Ehemaliger Luftschutzbunker (Lürrip)
Der ehemalige Luftschutzbunker Lürrip befindet sich im Stadtteil Lürrip in Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen), Neusser Straße 374.
Das Gebäude wurde 1941–1943 erbaut. Es wurde unter Nr. N 019 am 14. Januar 2003 in die Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach[1] eingetragen.
Lage
Das Objekt liegt an der Einmündung der Straße Am Hülserhof in die Neusser Straße, an der Grenze Lürrips zum nördlich gelegenen Stadtteil Uedding.
Architektur
Der ehemalige Luftschutzbunker gehört zum Typus des Hochbunkers mit Turmcharakter, der dreimal in Mönchengladbach gebaut wurde und sich an der Neusser Straße am anschaulichsten erhalten hat. Er repräsentiert einen Bautyp, der einst durch die Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg und die dringliche Notwendigkeit des Zivilschutzes errichtet wurde. Der ehemalige Bunker ist sechsgeschossig, aus Stahl- bzw. Eisenbeton mit abgeschrägten Ecken, einem hohen walmartigen Abschluss mit wuchtigem Kranzgesims in Zahnschnitt. Er wurde über rechteckigem Grundriss auf einer Grundfläche von ungefähr 16 × 17 m bei einer Höhe von ca. 19 m errichtet. Unmittelbar nach Kriegsende wurden durch die in Mönchengladbach stationierten Briten in den turmartigen Hochbunker Fenster gesprengt, um ihn einer Wohnnutzung zuzuführen. Des Weiteren wurden die Gasschleusen entfernt sowie der straßenseitige Eingang vermauert.
Der Bunker ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, insbesondere für die Geschichte des Zivilschutzes im nationalsozialistisch regierten Deutschland und für den Umgang mit diesen Bauten unmittelbar nach Kriegsende durch die Besatzungsmacht der Briten. Er ist ebenso bedeutend für die Geschichte der Stadt Mönchengladbach, insbesondere für die Ortslage Lürrip. Dieses Bauwerk mit seiner verteidigungstechnischen Funktion sicherte einem Großteil der Lürriper Bevölkerung das Überleben und linderte in der Nachkriegszeit die enorme Wohnungsnot. Als im Dritten Reich neu entwickelter Bautyp, als Zeugnis der jüngeren leidvollen Geschichte ist der Bunker Neusser Straße 374 aus wissenschaftlichen, architektur-, sozial- und ortsgeschichtlichen Gründen als Denkmal gemäß § 2 DSchG NRW zu erhalten und zu nutzen.
Literatur
- Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Städte und Kreise Gladbach und Krefeld (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 3, Nr. 4). Schwann, Düsseldorf 1893 (archive.org).
Weblinks
- Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach. (PDF) In: moenchengladbach.de. Stadt Mönchengladbach, 4. Juli 2011, abgerufen am 2. Juni 2012 (234,24 kB).
- Käthe Limburg, Bernd Limburg: Denkmale in der Stadt Mönchengladbach. In: unterwegs & daheim – Homepage von Käthe und Bernd Limburg. 18. Juli 2011, abgerufen am 27. Februar 2014.
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach (Memento des Originals vom 7. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Koordinaten: 51° 12′ 11,1″ N, 6° 28′ 49,9″ O