 2008/09 unterschrieb er einen Vertrag über zwei Jahre beim HK Spartak Moskau aus der neugegründeten Kontinentalen Hockey-Liga. Da er neben einem deutschen auch über einen russischen Pass verfügt, zählt er in der KHL nicht zum Ausländerkontingent. Nachdem Kotschnew fast die gesamte Vorbereitung der Saison 2008/09 als Stammgoalie absolviert hatte, verletzte er sich kurz vor dem ersten Saisonspiel, sodass er erst Anfang Dezember zu seinem Debüt in der KHL kam. Anschließend zeigte er hervorragende Leistungen und führte sein Team in die Play-offs, in denen man bis ins Viertelfinale kam.

Die Saison 2010/11 verbrachte er bei Lokomotive Jaroslawl, ehe er 2011 zu Atlant Mytischtschi wechselte. Von dort aus wechselte er im Sommer 2012 zu den Hamburg Freezers. Im Mai 2016 gaben die Freezers bekannt, keinen Lizenzantrag für die DEL-Saison 2016/17 einzureichen, damit wurden Kotschnew und alle seine Mannschaftskollegen vereinslos.[1]

Erfolge und Auszeichnungen

  • 2005 Iserlohns Sportler des Jahres
  • 2007 DEL-All-Star Game
  • 2008 DEL-All-Star Game
  • 2008 Bester Torhüter der DEL
  • 2009 KHL-Torwart des Monats Februar

Karrierestatistik

Hauptrunde Playoffs
Saison Team Liga Sp Min SO GT GTS Svs SV % A SM Sp Min SO GT GTS Svs SV % A SM
2000/01 Crocodiles Hamburg OL 32 1876 104 3,33 1 2
2001/02 Iserlohn Roosters DEL 29 1595 0 80 3,01 731 90,14 1 10
2002/03 Iserlohn Roosters DEL 5 18 0 1 3,34 4 80,00 0 0
2002/03 Straubing Tigers 2. BL 26 1452 2 58 2,40 0 0 2 120 0 8 4 0 0
2003/04 Füchse Duisburg 2. BL 15 908 1 41 2,71 0 2 3 190 0 6 1,89 0 0
2003/04 Iserlohn Roosters DEL 20 1154 0 55 2,86 559 91,04 0 2
2004/05 Iserlohn Roosters DEL 43 2479 2 114 2,76 1107 90,70 0 8
2004/05 Füchse Duisburg 2. BL 11 685 1 26 2,28 1 0
2005/06 Iserlohn Roosters DEL 36 2030 1 103 3,04 1036 90,96 0 14
2006/07 Iserlohn Roosters DEL 48 2757 2 132 2,87 1335 91,00 0 4
2007/08 Nürnberg Ice Tigers DEL 43 2578 3 101 2,35 1171 92,10 1 2 5 279 0 15 3,23 114 88,37 0 2
2008/09 HK Spartak Moskau KHL 15 910 2 31 2,04 368 92,20 0 0 6 363 0 17 2,80 186 91,60 0 0

(Legende zur Torhüterstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U oder OT = Unentschieden oder Overtime- bzw. Shootout-Niederlage; Min. = Minuten; SOG oder SaT = Schüsse aufs Tor; GA oder GT = Gegentore; SO = Shutouts; GAA oder GTS = Gegentorschnitt; Sv% oder SVS% = Fangquote; EN = Empty Net Goal; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eishockey: Aus für Hamburg Freezers. In: Die Zeit. 25. Mai 2016, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 3. Juni 2016]).