Halbstarrachse

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Unter dem Namen Halbstarrachse werden drei Bauarten der Radaufhängung von Automobilen zusammengefasst. Gemeinsam ist ihnen ein biegesteifer, aber verdrehweicher Balken mit offenem Profil meist in U-Form, der beide Seiten der Radaufhängung miteinander verbindet und zusätzlich als Stabilisator wirkt. Sie werden nur bei nicht angetriebenen Hinterrädern verwendet.[1]

Zwischen folgenden drei Varianten wird unterschieden:[2]

  • Torsionskurbelachse: der Querbalken befindet sich an den Enden zweier Längslenker zwischen den Rädern wie bei einer Starrachse. Die Längslenker sind torsions- und in Querrichtung biegeweiche Flachprofil-Stäbe; seitlich geführt wird die Achse mit einem Panhardstab.
  • Koppellenkerachse: der Querbalken befindet sich bei etwa einem Drittel der Länge ab Drehlager an den Längslenkern, die als steife Rohrprofile ausgeführt sind.
  • Verbundlenkerachse: der Querbalken befindet sich nahe der Drehlager der Längslenker.

Vorteilige Merkmale der Verbundlenkerachsen sind:

  • kostengünstig,
  • geringer Raumbedarf
  • flacher Aufbau,
  • leichte Montage und Demontage der Achse,
  • bestimmte vorgegebene Stabilisatorwirkung durch den Querträger,
  • geringe Spurweitenänderung.

Nachteile:

  • Spannungsspitzen bei den Übergangsstellen von Verdrehsteifen zu biegeweichen Bauteilen,
  • Übersteuerneigung unter Querkraft
  • ungünstige Seitenkraftabstützung (schlechte Quersteifigkeit),
  • ungeeignet als angetriebene Achse,
  • Geringes Abstimmpotenzial.

Einzelnachweise

  1. Bernd Heißig et al.: Fahrwerkhandbuch. 4. Auflage, Springer Vieweg Verlag. 2013, ISBN 978-3658019914, S. 433.
  2. Bernd Heißig et al: S. 436.