Externe kraniale Neurostimulation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. April 2021 um 17:19 Uhr durch imported>Aka(568) (https).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Zur externen kranialen Neurostimulation wird ein elektronischer Generator zur Erzeugung von elektrischen Impulsen eingesetzt, der zur Behandlung und Vorbeugung von sowohl Migräne[1] als auch Kopfschmerzen eingesetzt werden kann, aber auch der Entspannung dienen kann[2]. Er wird auf der Stirn getragen und liegt wie eine Brille seitlich mittels Bügeln dem Ohr auf (z. B. Neurostimulator Cefaly).

Die Neurostimulation erfolgt extern, das Gerät muss anders als interne Neurostimulatoren nicht implantiert werden. Durch einen elektrischen Microimpuls können Nervenfasern angeregt werden und somit elektrische Erregungen in Form von Aktionspotentialen ausgelöst werden. Stimuliert werden entweder die Nervenfasern des Nervus ophthalmicus (erster Hauptast des Nervus trigeminus) mit Hilfe einer supraorbital befestigten Oberflächenelektrode oder die Nervenfasern des großen Hinterhauptnervs (Nervus occipitalis major) mit einer okzipital befestigten Elektrode.

Eine unabhängige Überprüfung der Wirkung steht aus, bisherige Studien sind Industrie-gesponsert mit positiven Ergebnissen zur Migränebehandlung und Entspannung. Der Neurostimulator ist in Deutschland bisher nicht als erstattungsfähiges Hilfsmittel anerkannt. Er findet sich 2013 in keiner medizinischen Leitlinie als Behandlungsoption.

Weblinks

Portal: Technik – Medizin

Einzelnachweise

  1. J. Schoenen, B. Vandersmissen, S. Jeangette, L. Herroelen, M. Vandenheede, P. Gérard, D. Magis: Migraine prevention with a supraorbital transcutaneous stimulator: A randomized controlled trial. In: Neurology. 2013;80, S. 697–704. PMID 23390177
  2. M. Piquet, C. Balestra, S. L. Sava, J. Schoenen: Supraorbital transcutaneous neurostimulation has sedative effects in healthy subjects. In: BMC Neurol 2011 Oct 28;11, S. 135. doi:10.1186/1471-2377-11-135. PMID 22035386