János Flesch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Mai 2021 um 17:11 Uhr durch imported>Wilske(688551) (Bisstrich).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Datei:Flesch,Janos 1979 Rio.JPG
János Flesch, Rio de Janeiro 1979
Verband Ungarn Ungarn
Geboren 30. September 1933
Budapest, Ungarn
Gestorben 9. Dezember 1983
Whitstable, England
Titel Internationaler Meister (1963)
Großmeister (1980)
Beste Elo‑Zahl 2460 (Juli 1981)

János Flesch (* 30. September 1933 in Budapest; † 9. Dezember 1983 in Whitstable, England) war ein ungarischer Schachspieler.

Leben

János Flesch (re.) 1982 in Linz

Am 16. Oktober 1960 stellte Flesch in Budapest einen Weltrekord im Blindsimultanspiel auf.[1][2][3][4][5][6] In 52 Partien spielte er 18 Mal remis und musste nur drei Partien verloren geben. Er behauptete, 1970 sogar gegen 62 Spieler blindgespielt zu haben. Dies wurde aber nicht allgemein anerkannt, zumal die Partien dieser Veranstaltung nicht veröffentlicht wurden.

Im Jahr 1963 erhielt er den Titel eines Internationalen Meisters und 1980 wurde er Großmeister.[7] Er war auch Verfasser mehrerer Schachbücher.

Mit der ungarischen Nationalmannschaft nahm Flesch an der Schacholympiade 1964 in Tel Aviv[8] und der Mannschaftseuropameisterschaft 1965 in Hamburg teil, wo er mit der Mannschaft den dritten Platz belegte und gleichzeitig am neunten Brett das drittbeste Einzelergebnis erreichte.[9]

Im Jahr 1976 wurde er bei den Dortmunder Schachtagen Zweiter hinter Oleg Romanishin.[10] Sein letztes Turnier bestritt Flesch 1983 in Ramsgate. Zwischen den einzelnen Spielen fuhr er nach London, um sich ein deutsches Visum zu besorgen, da er in Deutschland mehrere Simultanveranstaltungen geben wollte.

[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Grabstein

Am 9. Dezember 1983 geschah ein Unfall, bei dem der von seiner Frau gesteuerte Wagen in Whitstable gegen einen Lastwagen prallte. János Flesch war auf der Stelle tot, seine Frau starb wenige Stunden später im Krankenhaus zu Canterbury an ihren schweren Verletzungen. Das Ehepaar Flesch hinterließ einen Sohn und eine Tochter (beide minderjährig).

Vor Einführung der Elo-Zahlen betrug Fleschs höchste historische Elo-Zahl 2566 im April 1967.[11]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Das Mittelspiel im Schach, Franckh, 2. Aufl., Stuttgart 1980. ISBN 3-440-04692-3.
  • The Morra gambit, Batsford, London 1981. ISBN 0-7134-2188-6.
  • Schach im Turnier: Das Mittelspiel, Franckh, Stuttgart 1981. ISBN 3-440-05005-X.
  • Schachtaktik für jedermann, Franckh, Stuttgart 1982. ISBN 3-440-05025-4.
  • Halboffene Spiele für jedermann, Franckh, Stuttgart 1984. ISBN 3-440-05290-7.

Einzelnachweise

  1. Harry Golombek: The Encyclopedia of Chess, London 1977, S. 33.
  2. Manfred van Fondern (Hrsg.): Lexikon für Schachfreunde, Luzern und Frankfurt/M. 1980, S. 44f.
  3. Wladyslaw Litmanowicz, Jerzy Gizycki: Szachy od A do Z. 1, Warschau 1986, S. 265.
  4. Ludwig Steinkohl: Phänomen Blindschach, Düsseldorf 1992, S. 144.
  5. Otto Borik, Joachim Petzold u. a.: Meyers Schachlexikon, Mannheim 1993, S. 38.
  6. Isaak und Wladimir Linder: Schach. Das Lexikon, Berlin 1996, S. 46.
  7. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 77.
  8. János Fleschs Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
  9. János Fleschs Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  10. Dortmunder Schachtage 1976 auf TeleSchach
  11. János Fleschs historische Elo-Zahl auf chessmetrics.com (englisch)

Weblinks

Commons: János Flesch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien