Heinrich Schneider (Abt)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Mai 2021 um 16:26 Uhr durch imported>Aka(568) (→‎Literatur: https).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Heinrich Schneider OSB (* 4. Juni 1713 in Michelfeld (Auerbach in der Oberpfalz); † 16. Februar 1766 in Frauenzell) war ein deutscher Benediktiner und Abt in Kloster Frauenzell.

Biographie

Heinrich Schneider war im Jahr 1736 in das Kloster Frauenzell eingetreten und hatte hier im Jahr 1737 die Profess abgelegt. Nach dem Empfang der Priesterweihe 1739 wurde er zum Vorsteher der Corpus-Christi-Bruderschaft in Frauenzell bestellt. In der schweren Zeit des Österreichischen Erbfolgekrieges war er als Cellerar für die wirtschaftlichen Verhältnisse des Klosters zuständig. Später versah er das Amt des Priors. In diese Zeit fällt der endgültige Abbruch der schon lange baufälligen alten Klosterkirche und die Fortsetzung des Baus der neuen Klosterkirche (ab 1747), der bereits 1737 begonnen, durch den Krieg aber unterbrochen worden war.

Nach dem Tod von Benedikt Kammermayer wurde Heinrich Schneider am 26. Januar 1751 vom Konvent als dessen Nachfolger zum Abt des Klosters gewählt. Trotz der Lasten des Krieges, der die Finanzen und die Wirtschaft des kleinen Klosters schwer belastet hatte, gelang es Abt Heinrich die nötigen Mittel für die Vollendung der Klosterkirche aufzubringen. Ein Brand des neu erbauten Getreide- und Heustadels und anderer Wirtschaftsgebäude des Klosters im Dezember 1759 bedeutete einen schweren Rückschlag bei der Sanierung der Finanzen des Klosters, die durch die Lasten des Krieges, den Bau der Kirche und andere dringend notwendige Baumaßnahmen noch immer angespannt waren. Durch die umsichtige Wirtschaftsführung und Sparsamkeit des Abtes sowie durch die Unterstützung anderer Klöster in Bayern und den angrenzenden Gebieten gelang eine nachhaltige Konsolidierung, obwohl eine Verlagerung des Laufes der Donau den dort liegenden Wiesen des Klosters schweren Schaden zufügte. Beim religiösen und geistigen Leben in Kloster Frauenzell setzte sich unter Abt Heinrich Schneider die unter seinen Vorgängern begonnene günstige Entwicklung fort.

Abt Heinrich Schneider starb nach länger andauernden Erkrankungen und mehreren Operationen 1766 und wurde wie schon sein Vorgänger in der Gruft der neuen Klosterkirche von Frauenzell beigesetzt. Die Lob- und Trauerrede auf den Verstorbenen wurde von Abt Petrus Gerl aus Kloster Prüfening gehalten und anschließend in Regensburg publiziert.

Literatur

  • Petrus Gerl: Der durch das Leyden zu seiner Verherrlichung erstandene Weyland Hochwürdige in Gott, Hochedelgebohrne Herr, Herr Henricus, des Hochlöblich-exempten Closters Frauenzell, nächst Prennberg, Ord. S. Benedicti, Würdigister Abbt : in einer Leich- und Trostpredig bey der dreyßigsten Trauerfeyer den 17. Merzen 1766 ... vorgetragen, Regensburg 1766 (Digitalisat auf bavarikon.de).
  • Joseph Sächerl: Chronik des Benediktiner-Klosters Frauenzell nebst geschichtlichen Nachrichten über Brennberg, Bruckbach, Siegenstein und Süßenbach, Altenthan, Pettenreut, Arrach, Zell, Martins-Neukirchen, Marienstein und Hetzbach, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, Band 15 (1853), S. 257–466, hier bes. S. 375f.
  • Franz Seraph Gsellhofer: Beiträge zur Geschichte des ehemaligen Klosters U. L. Frauenzell. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, Band 8 (1844), S. 41–62, hier S. 48 und 58.
VorgängerAmtNachfolger
Benedikt II. KammermayerAbt von Kloster Frauenzell
1751–1766
Wolfgang Krieger