Außerbittlbach

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Außerbittlbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Lengdorf im Landkreis Erding. Das Kirchdorf liegt auf einer Anhöhe über dem Isental, etwa in der Mitte zwischen Lengdorf und Innerbittlbach.

Filialkirche St. Stephanus

Geschichte

758 übergab ein Adeliger namens Haholt aus dem Ort Bittlbach (Poatilinpach) seinen Sohn Arn dem Kloster zu Isen und damit dem Bischof zu Freising. Arn wurde ein bedeutender Kirchengelehrter und der erste Erzbischof von Salzburg. Er war ein Ratgeber der damals politisch Mächtigen: Herzog Tassilo von Bayern und später Karls des Großen.
Vom Hochmittelalter bis zur Säkularisation im frühen Königreich Bayern gehörte Außerbittlbach zur freisingschen Herrschaft Burgrain, im Zuge der Neuordnung Bayerns (Gemeindeedikt 1818) wurde der Ort der Gemeinde Lengdorf und somit dem Bezirksamt Erding zugeschlagen.

Ab dem 18. September 1900 hatte Außerbittlbach einen Haltepunkt (Bittlbach) an der Bahnstrecke Thann-Matzbach–Haag, der bei Penzing auf Westacher Gemeindegebiet lag. Der Personenverkehr wurde am 28. September 1968 eingestellt und die Gleisanlagen 1992 abgebaut.[1]

Filialkirche St. Stephanus

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Weg, Hl. Geist-Kapelle

Bereits 1315 wird eine Kirche als Filiale von Walpertskirchen genannt. Die heutige Kirche ist ein spätgotischer Saalbau von um 1500 mit polygonalem Chorabschluss und angefügter Sakristei. Der Dachreiter mit Zwiebelhaube und das Äußere und Innere wurden von Hans Kogler 1686 barockisiert. Die Kirche besteht im Inneren aus einem 3-jochigem Langhaus und einem polygonal abgeschlossenen 2-jochigem Chor. Das Bild auf dem Hochaltar (1765 von Matthias Fackler) das die Steinigung des Hl. Stephanus darstellt, wurde 1768 vom Freisinger Hofmaler Johann Deyrer angefertigt.

Weg

Östlich an der Isen gelegen, ist die historisch erwähnenswerte Einöde Weg mit ihrer Kapelle von 1777. Auf dem Standort lag im Mittelalter der burgartige Edelsitz des Geschlechts von Lanzenberger (ein Grabstein befindet sich in der Isener Pfarr- und Stiftskirche St. Zeno). Die einzige vorhandene Abbildung des Sitzes befindet sich auf Apians Bayern-Karte von 1566.
Nach Abbruch der Burg wurde an gleicher Stelle eine Hl-Geist-Kirche errichtet, diese wurde 1731 baufällig und durch einen Neubau ersetzt. Diese wurde jedoch schon wenige Jahrzehnte später wieder sehr schadhaft und durch den heutigen kleinen Kapellenbau ersetzt.

Literatur

  • Eugen Press: Im Zeichen des Pferdes: ein Buch vom Landkreis Erding. Münchener Zeitungsverlag, München 1963.
  • Gerald Deckart: Landkreis Erding – Land und Leute, Geschichte, Wirtschaft, Kultur. Landratsamt, Erding 1985.
  • Georg Brenninger: Die Kirchen im Pfarrverband Isen. Katholische Kirchenverwaltung Isen, Isen 1997.
  • Wolfgang Schierl: Die Kapellen des Landkreises Erding. Kreisverein für Heimatschutz und Denkmalpflege, Erding 1991, S. 123/124.

Einzelnachweise

  1. Karl Bürger: Von königlich bayerischen Zeiten zur S-Bahn und Flughafenbahn. Eisenbahngeschichte am Beispiel des Landkreises Erding. Bilder – Hintergründe – Seitenblicke. Selbstverlag, Walpertskirchen 2013, ISBN 978-3-00-044232-2, S. 89, 204.

Koordinaten: 48° 15′ N, 12° 2′ O